Nachruf
Gutau trauert um Otto Rockenschaub
GUTAU. Otto Rockenschaub ist am Mittwoch, 19. April, im Alter von 79 Jahren verstorben. Der Gutauer aus der Ortschaft Fürling war ein unbändiger Optimist, der die Fähigkeit hatte, sich in schwierigen Situationen neu zu erfinden – und er war ein begnadeter Musiker, der weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt war. Das Multitalent spielte zahlreiche Instrumente – am liebsten die Klarinette, das Saxophon und das Midisaxophon, das wie eine Panflöte klingt und das er bei besinnlichen Anlässen spielte.
Von den "Hahn-Buam" bis Youtube
Im Laufe seines Lebens war Otto Rockenschaub bei verschiedensten Ensembles aktiv – unter anderem war er Mitglied bei den "Hahn-Buam" und bei der Militärmusik. Er hatte auch eigene Bands wie die "Mühlviertler Spatzen" und "Die lustigen Erdmannsdorfer". In den letzten Jahren gestaltete er mit seinen Töchtern Messen und Feiern. Seine erste Schallplatte brachte Otto Rockenschaub im Jahr 1983 heraus. Der Titel lautete: "Die lustige Reise". Otto ging stets mit der Zeit: Mit seinen Eigenkompositionen eroberte er sogar Youtube, was der BezirksRundSchau vor drei Jahren einen Aufmacher in der Printausgabe wert war.
Familienmensch und Unternehmer
In erster Linie war Otto Rockenschaub aber Familienvater. Am 31. Jänner 1965 heiratete er seine Frau Ottilie. Seine sieben Töchter machten ihn zum stolzen Opa (14 Enkerl) und Uropa (fünf Urenkerl). Beruflich gab es für den Tausendsassa etliche Stationen. Gemeinsam mit seinem Vater führte er zu Hause in Fürling eine Rechenmacherei. Das gesamte Inventar vermachte er im vorigen Jahr dem Mühlendorf Reichenthal. Bis in die 1980er-Jahre hatte er ein Reisebusunternehmen. Danach war er als Lkw-Fahrer für verschiedene Firmen tätig, unter anderem für Atlas Garagentore. Als er nach einem Unfall 1997 nicht mehr mit dem Lastwagen fahren konnte, machte er sich kurzerhand als Garagentorhändler selbstständig.
Letztes Werk für Reichenthal
2017 erlitt Otto Rockenschaub einen Schlaganfall, der ihn körperlich stark einschränkte. Zuletzt kam auch noch Leukämie dazu. "Sein Körper hat dann aufgegeben", sagt seine Tochter Sonja Wittibschlager. "Geistig war er aber bis zum Schluss voller Tatendrang, auch wenn er körperlich immer weniger machen konnte." Ganz besonders wichtig war ihm noch das Rechenmacher-Zimmer im Mühlendorf Reichenthal. Ein Video dafür war seine letzte Arbeit.
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