Leichen in Mitterfeld?
Nur Grabungen könnten Gewissheit bringen
PREGARTEN. Schon im Vorfeld sorgt das Buch "Der Brunnen" von Sepp Schartmüller, das dieser Tage erscheint, für Aufsehen. Es geht darin um ein düsteres Kapitel in der Geschichte von Pregarten. Eine wichtige Rolle nimmt der nationalsozialistische Bürgermeister Ferdinand Fröhlich ein, in dessen Amtszeit mehrere Menschen spurlos verschwunden sind. Möglicherweise wurden – so eine Spekulation in dem Buch – ihre Leichen in einem Brunnen im Stadtteil Mitterfeld verscharrt. Vielleicht auch jene des Rauchfangkehrermeisters Johann Hanausek.
"Übertrieben formuliert"
Heimatforscher Erwin Zeinhofer aus Pregarten, der Schartmüller in historischen Fragen begleitete, stellt dazu fest: "Es ist nur verbürgt, dass Hanausek in den letzten Kriegstagen - sicherlich auf Betreiben oder mit Billigung des Bürgermeisters - verschwunden ist. Jetzt aber zu behaupten, dass Pregarten über Leichen gehe oder sich Leichen im Brunnen in Mitterfeld stapeln würden, halte ich für übertrieben krass formuliert."
Keine schriftlichen Quellen
Ob in dem Brunnen tatsächlich Gebeine zu finden wären, könne – so Zeinhofer – nur durch eine Grabung festgestellt werden. "Aber selbst dann wäre eine Identifizierung wohl unmöglich. Man könnte diesen Menschen, falls man deren Überreste tatsächlich finden sollte, nur ein würdiges Grab geben. Für mich spricht genauso viel dafür wie dagegen, aber es gibt keine schriftlichen Quellen oder verlässliche Berichte."
Aufwühlendes Buch über die Nazizeit in Pregarten (21.10.2021)
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