Pralinen aus Senf, Lein und Blütenkräutern

WINDHAAG, FREISTADT. Leo und Franziska Friesenecker betreiben in Pieberschlag (Gemeinde Windhaag) einen innovativen Biobauernhof. Der neueste Hit sind Rohstoffe, die Franziska verarbeitet und Thomas Friesenecker aus Freistadt zu Pralinen veredelt. Thomas ist nicht nur der Cousin von Leo, sondern auch Konditormeister mit dem Beinamen "Zotter des Mühlviertels".

"Beim Pressen von Lein zu Leinöl entsteht Leinöltreber", erklärt Leo Friesenecker. "Dieser schmeckt leicht nussig und ist sehr eiweißhältig. Thomas macht aus dem Treber feine Leinpralinen." Das süße Schmankerl Nummer zwei nennt sich Blütenkräuterpraline. Grundlage dafür ist ein Feinanteil, der bei der Blütenkräuterproduktion für Tee entsteht. Da am Biberhof in Pieberschlag seit drei Jahren Senf hergestellt wird, lag es nahe, auch Biersenfpralinen zu erzeugen. Und weitere Ideen sind bereits in der Pipeline: "Demnächst möchten wir Hanf- und Erdbeerpralinen versuchen", verrät Leo Friesenecker.

Im Jahr 1995 wurde der Biberhof auf bio umgestellt. Seit 2007 führen ihn Leo und Franziska im Vollerwerb. "Wir besannen uns darauf, zu wirtschaften wie die Bauern früher", sagt Franziska. "Wir haben altes Wissen ausgegraben und dadurch ist die Vielfalt wieder eingezogen." Kultiviert werden unter anderem Dinkel, Emmer, Einkorn, Nackthafer, Kartoffeln und Ölpflanzen. Auch Erdbeeren und Gewürzkräuter werden angebaut. "Durch die Vielfalt haben verschiedenste Pflanzenfamilien auf den Feldern Einzug gehalten, die für die Fruchtfolge auf unserem Betriebe von großem Vorteil sind", sagt Leo Friesenecker.

Die Frieseneckers beliefern mit ihren Produkten etliche Märkte in Freistadt und Windhaag und sie setzen auch auf Ab-Hof-Verkauf. Der Selbstbedienungsladen hat 24 Stunden geöffnet und die Kunden kaufen auf Vertrauensbasis ein. Ähnlich funktioniert es am Kartoffelfeld im Juli: Die Kunden können selbst Kartoffel ausgraben und so viel Geld in einen Postkasten einwerfen, wie sie wollen. "Was es ihnen eben wert ist", sagt Leo.

Wer mehr über den Biberhof erfahren möchte, sollte den 1. Mai nutzen. Bei einem Tag der offenen Tür erklären Leo und Franziska Friesenecker ihr Denken und Tun ausführlich. Nähere Infos gibt es auch im Internet unter biberhof.com

Biberhof