Simulierte Rollstuhlfahrt durch Gallneukirchen

- hochgeladen von Gernot Fohler
GALLNEUKIRCHEN/HAGENBERG (fog). Ein technisch aufwändiges Projekt bei der Landessonderausstellung ist der Rollstuhl- und Kinderwagensimulator, der für das Thema Barrierefreiheit in Gallneukirchen sensibilisieren soll. Eine Studentengruppe der Fachhochschule Hagenberg hat die beiden Simulatoren im Unterricht entwickelt. Initiator des Projekts ist Christian Kieslinger, der damals noch im Gemeinderat war und sich auch für den Verein "Kunst ma helfen" engagiert. Um die Situation möglichst realistisch darzustellen bauten die Studenten der Studiengänge Software Engineering und Biomedizinische Informatik seit Oktober Stadtviertel von Gallneukirchen naturgetreu virtuell nach.
Spiel auf Zeit
Die Ausstellungsbesucher nehmen in einem elektrischen Rollstuhl Platz oder schieben einen Kinderwagen. Dabei müssen sie verschiedene Aufgaben lösen. Die Spielenden sind mit Barrieren im Straßenalltag konfrontiert. "Rollstuhlfahrer haben Probleme, an die ein gesunder Mensch nicht denkt, zum Beispiel wenn eine Hecke in den Gehsteig wächst", sagt Professorin Barbara Franz, welche das Projekt mit den Studenten leitet. Oder: Bei dem Spiel mit dem Simulator gilt es mit dem Rollstuhl einen Bus zu erwischen. Dies ist nicht so leicht, weil ein Autofahrer auf dem Gehsteig geparkt hat, um schnell etwas aus der Apotheke zu holen. Bei dem Spiel läuft die Zeit mit und bei einem Fehler sagt der Simulator, zum Beispiel: "Autsch, autsch, tut weh". Die Studenten stellten fest, dass Rollstuhlfahren nicht einfach ist. "Wir sind in der FH Hagenberg mit einem Rollstuhl probeweise gefahren. Obwohl die FH barrierefrei ist, fanden wir schwer den richtigen Weg. Das Liftfahren ist auch nicht so leicht, wenn etwa die Türe zum Ziehen ist", sagt Student Christian Fürthauer. Für die Studenten war viel Neues dabei. Professorin Franz: "Mit 3-D-Modellen haben sie zuvor nicht gearbeitet. Auch dem Zeitdruck hielten die Studenten stand und sind rechtzeitig zur Ausstellungseröffnung damit fertiggeworden."
Der Simulatoren werden von der FH Hagenberg, der Stadtgemeinde Gallneukirchen und der Firma Lifetool weiterentwickelt. "Besonderer Dank gilt den Firmen Invacare, Rehaservuce und Naturkind-Kinderwagen, die den Rollstuhl und den Kinderwagen zur Verfügung stellten und den Mitarbeitern von Barrierefreies Gallneukirchen, welche die Studierenden auf Barrieren im Alltag hingewiesen haben", betont Barbara Franz.






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