Temelin-Ausbau abgeblasen: Atomkraft rechnet sich nicht!

Foto: Anti Atom Komitee
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BEZIRKL "Als deutliches Eingeständnis, dass sich Atomkraft nicht rechnet", wertet heute Landeshauptmann Josef Pühringer die Entscheidung des tschechischen Energiekonzerns CEZ, die Ausschreibung für einen Ausbau des Atomkraftwerks Temelin zurück zu ziehen. "Ich begrüße die Entscheidung der tschechischen Regierung, Subventionen bzw. garantierte Festpreise für Atomstrom zu verweigern. Damit wurde deutlich, wie unwirtschaftlich Atomstrom aus Temelin ist. Das heute bekanntgegebene Aus für die Ausbaupläne von Temelin sind ein weiterer Beweis dafür, dass Atomkraft nicht nur überflüssig, sondern auch nur durch Subventionen marktfähig ist."

"Die Vorstellung von der Rentabilität der Atomkraft basierte immer schon auf einer schiefen Rechnung, weil die Betreiber viele Kosten auf die Allgemeinheit abgewälzt haben", so der Landeshauptmann weiter.

Die Suche nach einem Endlager des Atommülls überlassen die Atomkonzerne europaweit den Regierungen, die Sicherung der Transporte ebenso. Realistische Versicherungen für Schäden, die nukleare Unfälle auslösen können, gibt es nicht.

Dazu kommt das Verdienst der immer größer werdenden Zahl von Atomgegnern, die europaweit durchgesetzt haben, dass die Anforderungen an die Sicherheit der Anlagen überall deutlich verschärft wurden, was naturgemäß die Baukosten steigert. Der Versuch der CEZ, diese Mehrkosten auf dem Subventionsweg auf den Steuerzahler abzuwälzen, ist jetzt gescheitert.
"Oberösterreich wird seine konsequente Anti-Atom-Politik fortsetzen. Unser Endziel bleibt ein atomkraftfreies Europa. Das heutige Eingeständnis der Unwirtschaftlichkeit des Ausbaus von Temelin ist ein weiterer Schritt in diese Richtung", so Pühringer.

Anschober: Nicht nachlassen!

Dieser große Etappensieg gegen Temelin ist aber, so Umweltlandesrat Rudi Anschober von den Grünen, kein Grund, beim Widerstand nachzulassen. Meine Strategie gegen einen Ausbau von Temelin ganz auf den wirtschaftlichen Hebel und neue Allianzen mit Teilen von Wirtschaft, Finanzexperten, Industrie und Politik zu setzen und die verheerenden wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen eines Ausbaus von Temelin in den Mittelpunkt zu stellen, geht Schritt für Schritt immer besser auf. Der nun angekündigte Rückzug aus dem Tenderverfahren ist ein großer Etappensieg, der zeigt, dass sich unsere unermüdliche Arbeit auszahlt", freut sich Oberösterreichs Vorreiter der Anti-Temelin-Kämpfer, Umwelt-Landesrat Rudi Anschober.
"Dass wir umfassende Informationsarbeit in Tschechien machen, dass wir vorgerechnet haben, dass eine Subvention von Temelin eine Preiserhöhung von 10 bis 15 Prozent für alle Konsumenten bewirken würde, dass wir damit einen Meinungsschwenk gegen den Ausbau von Temelin ausgelöst haben, all das zeigt, wie wichtig unser konsequenter Widerstand gegen Temelin und damit für mehr Sicherheit ist“, so Anschober.
Anschober warnt jedoch eindringlich davor, jetzt beim Widerstand nachzulassen und sich in falscher Sicherheit zu wiegen. Anschober: "Jetzt müssen wir mit diesem Etappensieg im Rücken unser Engagement weiter verstärken, um ein endgültiges Aus zu erreichen. Die nächsten Schritte: konsequente weitere Verstärkung der Informationsarbeit in Tschechien, u.a. durch eine große Informationsveranstaltung in Prag am 29. April mit führenden europäischen Ökonomen. Und zweitens mit aller Kraft darauf drängen, dass die EU-Wettbewerbskommission die, etwa am Beispiel des britischen AKW-Projektes Hinkley Point, geplante Milliardensubvention für neue AKW grundsätzlich untersagt. Die Entscheidung darüber wird bis Sommer erwartet. Gelingt uns dies, dann ist Temelin 3 und 4 endgültig gestoppt und dann ist durch ein Ende des Neubaus von AKW der Einstieg in den gesamteuropäischen Atomausstieg geschafft. Der heutige Tag zeigt: Politisches Engagement und konsequente ehrliche Politik lohnen sich!"

Gerhard Polt spricht Klartext!

Der Münchner Gerhard Polt, der Ende März im Salzhof auftrat, erklärte sich spontan zu einem Gespräch mit dem Anti Atom Komitee bereit, um seine Meinung zur Atomenergie und den Machenschaften der Stromindustrie offen zu sagen. Er nimmt sich kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, Missstände in Wirtschaft und Politik aufzuzeigen. „Auch er ist davon überzeugt, dass Atomenergie die teuerste Energieform ist, wenn man nur ansatzweise die wahren Kosten berücksichtigt, die Atomenergie verursacht“, so Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.
Polt ist auch mit dem deutschen Nuklearmediziner Edmund Lengfelder befreundet, der seit Jahren auf der Seite der Atomgegner gegen diese letztlich unbeherrschbare Energieform auftritt. Polt fordert ebenso eine umfassende Haftpflichtversicherung für alle AKW ein und meinte: „Nicht einmal eine chemische Reinigung darf ohne Haftpflicht betrieben werden, ein AKW aber schon. Ich hoffe dass die Deutschen die Energiewende durchziehen, denn ein Industrievolk ohne AKWs, das wäre ein Leuchtturm.“

Foto: Anti Atom Komitee
Der Kabarettist Gerhard Polt mit dem Freistädter Anti Atom Komitee. | Foto: Mario Riener Photography, Zwettl, Linz
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