Das Menschenmögliche
Theater über die "Hasenjagd" auf der Burg Reichenstein

Der Tragweiner Bernhard Mühlbachler spielt in "Das Menschenmögliche" einen SS-Offizier, der Jagd auf die KZ-Ausbrecher macht. | Foto: Waldaistbühne
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  • Der Tragweiner Bernhard Mühlbachler spielt in "Das Menschenmögliche" einen SS-Offizier, der Jagd auf die KZ-Ausbrecher macht.
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Tragweiner und Gutauer trauen sich über ein dunkles Kapitel der Geschichte Oberösterreichs.

TRAGWEIN, GUTAU. Die Waldaistbühne – eine Kooperation der Theatergruppe Tragwein und der Theaterrunde Gutau – zeigt in einer Uraufführung „Das Menschenmögliche“ auf der Burg Reichenstein. Die Premiere des Stücks über die so genannte "Mühlviertler Hasenjagd" findet am Freitag, 2. Juni, 20.30 Uhr, statt.

Ausbruch am 2. Februar 1945

Was sich in den Tagen nach dem 2. Februar 1945 im Raum Mauthausen, Schwertberg, Pregarten, Gutau, Tragwein und Gallneukirchen zutrug, zählt wohl zu den dunkelsten Kapiteln in der Geschichte Oberösterreichs. Zu Lichtmess waren 500 russische Offiziere aus dem Konzentrationslager Mauthausen ausgebrochen. Sie wurden in den Tagen danach von der SS und der Zivilbevölkerung wie die Hasen gejagt. Daher stammt auch der zynische Name "Mühlviertler Hasenjagd". Bis auf acht der völlig ausgehungerten Ausbrecher wurden alle ermordet – oder sie erfroren in der eisigen Kälte.

Russische Offiziere versteckt

Ein Lichtblick in dieser Zeit war die Familie Langthaler aus Schwertberg, allen voran die damals 57-jährige Bäuerin Maria. Sie widersetzte sich dem Aufruf der SS, den Ausbrechern die Hilfe zu verweigern, sie zu jagen und zu töten. Sie versteckte zwei russische Offiziere – Michail Rybtschinskij und Nikolaj Cemkalo – in ihrem Hof. Die beiden blieben bis zur Befreiung im Mai 1945 dort und überlebten so den Krieg.

"Unfassbar mutige Frau"

„Maria Langthaler war eine unfassbar mutige Frau“, sagt Manfred Wolf aus Hagenberg, der gemeinsam mit Bernhard Mühlbachler aus Tragwein die Gesamtleitung der Theateraufführung innehat. „Mit dem Stück wollen wir sie – und auch die vielen Toten – in Erinnerung halten.“ Und Mühlbachler ergänzt: „Wir wollen sensibilisieren, damit sich solche Verbrechen nicht wiederholen."

100 Personen beteiligt

Mehr als 100 Menschen – davon 50 auf der Bühne – sind an der Aufführung beteiligt. Geschrieben hat das Stück, das von Eva Stockinger aus Pabneukirchen sensibel inszeniert wird, kein Geringerer als Andreas Gruber. Der Regisseur aus Wels rief die Thematik bereits 1995 mit dem Film „Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen“ ins kollektive Gedächtnis.

Zeitzeugin von Mut und Angst

Seither ist Anna Hackl Tausenden Schülern bekannt. Die Tochter von Maria Langthaler war damals 13 Jahre alt, hat alles miterlebt und fährt seit nunmehr 28 Jahren durchs Land und erzählt als Zeitzeugin von Angst und Mut. Und davon, was den Menschen möglich ist – im Guten wie im Bösen. Für ihr Engagement wurde Anna Hackl unter anderem mit der BezirksRundSchau-Ehrung "Oberösterreicherin von Herzen" ausgezeichnet.
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DIE ZWEITE KOOPERATION NACH "HAYM"
TRAGWEIN, GUTAU. Reichenstein war schon vor zehn Jahren Schauplatz einer Aufführung der „Waldaistbühne“. Damals wurde auf der Burg mit "Haym – Herrschaft und Untertan" ebenfalls ein Stück oberösterreichischer Geschichte gespielt. "Das Menschenmögliche" ist also die Neuauflage einer gelungenen Kooperation zwischen Tragweinern und Gutauern. Die Premiere findet am Freitag, 2. Juni, 20.30 Uhr, statt. Weitere Termine: 3. Juni, 7. Juni, 8. Juni, 9. Juni, 10. Juni, 15. Juni, 16. Juni, 17. Juni, 22. Juni, 23. Juni, 24. Juni, 29. Juni, 30. Juni (bereits ausverkauft), 1. Juli, 6. Juli und 7. Juli. Beginn ist jeweils um 20.30 Uhr. Da es sich bei der Produktion um eine Freiluftaufführung handelt, sind warme Kleidung und Regenschutz dringend empfohlen.
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TICKETS:
waldaistbuehne.com

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