Grüne Mamba & Co.
Unterweißenbacher hat Leidenschaft für Schlangen
In einem Nebengebäude am Hof der Familie Haider in Unterweißenbach leben ganz besondere Tiere: Hier hat der 26-jährige Sohn Alexander seine mehr als 20 Schlangen – darunter auch giftige – einquartiert. Im Gespräch mit der BezirksRundSchau Freistadt erzählte Alex mehr über seine exotisch-gefährlichen Freunde.
UNTERWEISSENBACH. Seine erste Schlange, eine Königspython, kaufte sich Alex 2015 im Alter von 19 Jahren. "Ich habe damals in einer Wohnung in Linz gelebt, und war auf der Suche nach einem haarlosen Haustier", erzählt er. Über die Jahre durften bei Alex immer mehr Schlangen einziehen. Heute hat er mehr als 20 Reptilien, untergebracht sind sie in einem Nebengebäude am Hof seiner Eltern. Alex spricht mit Leidenschaft und Stolz über seine besonderen Haustiere. Es sind aber nicht nur die Schlangen, die es ihm angetan haben. "Seine Tierliebe ist generell groß", sagt seine Freundin Bianca Hintersteiner (25).
" Er mag auch Insekten und alles, was krabbelt. Für ihn ist einfach jedes Lebewesen etwas Besonderes",
fügt sie hinzu. Alex ist es von klein auf gewohnt, Tiere um sich zu haben. Mit Katzen oder Hunden sind Schlangen aber keineswegs vergleichbar, erzählt der Reptilienkenner: "Eine Schlange wird niemals eine Empathie zu dir aufbauen."
Zweiter Giftschlangen-Besitzer in OÖ
In Oberösterreich war Alex offiziell der zweite Giftschlangen-Besitzer. Die Dunkelziffer ist aber sehr hoch. Giftschlangen sind in Oberösterreich meldepflichtig. Um sie halten zu dürfen, ist eine Genehmigung notwendig. Welche Berechtigungen man braucht, ist in Österreich nicht einheitlich geregelt.
"Wenn es eine Auflistung mit Anforderungen geben würde, wo klar festgehalten ist, was man für eine Genehmigung braucht, dann würden mehr Besitzer ihre Giftschlangen melden, und nicht illegal halten"
meint Alexander. Er würde sich eine Regelung wie die des Steirischen Reptilien- und Amphibienvereins wünschen. Alex' Terrarien-Raum wurde nach den Anweisungen eines Gutachters eingerichtet, und auch schon von der Polizei kontrolliert. Kürzlich hatte die Freiwillige Feuerwehr Unterweißenbach eine Schulung bei dem Schlangenbesitzer. Alex ist versichert und bekommt im Falle eines Bisses ein Gegenserum eingeflogen. Eine Gewährleistung, die jemand, der die Tiere illegal hält, natürlich nicht hat. Der Terrarien-Raum ist mit einer Notfall-Mappe ausgestattet. In den Aufzeichnungen steht genau, wie man ihm im Falle eines Bisses helfen kann: Zu jeder Schlange sind die notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen, das Gegenserum, die Art des Giftes und die Folgen eines Bisses angeführt.
Enorme Ruhe nötig
In den Terrarien schlängeln sich die schönsten Schlangen aus den verschiedensten Gattungen und in den unterschiedlichsten Mustern und Färbungen. Besonders ins Auge fällt die westliche grüne Mamba. Hinter den Glasscheiben sieht sie ganz friedlich aus. Kaum zu glauben, dass das schöne Tier hochgiftig ist und sehr schnell aggressiv werden kann. "Für diese Mamba braucht man eine enorme Ruhe", offenbart der Schlangenbesitzer. "Auf jede hektische Bewegung reagiert sie sofort."
Umfassendes Wissen
Wenn Alex über die Reptilien spricht, kommt sein umfassendes Wissen hervor, und man merkt, dass er die Tiere in- und auswendig kennt – oder wie Freundin Bianca zusammenfasst: "Er weiß, was er tut." Sie lernte den Chemieverfahrenstechniker erst kennen, als er die Schlangen schon sein Eigen nannte. Wie viel Zeit so viele Schlangen in Anspruch nehmen? "Am liebsten sind sie alleine", lacht Alex. "Die Terrarium-Reinigung und die Instandhaltung sind aber natürlich schon aufwendig". Wer neugierig geworden ist, und mehr von Alex' Schlangen sehen will, sollte auf Instagram vorbeischauen.
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