CORONA
UPDATE – Ausritte sind nicht mehr erlaubt

Schwierige Zeiten auch für Pferdebesitzer.  | Foto: Privat
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  • Schwierige Zeiten auch für Pferdebesitzer.
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UPDATE (Mittwoch, 25. März)
Am 21. März postete der Oberösterreichische Pferdesportverband (OOEPS) auf seiner Facebook-Seite die erfreulichen Nachrichten für Pferdebesitzer – inklusive eines Screenshots der Corona-Info-Seite des Bundesministeriums für Soziales. Zum damaligen Zeitpunkt schrieb das Ministerium:

"Voraussetzung ist aber immer, sämtliche Vorgaben zur Vermeidung einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu beachten, also keine Ausritte oder Trainings in Gruppen zu unternehmen. Wichtig ist an dieser Stelle festzuhalten, dass das Bewegen von Pferden – gleich ob unter dem Sattel oder an der Hand – nicht unter das über Sportvereine verhängte Bewegungsverbot fallen darf. Laut Verordnung der österreichischen Bundesregierung ist Sport im Freien weiterhin erlaubt, so lange es alleine passiert, Abstand zu anderen Personen gehalten wird und auch die Anreise möglichst kontaktarm geschieht (also nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln)."

Vor einigen Tagen war von einem völligen Verbot von Ausritten noch keine Rede.  | Foto: OOEPS
  • Vor einigen Tagen war von einem völligen Verbot von Ausritten noch keine Rede.
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Seither dürfte die Information auf der Website des Bundesministeriums jedoch abermals überarbeitet worden sein. In der aktuellen Erklärung sind Ausritte – anders als noch vor einigen Tagen – nicht mehr erlaubt. Genau schreibt das Ministerium am Mittwoch, 25. März: 

"Um das eigene Pferd ausreichend bewegen zu können, darf der Stall oder die Reitanlage betreten werden, um damit eine Gefahr für das Eigentum (Pferd) abzuwenden (Ausnahme vom Betretungsverbot öffentlicher Orte). Voraussetzung ist aber immer, die Vorgaben zur Vermeidung einer Covid-19-Infektion zu beachten: also keine Ausritte oder Trainings in Gruppen zu unternehmen. Dabei darf das Gelände der Reitanlage jedenfalls nicht verlassen werden. Ein Ausreiten im öffentlichen Raum ist nicht möglich. Wichtig ist an dieser Stelle festzuhalten, dass das Bewegen von Pferden – gleich ob unter dem Sattel oder an der Hand – nicht unter das über Sportvereine verhängte Betätigungsverbot fällt."

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ORIGINALARTIKEL

In Woche eins der geltenden Ausgangsbeschränkungen war unklar, ob es in der aktuellen Situation rechtens sei, sein Pferd zu besuchen, zu versorgen und zu bewegen. Seit einer Klarstellung des Bundesministeriums für Soziales und Gesundheit vom Samstag, 21. März, herrscht Klarheit: Reiten ist erlaubt! Jedoch gelten auch für Pferdebesitzer strenge Regeln. 

NEUMARKT, OÖ. "Bewegung ist ein Grundbedürfnis von Pferden, wird ihnen diese verwehrt, drohen physische und psychische Schäden", schreibt das Bundesministerium für Soziales auf seiner Website. Die Österreichische Tierhaltungsverordnung schreibt bei den Mindestanforderungen für die Haltung von Pferden unter Punkt 2.2.4. "Auslauf" deshalb ganz klar vor: „Mehrmals wöchentlich ist eine ausreichende Bewegungsmöglichkeit wie freier Auslauf, sportliches Training oder eine vergleichbare Bewegungsmöglichkeit sicherzustellen.“

Strenge Richtlinien für Reitställe

Das bedeutet: Ja, man darf reiten. Jeder Pferdebesitzer sollte sich jedoch fragen, ob es in der aktuellen Situation wirklich nötig ist, sein Pferd täglich zu besuchen und zu bewegen. Wie viel Pflege und Bewegung ein Pferd braucht, hängt unter anderem von Rasse und Alter bzw. von Trainings- und Gesundheitszustand des Tieres ab. Trotz "Besuchsrecht" gelten auch in Reitställen strenge Regeln. Fast alle Stallbetreiber nutzen Online-Stundenpläne, um sicherzustellen, dass sich maximal fünf Personen gleichzeitig am Gelände befinden, so etwa auch Ursula Stroblmair. Sie führt einen Einstellbetrieb mit mehr als 40 Pferden in Neumarkt in Mühlkreis und steht mit anderen Stallbesitzern in Österreich und Deutschland in engem Kontakt. 

Gruppenausritte strengstens verboten

"Ich verstehe nur zu gut, dass Besuche beim eigenen Pferd derzeit eine willkommene Abwechslung sind und vergönne diese Momente jedem. Wir alle müssen uns derzeit jedoch stark einschränken", betont die 47-Jährige. Pro Pferd räumt sie jedem Pferdebesitzer eine Stunde Aufenthalt im Stall ein. Die Türen zu Sattelkammern stehen unter Tags offen. Es gilt wie überall: Abstand halten! Das beliebte "Reiterstüberl" ist gesperrt. Reitunterricht und Trainings sind nicht gestattet. "Ich bitte alle Reiter, in der aktuellen Situation sehr wohlüberlegt und vorsichtig mit den Pferden zu arbeiten, um Reitunfälle tunlichst zu vermeiden", appelliert Stroblmair an die Reiter-Community. Ihre Einsteller seien sehr diszipliniert und würden sich an die Vorgaben halten, weshalb sie aktuell nicht über eine Stallsperre nachdenke. 

Stallbetreiber entscheiden über Schließung

Vielen Stallbesitzern in Oberösterreich ist die Situation jedoch zu heikel, weshalb sie bereits Stallsperren verhängt haben. Dort dürfen die Einsteller ihre Pferde im Moment gar nicht besuchen. Der Grund für diese drastischen Maßnahmen: Selbstschutz. Stroblmair versteht die Sorgen und Beweggründe dieser Stallbetreiber nur zu gut. "Niemand kann Stallbesitzer und Stallarbeiter ersetzen. Wenn wir ausfallen, dann steht alles. Da geht es nicht nur ums Ausmisten der Boxen, sondern um das gesamte Stallmanagement, das Bedienen von zahlreichen Maschinen wie Traktoren und Heukran und vieles mehr."

Stroblmair fürchtet außerdem um ihre beiden Stallarbeiter aus Tschechien. Derzeit dürfen Tagespendler in einem Umkreis von 50 km mit entsprechender Bescheinigung zwar noch über die Grenze, jedoch würden viele diese Regelung ausnutzen. Eine völlige Schließung der Grenze würde die Neumarkterin und ihre beiden tschechischen Stallarbeiter nicht wundern. "Wir müssen wie alle jetzt von Tag zu Tag weiterschauen, aber es kann passieren, dass wir für mehrere Monate ohne Arbeiter dastehen."

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