"Wärme für Griechenland" war wieder voller Erfolg
PREGARTEN, FREISTADT. Stolz präsentiert Lambros Moustakakis seine neue Visitenkarte. "Volkshilfe Hellas - Vice President" steht drauf. "Aber die E-Mail- und Internetadresse noch nicht veröffentlichen - die gibt es noch nicht, das ist alles erst im Aufbau", bittet der Pregartner, der bei der Volkshilfe Freistadt beschäftigt ist.
Moustakakis war der Geburtshelfer der Volkshilfe Hellas, die im Wesentlichen auf folgenden vier Säulen fußt: humanitäre Hilfeleistung, Anbieten von Dienstleistungen wie Schuldenregulierung oder Rechtsberatung, Übernahme von Kommunalaufgaben und internationale Vernetzung.
Vor allem, was das europaweite Engagement betrifft, ist Moustakakis derzeit viel auf Achse. Deutsche, Franzosen, Schweden - alle zeigen Interesse, am Aufbau der Volkshilfe Hellas mitzuhelfen. "Es geht in erster Linie um den Transfer von Know-how", sagt Moustakakis, der seit 1982 im Mühlviertel lebt. Die Volkshilfe Hellas soll beim Wiederaufbau des maroden Staates Griechenland ein wichtiger Player im Sozialbereich sein.
Ihre Feuertaufe hat sie bestanden. Die Aktion "Wärme für Griechenland", die Moustakakis 2012 ins Leben gerufen hatte, wurde in diesem Winter erstmals über die neue Sozialkooperative abgewickelt. "Die Verteilung in den drei Gemeinden Dafni, Marathon und Metamorphosi hat wunderbar geklappt", sagt Moustakakis. Er ist von der Hilfsbereitschaft der Österreicher begeistert: "Die Aktion ist dank vieler privater Spender hervorragend gelaufen." Am 20. Dezember verließ ein Lkw mit zehn Tonnen Ware Freistadt Richtung Athen. "Großer Dank gilt der Firma Schenker für den Transport und der Firma Haberkorn für die Palettierung." Der Lkw war voll mit Decken, Jacken, Pullis und anderer Art von Winterbekleidung. Auch Spenden einer Bürgerinitiative aus Wien, einer Klinik in Bad Trissl (Bayern) und des Second-Hand-Shops in Pregarten befanden sich im Schenker-Lkw. "Unser Netzwerk wird immer größer", freut sich der Vizepräsident der Volkshilfe Hellas.
Ein dichtes Netzwerk und viel Solidarität wird auch notwendig sein, um Griechenland wieder auferstehen zu lassen. "Die Arbeitslosigkeit liegt bei 27 Prozent, unter Jugendlichen beträgt sie sogar 56 Prozent", sagt Moustakakis. Er rechnet damit, dass es noch 20 Jahre dauern wird, bis die Verhältnisse stabil sein werden. Von den EU-Milliarden hätten vorwiegend die Banken profitiert, beim Durchschnittsbürger sei nichts angekommen. "Die Situation ist nach wie vor desaströs."
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