Kein vergleichbarer Angriff bisher
Wolf dürfte in Schönau im Mühlkreis elf Schafe gerissen haben

- Zwei Risikowölfe wurden in der Region Mühlviertler Alm (Bezirk Freistadt) bisher getötet. Einen Schaden in dieser Größenordnung mit vermutlich elf toten Tieren habe es jedoch bisher nicht gegeben.
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- hochgeladen von Roland Wolf
Auf der Mühlviertler Alm dürfte wieder einmal ein Wolf aktiv geworden sein und in Schönau im Mühlkreis elf Schafe gerissen haben. Ob tatsächlich ein Wolf dafür verantwortlich war, wird eine DNA-Analyse zeigen.
SCHÖNAU. In der Nacht von 12. auf 13. August 2025 kam es im Bezirk Freistadt zu dem Vorfall, bei dem zehn Schafe getötet wurden. Ein weiteres Schaf wird vermisst. Die Wolfsbeauftragten des OÖ Agrarressorts führten umgehend eine Rissbegutachtung vor Ort durch und nahmen DNA-Proben. „Auf Grundlage der bisherigen Feststellungen ist von einem möglichen Wolfsriss auszugehen. Eine abschließende Bestätigung kann jedoch erst nach Vorliegen der DNA-Ergebnisse erfolgen“, so Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. „Die umliegende Bevölkerung sowie die Jägerschaft wurden informiert. Das Wolfsmanagement des Landes Oberösterreich überwacht die Situation und wird im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten umgehend handeln, sollte es zu weiteren Vorfällen von auffälligem Wolfsverhalten kommen“, berichtet Langer-Weninger.
Größter Schaden bisher
Das Mühlviertel – insbesondere das Grenzgebiet zwischen Niederösterreich, Oberösterreich und Tschechien – gelte als Wolfs-Hotspot: Mehrere Rudel sind hier ansässig, und die Bevölkerung sei das Thema Wolf bereits gewohnt. In der Vergangenheit fielen Wölfe in der Region vor allem durch auffälliges Verhalten gegenüber Menschen auf – zuletzt im Mai, als sich ein Tier im Bezirk Freistadt mehrfach gefährlich nahe an einen Hof wagte und sich mitten unter Weidetieren aufhielt. Zwei Risikowölfe wurden in der Region Mühlviertler Alm (Bezirk Freistadt) bisher getötet. Einen Schaden in dieser Größenordnung bei einem Angriff auf Nutztiere habe es jedoch bisher nicht gegeben.
Schafe bisher nachts immer im Stall
Laut den Tierhaltern wurden die Schafe nachts bisher immer im Stall untergebracht. Von 12. auf 13. August blieben sie jedoch auf der Weide. Diese ist zwar eingezäunt, jedoch weist sie - nach Beurteilung der Wolfsbeauftragten - keinen hinreichenden Schutz auf, um einen Wolf an der Überwindung zu hindern, so eine Stellungnahme aus dem Büro von Langer-Weninger.
Deshalb sei auch trotz des mutmaßlichen Angriffs eines Wolfs dessen Abschuss im Rahmen der OÖ. Wolfsmanagementverordnung nicht möglich: "Letale Entnahmen von Schadwölfen können angeordnet werden, wenn keine gelinderen Schutzmittel oder Eingriffsmaßnahmen in Betracht kommen und eine bestimmte Anzahl an Nutztieren – trotz eines sachgerechten Schutzes – getötet oder verletzt wurden. Die Oö. Wolfsmanagementverordnung 2025 ist jedoch nur ein Teil eines umfassenden Wolfsmanagements. Zentral bleibt auch der Herdenschutz, welcher seitens des Landes OÖ gefördert wird."
Laut Langer-Weninger gehe es darum, die Land- und Almwirtschaft zu schützen, weshalb das Land OÖ bei auffälligen Wölfen alle rechtlich möglichen Schritte setzen werde: "Denn ohne Weidehaltung wäre die Kulturlandschaft, die wir im Sommer alle schätzen, nicht dieselbe.“





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