Wahl 2021
Freistadt – ÖVP-Debakel inklusive Stichwahl

- Das Rennen um den Bürgermeistersessel von Freistadt wird am 10. Oktober zwischen Elisabeth Teufer (SPÖ) und Christian Gratzl (SPÖ) entschieden.
- Foto: Pramhofer
- hochgeladen von Roland Wolf
FREISTADT. Ein desaströses Ergebnis fuhr die erfolgsverwöhnte ÖVP bei der Gemeinderatswahl in Freistadt ein. Sie verlor mehr als zehn Prozent und damit vier Sitze im Gemeinderat und zwei Sitze im Stadtrat. Doch noch schlimmer beutelte es die amtierende Bürgermeisterin durch: Elisabeth Teufer erreichte nur 36,25 Prozent der Stimmen. Das ist ein Minus von mehr als 20 Prozent gegenüber jener Wahl im Dezember 2016, die aufgrund des Todes von Christian Jachs notwendig geworden war. "Bei fünf Kandidaten habe ich mit einer Stichwahl gerechnet", sagt Teufer. Dort könnte es für sie nach eigener Aussage "eng" werden. Noch trauriger ist sie allerdings über das Parteiergebnis: "Wir sind mit unseren Projekt und Zukunftsthemen offenbar nicht bei den Wählern durchgekommen."
Gratzl knapp an Teufer dran
Während die ÖVP im Krisenmodus ihre Wunden leckt, strahlt die SPÖ über das ganze Gesicht. Nicht nur, dass sie zwei Gemeinderatssitze und einen Stadtratssitz dazugewonnen hat, nein: Ihr Spitzenkandidat Christian Gratzl erreichte bei der Bürgermeisterwahl erstaunliche 32,65 Prozent und darf am 10. Oktober eine Stichwahl gegen Teufer bestreiten.
Wiff schafft Sitz im Stadtrat
Freuen darf sich auch die Bürgerliste Wiff. Sie konnte ein Mandat zulegen und sicherte sich damit einen Sitz im Stadtrat. Rainer Widmann bekam bei der Bürgermeisterwahl 13,43 Prozent und landete auf Platz drei. Eine offizielle Wahlempfehlung für die Bürgermeister-Stichwahl wird es von Wiff nicht geben: "Die Menschen sind klug genug, um selber zu entscheiden, wer unsere Themen und Vorschläge am ehesten mittragen wird", sagt Widmann.
FPÖ und Grüne stabil
Auch die FPÖ wird keine Wahlempfehlung aussprechen. "Wir stehen für freie Entscheidungen", sagt Stadtrat Harald Schuh. Er wünscht sich ein Live-Duell der beiden Kandidaten, die es in die Stichwahl geschafft haben, damit sich die Leute ein Bild machen können. Schuh selbst brachte es bei der Bürgermeisterwahl auf 10,70 Prozent. Er blieb damit hinter dem Ergebnis seiner Partei, die auf 12,98 Prozent kam und ihre fünf Mandate behielt. Wenig berauschend verlief die Bürgermeisterwahl für die Grünen: Herbert Schaumberger erhielt 6,97 Prozent. Bei der Gemeinderatswahl konnte allerdings ein Plus eingefahren und ein fünfter Sitz gesichert werden.


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