SPÖ, FPÖ und Wiff steigen aus 800-Jahr-Fest aus
FREISTADT. Allianzen zwischen SPÖ und FPÖ sind in Österreich derzeit nicht gerade angesagt. Anders stellt sich die Situation freilich in Freistadt dar: Dort kommt es erneut zu einem Schulterschluss von rot, blau und orange (Bürgerliste Wiff). Auslöser ist die für das Jahr 2020 geplante 800-Jahr-Feier der Stadt Freistadt.
„Es ist viel zu teuer und nicht erklärbar, warum man das Fest ein zweites Mal nach 1930 abfeiern soll. Wir steigen aus!", sind sich SPÖ-Vizebürgermeister Christian Gratzl, FPÖ-Stadtparteiobmann Fritz Mayr und Wiff-Fraktionschef Rainer Widmann einig. "Gar einen eigenen Posten – wie von der ÖVP geplant – dafür zu schaffen, widerspricht jeder Logik, weil das Stadtmarketing ab Jänner 2019 ohnehin wieder besetzt werden soll." Es gebe genug andere Möglichkeiten, das gesparte Geld einzusetzen – etwa für Familien, Kultur und Wirtschaft.
Zum Narren gehalten?
Besondere Brisanz haben laut Allianz die von ÖVP-Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer genannten neuen Zahlen, die sich absolut nicht mit den bisherigen Beschlüssen, Besprechungen und Dokumenten deckten. „Entweder hat man uns bisher zum Narren gehalten oder man sagt bewusst die Unwahrheit, weil man die Kosten für die Öffentlichkeit nach unten schönen will", sagt das Trio.
Bisher seien die Kosten mit weit mehr als 200.000 Euro beziffert worden – und nicht mit 130.000 Euro, wie kürzlich dargestellt. Auch sei die Aussage der Bürgermeisterin unwahr, es gebe in naher Zukunft keine neue Stadtmanagerin. Der Stadtmarketingbeirat habe unter dem Vorsitz der Bürgermeisterin vorige Woche genau das Gegenteil beschlossen. Eine neue Stadtmanagerin soll schon ab Jänner 2019 kommen und diese könnte dann – laut Allianz – auch etwaige Events koordinieren.
ÖVP: "SPÖ und Wiff im Wahlkampfmodus"
Dass SPÖ, FPÖ und Wiff gegen das Jubiläumsfest querschießen, könne laut ÖVP nur damit zusammenhängen, dass sich insbesondere die SPÖ und die Bürgerliste Wiff schon seit mehr als einem Jahr im Wahlkampfmodus befinden. "Die ÖVP Freistadt steht trotz der andauernden Angriffe nach wie vor für Zusammenarbeit und ein Miteinander in der Kommunalpolitik", sagt Fraktionsobmann Ulrich Eder. "Daher haben wir veranlasst, dass es am 28. November zu einer neuerlichen Besprechung aller Fraktionen zu diesem Thema kommt."
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