Neue Firmenkooperation
ASA & Innovametall bauen Elf-Meter-Kuppel für Atacama-Wüste

- ASA-Geschäftsführer Egon Döberl (l.) und Innovametall-Geschäftsführer Klaus Pichlbauer.
- Foto: MeinBezirk/EP
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Die ASA Astrosysteme GmbH aus Kefermarkt und das Freistädter Unternehmen Innovametall arbeiten fortan zusammen. Viele Projekte sind geplant – einige bereits in Arbeit: darunter eine elf Meter große Kuppel mit Laser-Teleskop, die bis April 2026 in der Atacama-Wüste in Chile in Betrieb genommen werden soll. Auch eine touristische Einrichtung in Freistadt ist vorgesehen. Dort sollen Sternenbeobachtung und Sonnenforschung betrieben werden können.
FREISTADT, KEFERMARKT. Die ASA Astrosysteme GmbH ist spezialisiert auf die Entwicklung von optischen Bodenstationen. Dabei handelt es sich um mit Teleskop ausgestattete Kuppeln, die eine Kommunikation mit Satelliten ermöglichen – und zwar mittels Laserstrahl. Diese Methode bietet eine wesentlich höhere Übertragungsrate als Funk und ist abhörsicher. Doch die Errichtung einer solchen Station vor Ort ist kosten- und zeitintensiv. Hier kommt die Freistädter Firma Innovametall ins Spiel.
Dem Mitbewerb voraus
Gemeinsam mit dieser wurde ein Container-Kuppelsystem entwickelt, das nicht bloß als „Transportverpackung“ und Schutz für die sensible Technik, sondern später auch als Bodenstation-Gebäude dient. Dieses Gesamtsystem sei dem Mitbewerb – in Hinsicht auf Herstellzeit und Preis-Leistungs-Verhältnis – überlegen. Dank der hohen Transportfähigkeit der Container-Kuppelsysteme können diese ohne großen Aufwand an jedem Ort installiert werden.
„Alles funktioniert vollautomatisch“, erklärt ASA-Geschäftsführer Egon Döberl. „Wenn der eingebaute Wolkensensor etwa ein anbahnendes Unwetter erkennt, schließt sich die Kuppel der Bodenstation automatisch.“
Businesspartner mit Geschichte
„Egon und ich haben schon vor zehn Jahren über eine mögliche Kooperation gesprochen“, berichtet Innovametall-Geschäftsführer Klaus Pichlbauer. „Wir unterhielten uns damals am Golfplatz in St. Oswald, weil uns die Wirtin sagte, dass wir einmal miteinander plaudern sollten. Ich musste den Kuppelbau für ASA zu dieser Zeit leider ablehnen, weil meine Firma damals noch nicht weit genug entwickelt war.“
25 Tonnen Gesamtgewicht
Nun, zehn Jahre später, arbeiten die beiden Unternehmer an mehreren Projekten zusammen. Für die Universität Innsbruck – genauer gesagt für deren Forschungseinrichtung am Hafelekar – soll die Bodenstation „Marietta Blau“ entwickelt werden. Für die Polnische Akademie der Wissenschaften in Warschau wird derzeit ein Großteleskop mit 2,5 Metern Spiegeldurchmesser, 25 Tonnen Gesamtgewicht und elf Meter großer Kuppel entwickelt. Das Teleskop soll im April 2026 in der Atacama-Wüste in Chile in Betrieb genommen werden.
Ort für Astronomie in Freistadt
Ein gemeinsames Leuchtturm-Projekt ist ebenfalls in Planung. Dabei wird es sich um eine touristische Einrichtung handeln, in der Sternenbeobachtung und Sonnenforschung betrieben werden kann. Döberl und Pichlbauer verfolgen die Absicht, dieses Projekt auch für Schulexkursionen und Ähnliches zur Verfügung zu stellen.
„Technologie erlebbar machen“
„Wir wollen technisches und astronomisches Interesse in jungen Talenten wecken“, sind sich die beiden Unternehmer einig. „Es ist schwer, sich unter dem MINT-Thema [Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik] etwas vorzustellen, wenn man nur davon hört oder davon liest. Wir wollen die Technologie erlebbar machen!“
Datenmengen sicher übertragen
Die Laserkommunikation kann die weltweit stetig steigenden Datenmengen sicher und verlustfrei übertragen. In den kommenden zehn bis 20 Jahren wird der Bedarf an Bodenstationen, die von dieser Methode Gebrauch machen – laut Döberl – gewaltig steigen. Er und Pichlbauer rechnen damit, einen bedeutenden Marktanteil ins Mühlviertel holen zu können. Somit werden auch hochwertige Arbeitsplätze geschaffen.
Provider für ganz Europa
„Wir [Innovametall] produzieren hier vor Ort jährlich rund 2000 Balkone“, sagt Pichlbauer. „Ich bin mir sicher, dass wir auch 100 Containersysteme im Jahr schaffen.“ Laut Döberl wird man die Märkte in den USA oder China nicht erreichen können, wenn man dort nicht auch produziert. „Jedoch hab’ ich im europäischen Raum keine Zweifel daran, dass diese Systeme zum Großteil aus dem Mühlviertel kommen werden.“
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Mehr Infos gibt’s hier:
-> ASA Website
-> Innovametall
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