NEUE KAMPAGNE
Auspendeln muss nicht länger sein

Von links: Gabriele Lackner-Strauss, Rudolf Ortner, Christian Naderer und Dietmar Wolfsegger. | Foto: WK/Gattringer
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Der Bezirk Freistadt hat viele Top-Jobs. Wirtschaft startet großangelegte Kampagne im Internet.

BEZIRK. „Wer pendelt, ist selber schuld“, sagt Rudolf Ortner. Der Wirtschaftskammerfunktionär und Unternehmer aus Tragwein ist sich dessen bewusst, dass seine Aussage provokant klingt. Darum will er sie auch nicht ohne inhaltlichen Zusammenhang stehen lassen. „Die Mühlviertler nehmen vielfach das Pendeln mit allen Mühen und Nachteilen hin, ohne es im Detail zu hinterfragen.“ Die Tradition des Pendelns sei über zwei Generationen weitergegeben worden und habe sich in den Köpfen festgesetzt. „Diese Tradition müssen wir aufbrechen“, betont Ortner. Denn der Bezirk Freistadt biete Top-Jobs und habe alle Berufe im Portfolio, deretwegen die Arbeitnehmer in den Zentralraum fahren. Auch das ungleiche Lohnniveau lässt der Geschäftsführer von Ortner Holz nicht als Argument gelten: „Das Lohngefälle wird von Jahr für Jahr niedriger.“ Darüber hinaus müssten die Aspekte Fahrtkosten, Freizeit und Sicherheit mit in die Rechnung einbezogen werden. Doch das würden die wenigsten tun.

17 Tage auf der Strecke

Laut Berechnungen der Wirtschaftskammer investiert ein Tagespendler, der 30 Kilometer zur Arbeit fährt, zwischen 3.000 und 5.000 Euro pro Jahr an Fahrtkosten. „Er lässt jährlich etwa 17 Tage seiner Freizeit auf der Strecke“, sagt Gabriele Lackner-Strauss, die Obfrau der Wirtschaftskammer. Es gebe also genügend Gründe, über das Auspendeln nachzudenken. Die Wirtschaftskammer hat in der jüngsten Vergangenheit zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um Lehrlinge für den Bezirk Freistadt zu gewinnen bzw. zurückzugewinnen. „In den vergangenen zwei Jahren haben wir den Turnaround geschafft“, freut sich Dietmar Wolfsegger, der Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Freistadt. Zuletzt gab es ein Plus von 2,9 Prozent, was Lehrlingsanfänger betrifft.

Arbeitgeber im Blickfeld

Mit der neuen Kampagne, der Plattform meinjob-freistadt.at, sollen jetzt auch die Erwachsenen angesprochen werden. Sie zielt vordergründig darauf ab, die Freistädter Arbeitgeber und deren Jobangebote transparent und informativ ins Blickfeld zu rücken. Regionale Betriebe können sich auf der Online-Plattform attraktiv präsentieren – mit all ihren Vorteilen, Benefits und Sozialleistungen für Arbeitnehmer. Angebotene Lehrstellen und Jobs werden vorwiegend mit Videoclips präsentiert, in denen Arbeitnehmer über ihr Unternehmen berichten. „meinjob-freistadt.at eignet sich außerdem ideal, um den Bezirk Freistadt als attraktive Arbeits- und Lebensregion zu präsentieren“, sagt Christian Naderer. Der Tragweiner ist so wie Rudolf Ortner Mitglied des Bezirksstellenausschusses der Wirtschaftskammer Freistadt.

Hohe Lebensqualität

Dass die Lebensqualität im Bezirk Freistadt besonders hoch ist, beweist eine Studie von Mathematik-Professor Rudolf Taschner. Er machte sich die Mühe, die österreichischen Regionen einem Vergleich zu unterziehen. Ergebnis: Unter allen 117 Bezirken in Österreich rangiert der Bezirk Freistadt auf dem fünften Platz.

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Zahlen, Daten & Fakten

  • 17 Tage lässt ein Tagespendler, dessen Arbeitsplatz 30 Kilometer entfernt ist, pro Jahr auf der Strecke.
  • 38,8 Prozent der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren pendeln aus dem Bezirk Freistadt aus.
  • 3.000 bis 5.000 Euro muss ein Pendler pro Jahr an Fahrtkosten investieren, wenn sein Arbeitsplatz 30 Kilometer von seinem Wohnort entfernt ist.
  • 4.917 Arbeitnehmer müssen für die Fahrt zur Arbeit mindestens 45 Minuten in Kauf nehmen.
  • 11.148 Erwerbsauspendler brauchen mindestens eine halbe Stunde zu ihrem Arbeitsplatz.
  • 17.282 Personen pendeln aus dem Bezirk Freistadt aus.

meinjob-freistadt.at

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