Nur Pflichtschule ist zuwenig
BEZIRK FREISTADT. Ende August sind im Bezirk Freistadt mit 1062 Personen (626 Frauen/436 Männer) gleich um 214 mehr beim Arbeitsmarktservice arbeitslos gemeldet, als noch vor einem Jahr. „Der Anstieg ist einer der höchsten aller oberösterreichischen Bezirke, und macht mich daher schon sehr nachdenklich“, sagt AMS-Freistadt-Leiter Alois Rudlstorfer. Ein Teil des Anstieges ist laut Rudlstorfer auf die Insolvenzen von Alpine Bau, Pabneu und Dayli zurückzuführen. Der Hauptgrund liege aber mit Sicherheit in der allgemein stagnierenden Wirtschaftslage. „Für den Anstieg sind steigende Zugänge aus den verschiedensten Berufen verantwortlich, denn die Zahl derer, die im August eine Beschäftigung aufgenommen haben, ist annähernd die Gleiche, wie im August 2012“, berichtet der AMS-Leiter.
Rudlstorfer: "Auch in dieser Situation zeigt sich wieder einmal, dass Qualifikation und die Betroffenheit durch Arbeitslosigkeit stark zusammenhängen. Der größte Anstieg ist nämlich mit 36,9 Prozent bei jenen Personen zu finden, die als höchste, abgeschlossene Ausbildung einen Pfichtschulabschluss vorweisen können. „Daher werden wir auch in Zukunft verstärkt darauf drängen, dass zumindest möglichst viele Schulabgänger eine Lehrausbildung absolvieren und sie dabei so gut wie möglich unterstützen“, sagt Rudlstorfer. Aber auch beim Nachholen eines Lehrabschlusses bietet das AMS Unterstützung an. So zahlt das AMS zum Beispiel Personen, die im Rahmen einer Arbeitsplatznahen Qualifizierung (AQUA) eine Lehrausbildung absolvieren, während der gesamten Lehrzeit eine Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhaltes.
„Der einzige, aber sehr wichtige, positive Aspekt, den man derzeit in Bezug auf den Arbeitsmarkt im Bezirk sehen kann, ist der der offenen Stellen und Lehrstellen“, berichtet der AMS-Chef. Im Bezirk sind Ende August mit 72 offenen Lehrstellen (47 davon sofort verfügbar) um 30,6 Prozent mehr beim AMS gemeldet, als im August 2012. Denen stehen 51 Lehrstellensuchende (47 davon sofort verfügbar) gegenüber. „In diesem Bereich sieht es eigentlich recht gut aus“, sagt Rudlstorfer. Zusätzlich gibt es bei den Betrieben im Bezirk 399 offen Stellen (274 davon sofort verfügbar) zu besetzen. Das sind um 43 mehr, als im August 2012.
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