Und plötzlich hat man jemanden zu pflegen!
BEZIRK FREISTADT. Oft geht es schnell, und es ist nichts wie zuvor! Ein Schlaganfall, ein Oberschenkel-Halsbruch, ein Unfall oder eine akute Verschlechterung einer chronischen Krankheit können einen Menschen dauerhaft pflegebedürftig machen. Die meisten Familien sind nicht vorbereitet und sie befinden sich in einer Ausnahmesituation, in der sie weitreichende Entscheidungen treffen müssen, wie es weiter gehen soll. „Angehörige reagieren auf die neue Situation mitunter mit Panik oder Lethargie“, weiß Maria Breitenberger, die im Landeskrankenhaus Freistadt für die wichtige Aufgabe der „Überleitungspflege“ verantwortlich ist. Ziel ist, eine Verbindung zwischen dem Krankenhaus, den sozialen Einrichtungen, dem Zuhause und den Patienten und deren Vertrauenspersonen zu schaffen. „Man muss besonders aufmerksam sein und die Probleme ansprechen, um eine gemeinsame Lösung zu finden“, so die Expertin. Oftmals bedarf es mehrere Gespräche, denn es muss meist mit anderen Familienmitgliedern Zuhause beraten und diskutiert werden, was für den Patienten das Beste ist – und die Angehörigen auch zu leisten im Stande sind.
Besonders schwer fällt die Entscheidung, wenn der Patient nicht mehr mit einbezogen werden kann, weil er durch eine psychische Erkrankung wie etwa Demenz nicht mehr dazu in der Lage ist. „Nicht selten spielt auch der Druck von außen eine Rolle: Was wird im Dorf geredet? Sind doch viele Kinder da? Kommt er jetzt in ein Heim?“, so Breitenberger. „Oder der Druck kommt vom Pflegebedürftigen, wenn sie sagen: Ich will diese Art von Unterbringung nicht, da sterbe ich lieber – oder ich möchte keine fremde Person im Haus haben.“
Die Expertin als Überleitungspflege ist dazu da, alle Betroffenen mit ihren offenen Fragen und ihren Ängsten wahr zu nehmen und für sie da zu sein, um die verschiedenen Möglichkeiten der Hilfestellung aufzuzeigen. Es erfolgt auch ein direkter Kontakt zu den Institutionen wie Hauskrankenpflege, Pflegeeinrichtungen, Behörden und Bandagisten.
Die Überleitungspflege ist ein wichtiges Angebot des Landeskrankenhause Freistadt.
Sie informiert und unterstützt falls nötig, damit ein geplanter Übergang vom Krankenhaus und dem Zuhause des Patienten ermöglicht wird.
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