Grüne OÖ wollen Frauen endlich besserstellen
BEZIRK FREISTADT. Auf ihrer Regionaltour durch den Bezirk Freistadt fordert Maria Buchmayr, Frauensprecherin der Grünen OÖ, eine volle Anrechnung und höhere Bewertung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten für die Pension. "Auch 2016 leisten Frauen nach wie vor den größten Teil der Familienarbeit, insbesondere die Kinderbetreuung", sagt Buchmayr. "Mit dieser Entscheidung nehmen sie längere Karenz- und Teilzeitarbeiten in Kauf, wodurch sie nicht nur im Erwerbsleben, sondern auch in der Pension beträchtliche finanzielle Nachteile haben." Zum Vergleich: 2014 betrug die durchschnittliche Arbeiterpension laut Statistik Austria 1557 Euro für Männer und 784 Euro für Frauen. Die angestellten Männer gingen mit 2330 Euro in Rente, die angestellten Frauen mit 1208 Euro.
Mit zwei Initiativanträgen wollen die Grünen für eine Korrektur dieser unerträglichen Situation sorgen. Zum einen sollen für jede Geburt volle vier Jahre auf die Pensionszeiten angerechnet und zum anderen die Pflege Angehöriger, die vornehmlich von Frauen bewerkstelligt wird, fair honoriert werden. Buchmayr hält die Pensionsverteilung zwischen Frauen und Männern für ungerecht. "Darum müssen wir an Rädchen drehen, um Verbesserungen herbeizuführen." Der Druck auf die Regierung müsse erhöht werden.
Ungerecht ist auch das Stichwort für die Grüne Bezirkssprecherin Christiane Jogna. "Es ist tragisch, wie weit die Einkommensschere bei uns auseinanderklafft", sagt die Hagenbergerin. "Obwohl Oberösterreich ein ökonomisch erfolgreiches Bundesland ist, haben wir in diesem Bereich einen enormen Rückstand." Und der Bezirk Freistadt sei ohnehin noch einmal ein Kapitel für sich.
Für mehr Gerechtigkeit sei eine ausreichende Kinderbetreuung die Basis. "In den Ferien schwimmen alle", sagt Sylvia Nagl aus Windhaag bei Freistadt, die das Büro für Politische Koordination bei den Grünen Wirtschaft OÖ leitet. "Mütter und Väter können oft nicht einmal parallel Urlaub nehmen, sondern nur hintereinander". Einen Lösungsansatz sieht Nagl in Projekten wie dem "Sommerkindergarten", bei dem sich Gemeinden zusammenschließen, um auch während der Ferien ein gutes Angebot auf die Beine zu stellen. In Zukunft müssen man sich auch überlegen, Kinderbetreuungsangebote auf Wochenenden auszudehnen. Denn immer mehr Berufstätige arbeiten samstags und sonntags.
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