Pessendellach
Gailtaler wird Bayrischer Meister im Holzrücken
Thomas Zechner holte sich Bayrischen Meistertitel im Holzrücken mit Pferden.
PESSENDELLACH. Einst war es Usus, heute ist es für viele nur mehr ein Hobby bzw. ein Stück gelebte Geschichte: das Holzrücken oder Holzstreifen mit Pferden. Dabei werden mit Hilfe eines Pferdes gefällte und entastete Baumstämme aus dem Wald gezogen. Thomas Zechner führt diese Tradition weiter, nimmt bereits seit rund fünf Jahren an Meisterschaften im Holzrücken teil. In Deutschland stellte er sein Können bereits zum zweiten Mal unter Beweis und wurde mit seinen zwei Noriker-Rappstuten Safira und Sonja vor Kurzem sogar Bayrischer Meister.
Das ganze Jahr über
"Die Entscheidung an Meisterschaften teilzunehmen, ist aufgrund langjähriger Freundschaft unter den Pferdebesitzern gewachsen", erklärt er. Die Vorbereitungen erstrecken sich das ganze Jahr über. Spezielles Training gäbe es keines, jedoch fügt er hinzu: "Im Winter sind wir mit unserem Pferdeschlitten am Weihnachtsmarkt in Klagenfurt und bieten zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten ganzjährig Kutschfahrten an."
Vertrauen aufbauen
Nicht nur die Vorbereitungen sind langwierig, auch die Anforderungen an die Reittiere benötigen Zeit. "Wir bauen über Jahre und ständiges Arbeiten mit den Pferden das Vertrauen auf", versichert er. Zusätzlich sollte das Pferd ein ruhiges Gemüt, genügend Kraft und Ausdauer besitzen. Zum Holzrücken ist das Pferd im Wald höchstens zwei bis drei Stunden im Einsatz. "Eine längere Einsatzzeit wäre für das Pferd zu anstrengend. Zudem wird es unruhig und unkonzentriert", sagt Zechner.
Eine spezielle Ausrüstung wird nicht benötigt. Aufgrund der Zugwiderstände beim Rücken wird ein Kummet aufgeschirrt. Ein Kummet ist ein steifer, gepolsterter Ring, welcher dem Pferd um den Hals gelegt wird. Dadurch wird die Zugkraft auf Brustkorb, Schulter und Widerrist verteilt. "Das Kummet wird in neuen, aufwändigeren Ausführungen angeboten und kann bis zu 5.000 Euro pro Pferd kosten", erläutert er. Das Zuggeschirr besteht aus Gurten oder geflochtenen Seilen.
Bayrische Meisterschaft
Mitte Juli fand der mittlerweile 11. Holzrückewettbewerb zum Bayrischen Meister in Feldkahl, Kreis Aschaffenburg, statt. "Die Latte der Herausforderung hinsichtlich des Parcours war sehr hoch gelegt und der bisher schwerste, den ich zu bewältigen hatte", erwähnt er. Trotz allen Herausforderungen schaffte es Zechner, den Bayrischen Meistertitel mit nach Hause zu nehmen.
Der nächste Bewerb, die Europameisterschaft in Deutschland, findet bereits von 23. bis 25. August statt.
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