Brauchtum
Krampusse starten wieder in die Saison
Die Krampusgruppe Hermagor organisiert seit Jahren den traditionellen Lauf in der Wulfeniastadt.
GAILTAL. Die lange Tradition der zotteligen Krampusse wurde viele Jahre von der Feuerwehr Hermagor zelebriert. Zunächst wurde das Krampustreiben noch ohne Verein gelebt, 2006 wurde die Krampusgruppe Hermagor offiziell ins Leben gerufen.
Der Verein
Die Krampusgruppe Hermagor besteht derzeit aus 30 Mitgliedern – alle zwischen 16 und Anfang 30, darunter sogar drei Frauen. Bei den Krampusläufen sind neben den Krampussen auch der Tod und Krampusinen vertreten. "Wir versuchen unserer Masken wieder an den ursprünglichen Brauch anzupassen", erklärt Vereinsobmann Patrick Blüml, seit 2017 Vereinsoberhaupt. Unterstützt wird er von Obmann Stellvertreter Christian Gelbmann, der die Funktion selbst von 2009 bis 2017 innehatte.
Seit 2011
Der legendäre Krampuslauf am 30. November in Hermagor wird vom Verein bereits seit 2011 organisiert. Auch dieses Jahr können rund 25 verschiedene Krampusgruppen betrachtet werden. Heuer besonders: Da die Kinderkrampus-Gruppe Hermagor ihr 10-Jahr-Jubiläum feiert, dürfen alle Läufer, die sich für den Kinderkrampuslauf am 6. Dezember angemeldet haben, den großen Lauf in der Wulfeniastadt eröffnen. Für die beiden steht jedoch die Sicherheit der Krampusse und Besucher an oberster Stelle. "Wir haben ein Sicherheitsteam, die Feuerwehr und sogar einen Rettungswagen vor Ort um auch für sämtliche Situationen gewappnet zu sein."
Nicht in Vergessenheit
Für den Verein ist jedoch, neben den vielen Läufen, ein alter Winterbrauch besonders wichtig. "Wir veranstalte seit Jahren für Urlauber und alle Interessierten ein kleines Theaterstück in Gastronomiebetrieben zur Zeit der Raunächte", erwähnt Gelbmann. Diese finden von 21. Dezember (Thomastag) bis 5. Jänner (Perchtnacht) statt. Dabei werden von einem Erzähler die Symbolik und die verschiedenen Figuren wie Perchten, Räuchermännchen und Frau Perchta näher erläutert. "Die Gäste freuen sich schon auf das Theaterstück, manche besuchen es schon seit vielen Jahren", fügt der Obmann hinzu. So verraten die beiden auch die eigentliche Symbolik des gefürchteten Pferdeschwanzes: "Wenn Frauen und Kinder in den Rauchnächten mit einem Pferdeschwanz berührt werden, soll es Glück und Fruchtbarkeit bringen."
Eigene Ausstellung
Zusätzlich veranstaltet der Verein diverse Masken-Ausstellungen. "Die erste Ausstellung fand damals noch im Keller des Bärenwirtes statt. Wir konnten sogar einen Schnitzer dazu bringen, vor Ort einige Masken anzufertigen", erklärt der Obmann. Derzeit ist keine Ausstellung geplant, da eine passende Örtlichkeit noch nicht gefunden wurde.
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