E-Mobilität
"Moderne E-Autos haben reale Reichweiten"

Jens Winkler, CEO EnerCharge. Ca. 45 Mitarbeiter sind an den Standorten Kötschach, Oberlienz sowie ortsungebunden im Vertrieb beschäftigt. | Foto: EnerCharge
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  • Jens Winkler, CEO EnerCharge. Ca. 45 Mitarbeiter sind an den Standorten Kötschach, Oberlienz sowie ortsungebunden im Vertrieb beschäftigt.
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Hermagor belegt im Ranking der neuzugelassenen Elektroautos 2022 den dritten Platz.

GAILTAL. 1.618 Elektroautos wurden im Vorjahr in Kärnten neu zugelassen, das waren 13,9 Prozent der Neuwagen. Damit hat Kärnten laut Mobilitätsorganisation VCÖ im Vorjahr einen neuen Höchstwert erreicht. Wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, hat innerhalb Kärntens der Bezirk Klagenfurt-Land mit 15,9 Prozent den höchsten E-Pkw-Anteil an den Neuwagen. An zweiter Stelle folgen ex aequo die Bezirke St. Veit an der Glan und Wolfsberg mit 15,4 Prozent vor dem Bezirk Hermagor mit 15,0 Prozent.

Jens Winkler ist CEO von EnerCharge GmbH mit Firmenhauptsitz in Kötschach-Mauthen. EnerCharge, als einer der technischen Marktführer, entwickelt und produziert Ladesäulen für alle Arten von E-Fahrzeugen. Die Ladesäulen aus Kärnten werden mittlerweile europaweit vertrieben.

WOCHE GAILTAL: Herr Winkler, was sind Ihrer Meinung nach die Hauptargumente, warum Kunden zu einem E-Auto greifen?
JENS WINKLER: Jeder, der schon einmal ein Elektroauto gefahren ist, schätzt das geräuscharme und das dynamische Fahrverhalten im Vergleich zu diesel-/benzinbetriebenen Fahrzeugen. Der klimaschonende Effekt und die Möglichkeit, Strom der eigenen PV-Anlage zu verwenden, sind weitere Argumente.

Elektromobilität wird häufig als Königsweg für den urbanen Raum beschrieben. Warum sind E-Autos auch auf dem Land attraktiv?
Das Argument, Elektromobilität wäre nur für kurze Distanzen tauglich, ist längst überholt. Moderne Elektrofahrzeuge haben reale Reichweiten von über 300 Kilometern und Schnellladestationen stehen flächendeckend zur Verfügung. Aus eigener Erfahrung sind Fahrten nach Wien, an die Nordsee oder in die Tschechische Republik überhaupt kein Problem.

Was wird sich in den nächsten Jahren in Sachen E-Mobilität tun?
Aus technischer Sicht wird sich die 800-Volt-Technik durchsetzen, die gegenüber der derzeitigen 400-Volt-Technik im Fahrzeug eine Halbierung der Ladezeiten erlaubt und bereits bei Porsche, Audi und Hyundai Realität ist.

Wobei ließen sich E-Mobilität und Ladetechnik noch verbessern?
Hier ist das Thema Preisauszeichnungspflicht interessant. Sobald Ladekarten oder Apps von anderen Betreibern als dem Besitzer der Ladesäule genutzt werden (sogenanntes Roaming), ist häufig unklar, wie viel je Kilowattstunde gezahlt werden muss. Ebenso ist die Direktzahlung mit Bankomat- oder Kreditkarte eine Lösung, die die Freigabe des Ladevorganges ohne lästige Registrierung und mit dem einmaligen Vorhalten des Handys bei Google Pay/Apple Pay-Nutzung freigeben kann.

E-Autos sind in der Neu-Anschaffung teilweise noch immer mehrere Tausend Euro teurer als vergleichbare Diesel und Benziner.

Gegenüber dem fossil angetriebenen Fahrzeug fallen sicherlich viele Komponenten weg (Motor, Antriebsstrang/Getriebe, einfachere Bremsen). Trotzdem ist die Fahrzeugbatterie eine sehr teure Komponente. Hier sind aber noch deutliche Kostensenkungen möglich, sobald die angekündigten „Giga-Factories“ für die Batterien die Produktion aufnehmen.

Wie löst man die (zunehmende) E-Mobilität für Gewerbebetriebe und im Tourismus?
Gewerbebetriebe haben in der Regel keine langen Fahrtstrecken, sodass Laden über Nacht am Abstellplatz der Fahrzeuge mit Wallboxen möglich sein wird. Ansonsten ist selbstverständlich ein bedarfsgerechter Ausbau der Ladeinfrastruktur anzustreben. Der touristische Verkehr in Kötschach beispielsweise führte hier an reisestarken Tagen im Sommer 2022 bereits zu Engpässen.

Ist bei den Ladestationen in der Region also noch Luft nach oben?
Mit Schnellladern in Lienz, Kötschach und der Raststation Dreiländerecke sowie vielen langsameren Ladern ist eine Basisinfrastruktur gegeben. Ein Schnelllader in Hermagor wäre noch eine gute Ergänzung. Ebenso ist die Auswahl auf dem weiteren Weg über den Plöckenpass bis zum Mittelmeer recht knapp bemessen.

Thema barrierefreies Zahlen an der Ladestation – wo gibt es Hürden?
Barrierefrei bedeutet aus unserer Sicht dreierlei: Erstens: Aufstellung der Ladestationen. Die Ladestationen müssen in Bezug auf den zugehörigen Parkplatz so positioniert sein, dass das Rangieren einfach möglich ist. Wünschenswert sind natürlich Durchfahrtslösungen wie an Tankstellen, die räumlich nicht überall möglich sind. Zweitens der Bezahlprozess: Hier ist aus unserer Sicht die Direktzahlung mit Kreditkarte die einfachste Lösung, die in Deutschland bereits beim Schnellladen im öffentlichen Raum gesetzlich vorgeschrieben ist. Drittens: die Bedienung für Menschen mit Einschränkungen. Hier geht es um die Bedienung zum Beispiel aus Sicht von Rollstuhlfahrern, für die EnerCharge auch Lösungen anbietet.

Worauf sollte man beim Kauf eines E-Autos achten?
Zunächst einmal sollte man sich über die tatsächlichen Ansprüche klar werden. Die meisten von uns fahren keine 20 Kilometer am Tag, und bis zu 100 Kilometer können auch über Nacht an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose geladen werden. Höhere Ansprüche bietet eine AC-Wallbox daheim, die auch von der Photovoltaikanlage mit günstigem Strom gespeist werden kann. So sind im Alltag öffentliche Ladestation tatsächlich die Ausnahme (Die Ausnahme bilden Wohnblöcke). Mit den aktuellen Fahrzeugen ist die Fahrzeugwahl eher Geschmacksache als eine rationale Auswahl auf Basis technischer Kriterien.

Jens Winkler, CEO EnerCharge. Ca. 45 Mitarbeiter sind an den Standorten Kötschach, Oberlienz sowie ortsungebunden im Vertrieb beschäftigt. | Foto: EnerCharge
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