Am Anfang war das Lager: 100 Jahre Gmünd Neustadt

Bürgermeister Andreas Beer, MA und Vizebürgermeisterin Helga Rosenmayer präsentierten am 28. März 2014 die Aktivitäten rund um das Jubiläum „100 Jahre Gmünd-Neustadt“ und zeigten einige Ausstellungsstücke der Gedenkausstellung. (Foto: Stadtgemeinde Gmünd) . | Foto: Foto: privat
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  • Bürgermeister Andreas Beer, MA und Vizebürgermeisterin Helga Rosenmayer präsentierten am 28. März 2014 die Aktivitäten rund um das Jubiläum „100 Jahre Gmünd-Neustadt“ und zeigten einige Ausstellungsstücke der Gedenkausstellung. (Foto: Stadtgemeinde Gmünd) .
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GMÜND. Die Stadt Gmünd verschreibt sich im Gedenkjahr „100 Jahre Erster Weltkrieg“ der Aufarbeitung der Geschichte ihres jüngsten Stadtteiles: Die Gmünder Neustadt entstand aus dem 1914 in Gmünd errichteten Flüchtlingslager. Es war eines der größten in der österreich-ungarischen Monarchie. Etwa 200.000 Flüchtlinge aus allen Teilen der Monarchie wurden im Verlauf des Krieges im Lager untergebracht, an die 30.000 Menschen fanden auf dem noch heute existierenden Lagerfriedhof ihre letzte Ruhestätte.
„Das Jubiläum in Gmünd erinnert uns an zwei Seiten einer Medaille: Einerseits fanden im ehemaligen Flüchtlingslager viele Menschen den Tod, andererseits war es auch Voraussetzung für die Geburtsstunde eines ganzen Stadtteils", sagt Gmünds Bürgermeister Andreas Beer, MA.
Die Stadt Gmünd legt im heurigen Jubiläumsjahr einen besonderen Schwerpunkt auf die Aufarbeitung der geschichtlichen Ereignisse der letzten 10 Dekaden. Im Rahmen einer Ausstellung (15. August bis 18. Oktober 2014) soll dabei die Geschichte des einst größten Flüchtlingslagers im Habsburgerreich dokumentiert werden, sowie die darauffolgende Entwicklung bis in die Gegenwart. Bürgermeister Beer: „Es gibt in Mitteleuropa nur wenige Kleinstädte, deren historische Entwicklung über Jahrhunderte so eng mit der Weltgeschichte verbunden ist wie jene von Gmünd. Im Besonderen gilt dies auch für Gmünd-Neustadt.“
Er deutet damit die historischen Ereignisse im Ersten Weltkrieg, rund um den Vertrag von St. Germain 1919, die Zeit des Zweiten Weltkrieges (1938-1945) sowie die Nachkriegszeit, geprägt von Aufschwung und Rezession, an. Gmünd spielte etwa in der strittigen Grenzziehung durch den Vertrag von St. Germain eine in Österreich nicht unwesentliche Rolle. Die Zeit der Nazi-Herrschaft endete in Gmünd in der Errichtung eines „Judenlagers“, einer Art Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen, in dem an die 500 Juden verstorben sind. Diesen und mehr Themen gedenkt man innerhalb eines geschichtlichen Symposiums, welches sich aus Vorträgen und Lesungen von Zeitgeschichtlern auseinandersetzt.
Für die Bewohner der heutigen „Neustadt“ soll das 100-Jahr-Jubiläum aber auch eine Möglichkeit bieten, den jüngsten Stadtteil der Bezirkshauptstadt entsprechend zu feiern. Im Rahmen eines „Neustadtfestes“, welches von 15. August bis 
17. August 2014 am Schubertplatz in der Neustadt startet, lädt man dabei zu einem Festakt, der Ausstellungseröffnung, einem Konzert mit Rainhard Fendrich (16. August 2014) sowie zahlreichen anderen Gedenk- und Festveranstaltungen. Zudem wird auch eine Städtepartnerschaft mit der kroatischen Gemeinde Medulin unterzeichnet. Hintergrund: Alleine an die 15.000 Menschen aus Istrien wurden im Ersten Weltkrieg im Gmünder Lager untergebracht. Bereits im Vorfeld (17./18. Mai 2014) wird eine rund 300-köpfige Abordnung mit Nachfahren der Gmünder Lagerinsassen in die heutige Neustadt reisen, um ihrer Vorfahren zu gedenken.

Bürgermeister Andreas Beer, MA und Vizebürgermeisterin Helga Rosenmayer präsentierten am 28. März 2014 die Aktivitäten rund um das Jubiläum „100 Jahre Gmünd-Neustadt“ und zeigten einige Ausstellungsstücke der Gedenkausstellung. (Foto: Stadtgemeinde Gmünd) . | Foto: Foto: privat
Durch dieses Tor kamen zwischen 1914 und 1918 rund 200.000 Flüchtlinge in das Gmünder Flüchtlingslager. Heute ist es das Wahrzeichen der Gmünder Neustadt und begrüßt bei der Einfahrt in den jungen Stadtteil. (Foto: Stadtarchiv Gmünd). | Foto: Foto: privat

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