"Die Präsidentinnen" eröffnen neue Spielsaison
HEIDENREICHSTEIN. Bei der Generalversammlung des Vereins Bühne Heidenreichstein wurde der „alte“ Vorstand bestätigt und mit einem umfassenden Rückblick ließ man das letzte Theaterjahr und Vereinsleben Revue passieren. Besonders Augenmerk erhielt aber die kommende Spielsaison, und hier im besonderen die Lenziade mit „Die Präsidentinnen“ Ende April.
Vor kurzem fand die ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins Bühne Heidenreichstein statt. Die Wahl des neuen Vorstandes, der Rückblick auf das Theaterjahr 2012 und der Auftakt in die neue Saison waren die Themenschwerpunkte des Treffens. Nach kurzer Eröffnung, dem Bericht des Obmanns und des Kassiers bestätigten die anwesenden Mitglieder in einem einstimmigen Beschluss den bewährten Vorstand in seiner Funktion. Obmann und Stellvertreterin sind weiterhin Martin und Manuela Schuster, Kassier Josef Ramharter und Schriftführerin Margit Weikartschläger. Die künstlerische Leitung – nun schon ein Jahr im Amt – Jürgen Hanisch und Rupert Wurz blickten auf das Bühnenjahr 2012 zurück: insgesamt besuchten 2774 Zuschauer die drei Produktionen im Frühjahr („Biedermann und die Brandstifter“), Sommer („Sein oder Nichtsein)“ und zu Weihnachten („Der gestiefelte Kater“). Besonders freute man sich über die zahlreichen Neuzugänge, vor allem an Jungschauspielern, die umgehend mit Rolleneinstiegsseminaren vorbereitet wurden.
Moderne und alte Klassiker
Was sich die Bühne Heidenreichstein für heuer vorgenommen hat, lässt wieder einmal ganz großes Theater erwarten, sehr experimentell, mit Klassikern der Bühnengeschichte.
Die Frühjahrsproduktion ist seit jeher den experimentellen Stücken gewidmet. So wagt sich Regisseurin Manuela Schuster heuer an ein provokantes, sehr selten gespieltes Stück von Werner Schwab, das sogenannte Fäkaliendrama „Die Präsidentinnen“. Eine großartige Groteske, die mittlerweile zu den modernen Klassikern zählt.
Das Stück kommt mit drei Protagonistinnen aus, die sozial benachteiligt, weder reich noch schön, noch geliebt sind.
Da ist die gottesfürchtige Erna mit ihrer grotesk großen Pelzhaube, die sich endlich einen Farbfernseher geleistet hat und darunter leidet, dass ihr versoffener Sohn Hermann partout nicht für einen Enkel sorgen will. Die immer lüsterne Grete, von Tochter und Mann verlassen, schwärmt nur von ihrem Dackel Lydi. Die Leidenschaft der um einiges jüngeren Mariedl ist es verstopfte Aborte mit bloßen Händen auszuräumen und dafür von den Menschen bewundert zu werden.
So sitzen sie nun zusammen, begeben sich in Gedanken auf ein Volksfest und träumen von einer schönen Zukunft. Typisch für Werner Schwab ist die Sprache: grell, radikal, teilweise abstoßend und schockierend - und gerade dadurch von einer umwerfenden Komik.
Als Theaterraum wurde mehr als passend ein Ort der Kunst gewählt, erstmals dient die Galerie Zeh als Aufführungsort. Der Vorverkauf läuft bereits.
Im August bringt Martin Schuster „Faust – der Tragödie erster Teil“ auf die Bühne. Gemeinsam mit Martin Hetzendorfer hat er den Klassiker bearbeitet und ein modernes Kleid verpasst.
Infobox:
DIE PRÄSIDENTINNEN
- Termine: 26., 27., 30. April und 1., 3., 4. Mai 2013
- Ort: Galerie Zeh, Kleinpertholz 35, 3860 Heidenreichstein
- Beginn: 20 Uhr
- Kartenvorverkauf: Rasthof Stefanie 02862/52112-20 oder karten@buehne-hstein.at
- Es spielen:
Petra Altmann - Erna
Sonja Seidl - Grete
Franziska Popp - Mariedl
- Regie: Manuela Schuster
- Infos: www.buehne-hstein.at
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