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Gmünder Radlobby verbucht erste Erfolge
Die neue Gruppierung tritt dafür ein, das Radfahren in Gmünd attraktiver und sicherer zu gestalten.
GMÜND. In der Bezirkshauptstadt formierte sich rund um Initiatorin Kristin Harrich eine eigene Gruppe der Radlobby Niederösterreich. Das Interesse an der Gründungsversammlung, die letzte Woche Mittwoch im Gmünder Rathaus abgehalten wurde, war überdurchschnittlich groß. Neben Harrichs fünf Mitstreitern sowie Vizebürgermeister Hubert Hauer, den Stadträten Martin Preis und Thomas Miksch, Bauamtsleiter Michael Prinz und Stadtpolizist René Schreiber als Vertreter der Stadtgemeinde waren etliche interessierte Radfahrer gekommen. Karl Zauner, Vorstand der Radlobby NÖ, äußerte positive Überraschung, denn so eine große Beteiligung hatte es zuvor noch in keinem anderen Bezirk gegeben.
Viele Problemstellen
Neben der offiziellen Gründung wurde die Versammlung vorwiegend genutzt, um Problemstellen im aktuell noch recht lückenhaften Radwegenetz im Gebiet der Stadtgemeinde aufzuzeigen. Zumindest ein paar davon, denn hätten Harrich und ihre Kollegen alle Beispiele behandelt, die sie vorbereitet hatten, hätten sie den zeitlichen Rahmen gesprengt.
Aus "Muss" soll "Kann" werden
Umso erfreulicher ist, dass Vizebürgermeister Hubert Hauer die Unterstützung der Stadt schon eingangs zusagte und sich dieser positive Eindruck auch bestätigte: Eine erste Gefahrenstelle lässt sich wohl ohne großen Aufwand entschärfen, und zwar jene im Bereich der neuen Gemeindebauten in der Weitraer Straße. Um den nur 130 Meter langen Radweg zu benutzen, müssen Radfahrer stadtauswärts zweimal ungeregelt die Weitraer Straße überqueren. Die Betonung liegt auf "müssen", denn wo der Radweg durch eine runde blaue Tafel gekennzeichnet wird, gilt Benutzungspflicht. Allerdings kann diese Pflicht auch aufgehoben werden, was durch eine eckige Radwegtafel angezeigt wird. So lange der Radweg noch so abrupt endet und die Marktgemeinde Großdietmanns ihre zugesicherte Fortführung noch nicht gebaut hat, "hat das dort auf jeden Fall Sinn", so Infrastruktur-Stadtrat Martin Preis, der zuversichtlich ist, diese Änderung in Zusammenarbeit mit dem Verkehrssachverständigen erwirken zu können. Preis ergänzt weiter: "Wir werden uns das mit den eckigen Tafeln überhaupt im ganzen Stadtgebiet ansehen."
Stadt ist an der Sache dran
Die Schließung der Lücken im Radwegenetz ist natürlich ein schwieriges und äußerst kostspieliges Unterfangen. "Grundsätzlich ist es unsere Intention, keine Straße zu sanieren, ohne einen Radweg gleich mitzuüberlegen", betont Martin Preis. Diese Vorgehensweise kann aktuell in der Emerich-Berger-Straße beobachtet werden, wo neben der Generalsanierung auch ein Geh- und Radwegebau erfolgt.
Sichereres Abstellen am Bahnhof
Um mehr Gmünder zum Radeln zu bewegen, braucht es aber nicht nur ein zusammenhängendes Radwegenetz, es braucht auch Möglichkeiten, sein Fahrrad sicher abstellen zu können. Eine Bildergalerie der Gmünder Radlobby später ist klar, das ist in Gmünd aktuell kaum möglich. Nur an sehr wenigen Vorrichtungen können Fahrräder sicher am Oberrohr befestigt werden. Und keine davon befindet sich beim Bahnhof – wo dieser Umstand natürlich besonders ärgerlich ist. Diese Radabstellanlage fällt in die Zuständigkeit von Stadt und ÖBB. "Hier soll bald eine geeignete Lösung installiert werden", freut sich Kristin Harrich über die positive Rückmeldung von Bauamtsleiter Michael Prinz.
Radlobby fordert zum Umdenken auf
Die klare Forderung von Radlobby-Vorstand Karl Zauner lautet: "Wir wollen, dass der Radverkehr so organisiert ist wie der Autoverkehr." Für das Klima und für all jene, die radeln wollen und müssen. Kristin Harrich betont: "Es gibt Menschen, die können nicht Auto fahren, aber Rad fahren. Und wenn man kein Auto hat und es fährt kein Bus, dann fährt man mit Rad und Kind im Kinderanhänger auch auf der Bundesstraße", sagt sie und erinnert an den tragischen Unfall im Bezirk Korneuburg.
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