Waldviertel
Palmenhaus in Gmünd soll Hauptstandort der Landesausstellung 2028 werden
Die "Modellregion entlang der Waldviertelbahn" - dazu gehören die Gemeinden Gmünd, Litschau, Bad Großpertholz, Brand-Nagelberg, Großdietmanns, Langschlag, St. Martin, Unserfrau-Altweitra, Weitra und Groß Gerungs - bewirbt sich für die Landesausstellung 2028. Ausgehend vom Hauptstandort in Gmünd soll die ganze Region mit neuen Impulsen und Projekten als kulturtouristisches Gesamterlebnis miteinander verbunden werden - mit der Waldviertelbahn als Verbindungslinie.
WALDVIERTEL. In Gmünd soll an die positive Entwicklung der vergangenen Jahre angeknüpft werden. Die Stadt gehört zu den Top-Tourismusdestinationen in Niederösterreich und hat sich zu einem Vorreiter der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der EU entwickelt.
"Nirgendwo sonst im Waldviertel gibt es ausserdem eine größere Dichte an Gastronomiebetrieben. Mit der Sole Felsen Welt, der Waldviertelbahn und dem Naturpark Blockheide sind in Gmünd auch die beliebtesten Ausflugsziele der Region vereint",
so Bürgermeisterin Helga Rosenmayer. Bei einer Landesausstellung könne Gmünd auch mit der Lage als internationaler Standort punkten: Mit dem Zug ist Gmünd von Wien und Prag direkt erreichbar. Auch vom Zentrum Südböhmens aus, der 100.000-Einwohner-Stadt Budweis, ist Gmünd sowohl per Straße als auch per Schiene angebunden. Budweis wird 2028 übrigens Kulturhauptstadt Europas.
Palmenhaus als Hauptstandort
Ausstellungsstandort soll bei einem Zuschlag das historische Gmünder Palmenhaus, das einst von Erzherzog Sigismund von Österreich (1826–1891) im Schlosspark errichtet wurde, werden. Es ist ein in Niederösterreich einzigartiges frühhistoristisches Gebäude, dessen Pläne
höchstwahrscheinlich von einem Architekten aus dem Umfeld der Wiener Ringstraße stammen.
"Das Palmenhaus zählt zu den schönsten Gebäuden des Waldviertels und ist ein architektonisches Juwel",
sagt Rosenmayer. Die notwendige Sanierung und Erweiterung des Palmenhauses sei, so die Bürgermeisterin, seit vielen Jahren auch ein großer Wunsch der Bevölkerung.
"Eine Landesausstellung in diesem einzigartigen Ensemble hätte aber vor allem direkte Effekte auf die Stadtkernbelebung des historischen Stadtkerns mit enormer Strahlkraft in die ganze Region",
steht für Rosenmayer fest.
Litschau und Groß Gerungs als "Brückenpfeiler"
Eine wichtige Bedeutung im Bewerbungskonzept kommt neben den weiteren Gemeinden entlang der Waldviertelbahn den Kopfbahnhöfen Litschau und Groß Gerungs zu. Litschau hat in der Kulturszene des Landes einen ausgezeichneten Ruf, eine Reihe an kulturellen Festivals und Events sind Fixpunkte im niederösterreichischen Veranstaltungskalender. Im Zuge der Landesausstellung 2028 soll sich die "Schrammelstadt" als einer der Kulturhotspots des Waldviertels einbringen und präsentieren.
"Das Kultur- und Veranstaltungszentrum 'Moment' ist eine Top-Location in Niederösterreich und für unterschiedlichste Veranstaltungen geeignet. Wir wollen 2028 einen Turbo für den nachhaltigen Kultur- und Veranstaltungstourismus im Oberen Waldviertel zünden",
erläutert Bürgermeister Rainer Hirschmann. In Groß Gerungs ist die Revitalisierung eines historischen Bauernhauses im Ortszentrum für eine Ausstellung geplant, was positive Auswirkungen auf die Ortskernrevitalisierung und -belebung hätte, wie Bürgermeister Christian Laister erklärt:
"Groß Gerungs, als Standort des größten Herz-Kreislauf-Zentrums in Österreich, würde ein wichtiges Eingangstor für eine Landesausstellung darstellen. Das ehemalige Bauernhaus könnte dadurch als Schauplatz einer Nebenausstellung, etwa zur Geschichte der Waldviertelbahn, zusätzliche Besucherfrequenz in die ganze Region ausstrahlen."
Die nächsten Schritte
In den kommenden Wochen werden alle zehn Gemeinden in ihren Gemeinderäten Grundsatzbeschlüsse zur Bewerbung für die Landesausstellung 2028 fassen. Im April 2024 soll die offizielle Abgabe der Einreichunterlagen erfolgen.
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