Heimwerker-Boom
Rotes Kreuz und KFV geben Tipps für sicheres Heimwerken
Corona lässt die Menschen gern zu Hause werkeln - nur wenige wissen aber, was bei einem Unfall zu tun ist.
BEZIRK GMÜND. Heimwerken boomt. Seit Corona die meisten Freizeitbeschäftigungen verhindert, haben viele Menschen das "Home Improvement" für sich entdeckt und Sanierungs-, Renovierungs- oder Verschönerungsprojekte gestartet. Jährlich ereignen sich in Österreich jedoch bis zu 14.000 Heimwerkunfälle, die eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich machen. Die häufigsten Verletzungsarten sind offene Wunden, Knochenbrüche, Sehnen- und Muskelverletzungen.
Zahlreiche Menschen haben im vergangenen Jahr aber die Ambulanzen der Spitäler gemieden - auch aus Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) informiert.
"Natürlich ist es aber auch weiterhin wichtig, akute Verletzungen schnellstmöglich medizinisch versorgen zu lassen. Am besten ist es, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, damit ein Unfall gar nicht erst passiert", so die Präventionsexpertin und KFV-Sprecherin Johanna Trauner-Karner.
Viele Heimwerker begnügen sich zudem mit Alltagskleidung, die nur unzureichenden Schutz vor Verletzungen bietet.
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Was aber tun, wenn ein Unfall passiert? Laut einer aktuellen Studie des KFV wären 4 von 10 Personen in einer Notsituation überfordert. Das Rote Kreuz empfiehlt folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen für häufig auftretende Verletzungen:
Starke Blutungen: Einen ausreichend starken, manuellen Druck auf die Blutung ausüben, damit diese zum Stillstand kommt. An Armen und Beinen kann der manuelle Druck durch einen Druckverband ersetzt werden. Den verletzten Körperteil hochlagern. Verletzte sollten immer im Liegen oder Sitzen erstversorgt werden.
Schnittwunden: Kleine Schnittwunden können vorsichtig mit sauberem Wasser ausgewaschen und mit einem keimfreien Verband abgedeckt werden.
Fremdkörper in Wunden: Größere Fremdkörper dürfen auf keinen Fall selbst entfernt werden. Keimfreie Wundauflagen und Mullbinden verwenden, um den Fremdkörper zu fixieren und Basismaßnahmen durchführen. Anschließend die Wunde von einem Arzt behandeln lassen.
Abgetrennte Körperteile: Die Versorgung der Wunde und die Blutstillung hat Priorität. Dann das abgetrennte Körperteil sauber und trocken einwickeln (z.B. in eine Wundauflage oder in ein Dreiecktuch). Das abgetrennte Körperteil wird so vor Hitze, Kälte und Nässe geschützt dem Rettungsdienst übergeben.
Das Rote Kreuz appelliert, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen:
"Das dabei erworbene Wissen kann auch in vielen alltäglichen Situationen von Nutzen sein - und im Notfall sogar Leben retten", betont ÖRK-Präsident Gerald Schöpfer.
KFV-Tipps für sicheres Heimwerken
• Überforderung vermeiden und Pausen einlegen
• Nicht auf persönliche Schutzausrüstung verzichten
• Beim Kauf von Werkzeug und Schutzausrüstung auf Qualität achten
• Mit neuen Geräten vor Gebrauch vertraut machen
• Bestehende Schutzvorrichtungen an Geräten niemals abmontieren
• Darauf achten, dass der Erste-Hilfe-Schrank oder -koffer immer in Reichweite und ausreichend bestückt ist
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