Schnabl/Antoni: „Neuausschreibung von öffentlicher Busverbindung bringt Schildbürgerstreich!“
Bus darf künftig nicht mehr die Grenze von Niederösterreich zu Oberösterreich überqueren
BEZIRK. Das erste Indiz im Kleinen, dass schwarz-blaue Koalitionen nicht funktionieren, haben Nationalrat Konrad Antoni und SPÖ-Landesparteivorsitzender Landesrat Franz Schnabl bereits ausgemacht. Eine Neuausschreibung einer Strecke für eine öffentliche Busanbindung bringt die Kuriosität des Jahres. „Schönberg heißt der neue innerösterreichische Grenzübergang“, weiß Nationalrat Antoni mit Schmunzeln zu berichten, um verärgert nachzusetzen: „Dutzende Menschen täglich sind davon betroffen plötzlich in Schönberg bei Sandl umsteigen zu müssen – an einem Ort mit einem kleinen Bushüttchen, das maximal acht Personen Platz bietet, ohne Beleuchtung, ohne Toiletten, ohne Info bei Verspätungen, etc.“ Bis zu 40 Personen müssten jedoch hier aussteigen und der Ankunft des Anschlussbusses harren.
Der öffentliche Bus aus Niederösterreich dürfe nun nicht mehr die Fahrt ins etwa 20 Kilometer weiter entfernt liegende Freistadt fortsetzen, sondern müsse im Niemandsland die PendlerInnen sich selbst überlassen. „Das ist ein Schildbürgerstreich sondergleichen und zeigt, dass die innerösterreichische, regionale Kleinkrämerei oft Ausmaße erreicht, die rational nicht mehr zu erklären sind. Man lässt PendlerInnen, die im Grenzland Niederösterreichs leben und ihren Arbeitsmittelpunkt in OÖ haben, nun leiden, nur weil es keinen gesamtösterreichischen Verkehrsplan gibt, sondern jede Region seinen eigenen Partner sucht. Das ist die beginnende Zerschlagung eines funktionierenden öffentlichen Verkehrsnetzes. Denn welchen Ausweg haben Menschen, die auf ein solches Netz angewiesen sind, als zwangsläufig – wenn überhaupt möglich – aufs Auto umzusteigen“, so Franz Schnabl, der diesbezüglich klärende Gespräche von ÖVP-Landesrat Wilfing mit seinem blauen Amtskollegen aus Oberösterreich fordert.
„Wir brauchen ein funktionierendes und gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz“, so Schnabl und Antoni abschließend: „Innerösterreichisch darf es – im Sinne der PendlerInnen und Öffi-BenutzerInnen - keine Grenzen geben. Das macht das System ineffizient und für die Menschen, die bei Wind und Wetter, vor dem zu kleinen Hüttchen im Extremfall, aufgrund von Verspätungen, lange ausharren müssen - weil sie ihren Anschlussbus nur mehr von hinten sehen - zu einem einzigen Ärgernis.“
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