Eltern verzweifelt
Schulbusse lassen Kinder stehen oder weiter gehen

Traurige Gesichter in Ehrendorf: Die Eltern Bianca Gesperger, Isolde Kasper, Kerstin Pichler, Katrin Bader, Claudia Winkler und Walter mit den Kindern Marlies, Elina, Alina, Alina, Mia-Sophie und Jasmin.
 | Foto: Hiess
  • Traurige Gesichter in Ehrendorf: Die Eltern Bianca Gesperger, Isolde Kasper, Kerstin Pichler, Katrin Bader, Claudia Winkler und Walter mit den Kindern Marlies, Elina, Alina, Alina, Mia-Sophie und Jasmin.
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Fahrplanänderung: Mit Schulbeginn erreichen die Bezirksblätter Beschwerden aus mehreren Gemeinden im Bezirk Gmünd.

BEZIRK GMÜND. Für viele Eltern ist die Kinderbetreuung während den Sommerferien eine Herausforderung, zu Schulbeginn sollten sie also aufatmen können. Doch gerade jetzt, am zweiten Schultag, haben sich verärgerte Eltern an die Redaktion der Bezirksblätter gewandt. Sie wollen Druck machen, weil Bushaltestellen verlegt wurden und ihre Kinder nun stark befahrene Straßen queren müssen, oder sind verzweifelt, weil ihre Kinder mit dem Bus plötzlich gar nicht mehr in die Schule kommen.

Bus lässt Kinder stehen

Letzteres Szenario spielt sich aktuell in Ehrendorf und Wielands in der Marktgemeinde Großdietmanns ab. Während die Volksschüler am ersten Schultag von ihren Eltern gefahren wurden, warteten sie Dienstagfrüh auf den Bus. Dieser kam auch, blieb aber nicht stehen, sondern brauste an ihnen vorbei. Die Kinder warteten und warteten - bis klar war, da kommt auch kein anderer Bus mehr. Den Eltern blieb also nichts anderes übrig, als Fahrgemeinschaften zu bilden. Was keine Dauerlösung ist: "Ich habe keinen Führerschein und kein Auto, wie soll ich meine Tochter in die Schule bringen?", fragt sich eine junge Mutter. Besonders sauer stößt den Eltern auf, dass sie nicht über die Auflassung der Haltestellen informiert wurden.

Kommunikationsproblem ist Grund

Die Bezirksblätter haben Georg Huemer, Sprecher vom Verkehrsverbund Ost-Region (VOR), um Stellungnahme gebten. Wenige Stunden nach unserer schriftlichen Anfrage räumte dieser ein, "dass es hier leider offenbar zu einem folgenschweren Kommunikationsproblem zwischen dem ehemals und auch weiterhin ausführenden Busunternehmen und VOR gekommen ist." Huemer erklärt: "In den offiziellen Fahrplänen von VOR ist diese Verbindung niemals aufgeschienen. Jedoch hat, wie ich mittlerweile erfahren durfte, das zuständige Busunternehmen in Abstimmung mit der Gemeinde einen außertourlichen Schwenk in der Linienführung gemacht, und somit den Schülern eine entsprechende Verbindung geschaffen. Leider ist diese Information nie bei uns angekommen. Derzeit wissen wir nicht, wo der Fehler liegt." Huemer verspricht, beim VOR werde man sich auf eine raschest mögliche Lösung des Problems konzentrieren und bitten die Schüler und Eltern um Verzeihung für die Unannehmlichkeiten zu Schulstart. Sollte das mit der raschen Lösung nicht klappen, ist für Bürgermeister Erhart Weißenböck klar: "Dann werden wir als Gemeinde eine Lösung finden, damit die Kinder in die Schule kommen."

Halber Kilometer Fußmarsch

Stutzig sind, wie Bürgermeister Erhart Weißenböck berichtet, aktuell auch Eltern aus Höhenberg, Unterlembach und Eichberg. Der Buschauffeur ließ die Schulkinder aus diesen Ortschaften nicht wie üblich an der Haltestelle bei der Volksschule aussteigen, sondern erst am 500 Meter entfernten Kirchenplatz. "Die Kinder müssen zwei Mal die Straße queren", bringt auch der Ortschef dieser Entscheidung wenig Verständnis entgegen. Das Problem hat er bereits bei den zuständigen Stellen deponiert.

Wie erleben Sie die Auswirkungen der Fahrplanänderung?

Haltestelle erfüllt rechtliche Anforderungen nicht

Auch die Haltestelle vor der Volksschule Waldenstein wird vom Schulbus plötzlich nicht mehr angefahren. Die Kinder müssen nun auf der Hauptstraße raus. Dadurch werden unnötige Gefahrensituationen provoziert, sind sich die Eltern einig. "Wir haben schon interveniert bei den zuständigen Stellen", erklärt Bürgermeister Alois Strondl, der ergänzt: "Ich verstehe auch die Aufregung der Eltern, wenn man direkt vor der Volksschule eine Haltestelle hat, wo die Kinder gesichert aussteigen könnten, sie jetzt aber über eine Landesstraße gehen müssen." Zumindest etwas entschärft wird die Situation dadurch, dass in diesem Bereich ab nächster Woche ein Zebrastreifen entsteht.
Huemer vom VOR ist der Haltestellen-Ärger in Waldenstein bereits bekannt. "Die Problematik hierbei ist, dass die bisherige Haltestelle nicht den heutigen rechtlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen entspricht und daher nicht angefahren werden darf. Hier müsste eine lokale Lösung gemeinsam mit der Gemeinde erarbeitet werden. Gerne können wir hierzu die zuständige Gemeinde beraten und auch die Fahrpläne gegebenenfalls adaptieren, sobald die Haltestellensituation den rechtlichen Anforderungen entspricht", meint er. Die Haltestelle gibt es seit mehr als 20 Jahren, dieser Misstand war Bürgermeister Alois Strondl bis dato allerdings nicht bekannt. "An mich ist niemand herangetreten", stellt er überrascht fest und sichert zu, sich um eine Lösung zu bemühen.

Auch aus Schrems kommen Beschwerden

Der Schremser Bürgermeister Karl Harrer hingegen hat aktuell Beschwerden von Eltern auf dem Tisch liegen, deren Kinder am Nachmittag keine passenden Verbindung von Waidhofen nach Schrems vorfinden. "Ich habe das sofort weitergeleitet und werde mich dafür einsetzen, eine Änderung zu erreichen", sagt er.

VOR hat Infosendungen versandt

Hintergrund ist die Fahrplanänderung, die mit 5. August in Kraft getreten ist. "Wir konnten mit den aktuellen Umstellungen sämtlicher Fahrpläne im Waldviertel nicht nur rund 11 Prozent mehr an Busleistungen in der Region umsetzen, sondern erstmals auch ein durchdachtes Gesamtsystem an öffentlichem Verkehr schaffen", betont Georg Huemer. Doch es ist nicht alles eitel Wonne: "Nichtsdestotrotz gibt es bei insgesamt über 100 neu geplanten Buslinien in einigen Fällen Verbesserungsbedarf, der sich leider oft erst sehr kurzfristig manifestiert." Laut Huemer wurden bereits im Mai an alle Schulen und Gemeinden im Waldviertel Infosendungen versandt. "Wir haben dabei auf die Umstellungen aufmerksam gemacht und insbesondere die SchulvertreterInnen gebeten, ihre SchülerInnen auf die Fahrplanänderungen aufmerksam zu machen. Dennoch ist der einen oder anderen Bildungsinstitution, erst in den letzten Tagen vor Schulstart die Fahrplanumstellung ins Zentrum der Wahrnehmung gerückt. Wir setzen jedoch selbstverständlich derzeit alles daran, um auch für kurzfristig eingemeldete Mobilitäts-Anfragen entsprechende Lösungen zu erarbeiten", schließt Georg Huemer vom VOR ab.

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