Harte Bedingungen
Rebenland Rallye verlangte alles vom Team Schindelegger ab

Rallyeteam Schindelegger | Foto: Claudio Pocar
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Die Rebenland Rallye lockte ein riesiges Starterfeld in die Südsteiermark und die Bedingungen waren eine Herausforderung für die Teilnehmer.

STMK/HEIDENREICHSTEIN. Eine extrem spannende und fordernde Rebenlandrallye liegt hinter dem Waldviertler Rallyeteam Schindelegger. Neben den gewohnten Herausforderungen der Strecken mit den extremen Cuts und Verschmutzungen, kamen dieses Jahr auch noch die Wetterbedingungen hinzu, die speziell am Samstag - dem zweiten Rallyetag - für nasse und daher rutschige Verhältnisse sorgten.

Für das Rallyeteam Schindelegger begann die Rallye gewohnt mit einer gründlichen Besichtigung der großteils aus den Vorjahren bekannten Strecken. Bereits hier legten Lukas und Helmut den Grundstein für ihre Leistung, denn mehr als die Hälfte des Freitags wurde in der Nacht gefahren, und hier kommt dem Schrieb und den Ansagen eine besondere Bedeutung zu.

Kurz vor Start der Rallye konnten sich die beiden dann am Freitag Vormittag noch auf dem "Shakedown" auf die Verhältnisse und die Reifen einschießen. Wie erfolgreich und wichtig so ein Shakedown sein kann, sah man auf dem dritten Lauf der kurzen Teststrecke: Lukas lotete hier bereits das Limit aus und das Onboard-Video des Drifts, der den anwesenden Fotografen am Kurvenausgang zum Hechtsprung ansetzen ließ, sammelte bis jetzt auf Instagram über 65.000 Aufrufe!

Viele Unfälle

Wie herausfordernd die diesjährige Rebenland Rallye war, kann man sich anhand der Menge an ausgefallenen und verunfallten Teilnehmern ausmalen. Ganze 22 der insgesamt 83 gestarteten Teilnehmer schafften es nicht ins Ziel. Darunter auch zahlreiche Top-Piloten wie Hermann Neubauer auf Sonderprüfung 1 und auch die Historik-Gruppe wurde nicht verschont. Generell wurden recht viele Sonderprüfungen entweder verspätet gestartet oder neutralisiert. Was entweder zu unterkühlten Reifen am Start oder Verlust der Konzentration führen könnte.

Durch die Unfälle gewarnt, begannen Lukas und Helmut verhältnismäßig defensiv und steigerten sich über den Tag hinweg. Bei Einbruch der Nacht rangierte das Team auf Platz 2 von 7 der Klasse 6.2, hinter dem Opel Kadett des Kärntner Teams Hochegger.

In der Nacht bewiesen Lukas und Helmut einmal mehr, wie perfekt die Zusammenarbeit im Cockpit des Ford Escorts funktioniert und eroberten die Führung in der Klasse - trotz berechneter Zeit in SP 5 wegen Neutralisation - und auch Platz 2 in der historischen Gesamtwertung. Beim Interview Tages schwärmte Lukas noch:

"Ich bin so froh, neben mir den besten Beifahrer sitzen zu haben. Er hat uns jetzt förmlich durch die Nacht getrieben und wir konnten trotz Dunkelheit voll attackieren."

Foto: Claudio Pocar

Am Ende des ersten Tages führte das Rallyeteam Schindelegger mit 42 Sekunden vor dem italienischen Mitropa Cup Sieger Rino Muradore und 55 Sekunden vor den Hocheggers. Zudem lagen sie in der historischen Gesamtwertung auf einem sensationellen zweiten Platz, hinter dem gewohnt unschlagbaren Lancia Delta Integrale des Duos Königseder/Holzer.

Pläne durchkreuzt

Der Samstag brachte dann neben den mehr als 100 Sonderprüfungs-Kilometern auch einiges an Regen mit sich. Dieser Regen sollte laut Vorhersage den ganzen Vormittag leicht weitergehen und die schon durch die zahlreichen Cuts verschmutzten Straßen noch weiter von jeglicher Haftung befreien. Trotz aller Bemühungen schmolz bis zum Mittagsservice der Vorsprung der Schindeleggers auf 18 und 20 Sekunden vor den beherzt fahrenden Hocheggers und Muradore zusammen.

Daher überlegte sich das Team in der zweistündigen Mittagspause eine Taktik, die vielleicht doch noch zum Sieg führen könnte. Da der Regen Mittags aufgehört hatte und die Strecken bereits begannen aufzutrocknen, entschlossen sich die beiden nach dem ersten Durchgang der langen Nachmittags-Rundkurse zu einer aggressiven Reifenwahl. Die für Trockenbedingungen ausgelegten Semislicks wurden aufgezogen und das Team bereitete sich für eine aggressive Fahrt vor. Denn nur mit maximaler Attacke können bei teils noch feuchten Bedingungen die Reifen genug Temperatur erzeugen, um die gewünschte Haftung zu bieten.

Doch Rallye wäre nicht Rallye, wenn Pläne nicht durchkreuzt würden. Auf der extrem kurzen Anfahrt zur Sonderprüfung 14 sah das Team genau das, womit sie nicht gerechnet hatten – wieder einsetzenden Regen. Die Reifenwahl wurde also zur Showeinlage für die Tausenden Zuschauer auf der Strecke, denn der erhoffte Grip stellte sich auf der nun komplett nassen Strecke nicht ein und so gingen wertvolle Sekunden in Rauch und durchaus ansehnliche Drifts auf.

Foto: Claudio Pocar

Doch auch noch eine weitere Lektion hatte die Rallye für das historische Feld auf Lager. Denn auf der allerletzten Sonderprüfung - welche wieder in Dunkelheit gefahren wurde - fiel der bis dahin extrem starke Italiener Muradore in Führung liegend aus und vererbte den Klassensieg an Patrik und Julia Hochegger. Lukas und Helmut Schindelegger belegten damit einen wichtigen zweiten Platz in der Klasse und Platz 3 in der historischen Gesamtwertung.

Nächster Halt: Lavanttal

Der Dank gilt wie immer allen Fans an der Strecke, dem Organisation- Team der Rallye und den Unterstützern des Teams, Eschelmüller Holz, SanLucar und Hengstberger. "Ebenfalls danken wir Wurmbrand-Racing für die tolle Service-Unterstützung", so Lukas und Helmut.

Für das Rallyeteam Schindelegger gibt es kaum eine Verschnaufpause, denn bereits am 5. und 6. April geht die Rallye-Staatsmeisterschaft im Lavanttal weiter. Auch dort haben sich wieder sensationell viele Teilnehmer angekündigt und Lukas und Helmut freuen sich bereits auf das nächste Rallye-Fest!

Foto: Privat



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