Hoheneich
Textil-Traditionsunternehmen Backhausen schließt
Der Textilhersteller Backhausen wird per 30. Juni 2023 schließen. Als Grund wird der Tod von Inhaberin Louise Kiesling im vergangenen Dezember angegeben.
HOHENEICH. Das Textil-Traditionsunternehmen Backhausen mit Sitz in Hoheneich hat die Schließung angekündigt. Nach Angaben auf der Firmenhomepage wird der Betrieb bis zum 30. Juni eingestellt. Als Grund wird der Tod von Inhaberin und Geschäftsführerin Louise Kiesling am 9. Dezember 2022 angeführt. Sie hatte Backhausen 2014 mit dem Ziel übernommen, das Textilhandwerk in Österreich zu fördern. "Zum jetzigen Zeitpunkt sind diese Fußstapfen zu groß, um von Nachfolgern besetzt zu werden", heisst es vonseiten der Familie Kiesling in einer Mitteilung.
Für die 38 Mitarbeiter soll ein Sozialplan erstellt werden. Laut der Mitteilung des Unternehmens können bestehende Aufträge "wie vereinbart" erfüllt werden. Neue Aufträge und Bestellungen müssen im Einzelfall geprüft werden, um sicherzustellen, "dass wir diese mit den bestehenden Ressourcen bis zum Schließungszeitpunkt in der von uns gewohnten Qualität noch erfüllen können." Bestellungen können nur mehr bis zum 30. April 2023 angenommen werden.
Wurzeln reichen bis 1849 zurück
Das Unternehmen Backhausen blickt auf eine über 170-jährige Geschichte zurück - als k. u. k Hoflieferant, Innenausstatter der Wiener Werkstätte und zeitgenössischer Premiumdesigner. Das ursprüngliche Familienunternehmen wurde 1849 als "Joh. Backhausen & Söhne" gegründet und stattete Hotels, Schlösser, Theater- sowie Konzerthäuser aus und belieferte den Fachhandel. 2012 musste Insolvenz angemeldet werden. Einstiegspläne von Investoren scheiterten, der Sanierungsplan wurde abgelehnt und mündete letztlich in einem Konkurs. Louise Kiesling hatte den Textilhersteller dann 2014 von einer Investorengruppe rund um Ex-SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer und Hypo Niederösterreich erworben.
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