Wenn die Seele schmerzt

Pfr. Andreas Hochmeir, Evangelische Kirche Wallern/Tr. | Foto: Hochmeir

BEZIRK (ihi). „Ich kann nicht mehr!“, so ein häufiger Hilfeschrei um Beistand. Wohin in der Not, im Schmerz? Für religiös sozialisierte Menschen ist der Seelsorger die erste Anlaufstelle.

Wo passiert Seelsorge? „Wo Menschen sich hilflos fühlen, unverstanden, verloren, fallengelassen. Wo es Leuten schlecht geht, wo Krankheit, Beziehungsprobleme, neue Partnerschaften, Familienstreit, der Tod eines geliebten Menschen oder Erbangelegenheiten den Alltag überschatten, da ist es Zeit für Seelsorge“, erklärt Pfarrer Andreas Hochmeir von der Evangelischen Kirche in Wallern.

Wie funktioniert Seelsorge?

Wenn man sich im Leben nicht mehr auskennt, nicht mehr weiß, wie es weitergeht, dann ist es gut, jemand zu haben, dem man sein Herz ausschütten kann, dem man sich zumuten darf. Egal, ob in einem zufälligen Gespräch oder in einem geplanten Treffen, wo das ganze Leben ausgepackt wird. Seelsorge findet in einer Pfarrgemeinde praktisch überall statt. Der Pfarrer kennt seine Gemeindemitglieder und kommt mit ihnen außer beim Gottesdienst auch bei Hochzeiten, Taufen, Begräbnissen und im Konfirmanden- oder Firmunterricht in Kontakt. Besonders die Familienevents sind es, wo er Familiensysteme kennenlernt. Fehlt zum Beispiel bei einer Taufe ein Familienteil, so liegt die Vermutung nahe, dass es Konflikte gibt.
„Seelsorge passiert erst, wenn das zugrundeliegende Problem von der Familie thematisiert wird“, so Hochmeir, „weil die Betroffenen erst dann bereit sind, darüber zu sprechen“. Sich um die Seele zu sorgen umfasst den ganzen Menschen in all seinen Lebensbezügen, wie seiner Persönlichkeit, seiner Familie, seiner Spiritualität, seinem Beruf und seinem gesellschaftlichen Engagement. Der Seelsorger hört aufmerksam zu und versucht, die vordergründigen Bedürfnisse zu erkennen, um gezielt darauf eingehen zu können. Möchte der Ratsuchende seelische Heilung, wird die Seelsorge spirituell angelegt, mit Gebet und Segen. Handelt es sich um Störungen (z.B. Angststörungen, Essstörungen, Phobien) oder Depressionen wird er an einen Spezialisten für psychische oder psychiatrische Erkrankungen verwiesen.
Die Seelsorge kann einen Psychologen oder Therapeuten nicht ersetzen, aber sie ergänzen einander. Wenn es keine hauptberuflichen Seelsorger mehr gibt, fehlt der Gesellschaft etwas Wesentliches. Erst dann wird man merken, dass die Kirche mehr bietet, als Gottesdienste.
Pfarrer Hochmeir ist überzeugt, dass soziale Kontakte und Austausch das Wichtigste für das seelische Wohlbefinden sind.

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