Rettungshunde Trainingscamp in der Ramsau am Dachstein

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Rettungshunde Trainingscamp vom 3 – 7 Juni 2015 in der Ramsau am Dachstein

Unser jährliches Trainingscamp am Trillerhof von Hilde und Norbert Erlbacher startete am Mittwoch den 3. Juni. Nach der ersten logistischen Herausforderung, Fahrgemeinschaften zu bilden, Gebäck und Hunde unterzubringen und zu stapeln, trafen wir je nach Abfahrtsgelegenheit am Nachmittag bis spätestens 19.00 Uhr am Trillerhof ein. Auf Nachzügler warteten viele helfende Hände, die das Ausladen des Gepäcks und die Unterbringung der Hunde beschleunigten. Als Einstieg beschloss Uschi unser Konzentrations- und Reaktionsvermögen mit drei Bällen zu testen. Alle bestanden den Test, obwohl sie heuer die Schwierigkeitsstufe erhöhte, indem sie die Bälle verkleinerte.

Nach einem super Abendessen „Gulasch vom glücklichen Almochsen“ feierten wir Simones Geburtstag mit einem XXL- Kuchen und trainierten ihre Lungenfunktion beim Kerzenausblasen. Trotz kleinerer Schummeleien seitens Simone (die verflixten Kerzen wollten sich einfach nicht auspusten lassen) bekam jeder schnell ein großes Stück von Uschi`s leckeren Bananenschnitten. Nachdem wir alle vor lauter guten Essen sowieso Bewegungsunfähig waren, startete Gerhard seinen Vortrag über den „Rettungshund im Einsatz“. Die Thermik (Auf- und Abwinde) und ihre Auswirkungen auf das Suchverhalten des Hundes. Anschließend wurden Gruppen eingeteilt um verschiedene Themen im Laufe der nächsten Tage auszuarbeiten.

Am Donnerstag hatte Uschi bereits eine neuerliche spielerische Herausforderung für uns. Beim „Sockenspiel“ (jeder versuchte dem Anderen seinen dicken Socken auszuziehen) ging es heiß her. Trotz dem Motto jeder gegen jeden wurden Bündnisse geschlossen. Und obwohl Günther von einer ganzen Gruppe Frauen überwältigt wurde, war er am Schluss (als Lohn für blaue Flecken) der Gewinner des Spiels und durfte eine Flasche Captain spendieren. Alle waren mit Feuereifer und vollem Körpereinsatz bei der Sache, deswegen wird für eine eventuelle Wiederholung im nächsten Jahr bereits über die Anschaffung von entsprechenden „Ganzkörper – Schutzanzügen“ beraten.

Beim Training im Wald, setzten wir, die in der Theorie erworbenen Kenntnisse der Wegsuche, in die Praxis um. Zuerst arbeiteten wir in einer Gruppe gemeinsam damit wir alle Hunde bei dieser, für sie neuen Art der Suche, beobachten konnten. Später teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Bewegungslegasthenikern unter unseren Hunden behagte diese Arbeit ( minimale Anstrengung – maximaler Erfolg) deutlich mehr als sehr bewegungsfreudigen die es fast nicht glauben konnten, dass das Opfer wirklich nur 3 – 5m vom Weg entfernt lag. Ihre anfängliche Angst nur ja keinen der eventuell weiter entfernt liegt zu übersehen legte sich schnell und sie glichen die fehlende Tiefendistanz mit entsprechender Schnelligkeit bei der Suche aus.

Wieder einmal zeigte sich, wie mühelos und schnell, es unseren Hunden gelingt sich auf Neues einzustellen. Auch das ihr Gespür für Entfernungen wesentlich besser ist als das der meisten Hundeführer. Die die Distanz von ca. 3m erst einmal richtig in den Griffe bekommen mussten.

Nach dem Versorgen der Hunde und einer kurzen Rast für die Hundeführer, starteten wir um 17.00 Uhr die Auffahrt zur Brandalm, wo uns nach kurzer Wanderung ein tolles Abendessen erwartete. Damit unsere „Völlerei“ ohne gesundheitlichen Nebenwirkungen blieb, mussten wir, natürlich aus rein medizinischen Gründen, den einen oder anderen Schnaps konsumieren.
Um Phillip, unseren supertollen Hüttenwirt, zu schonen, wurden gleich ganze Runden bestellt.

Bei ausgelassener Stimmung wurden seine Schnapsvorräte kontinuierlich dezimiert. Unserer getränketechnische Flexibilität und unsere Kreativität bei der Verwendung von Bierdeckeln, sorgten bei Phillip für das eine oder andere Schmunzeln. Trotz seiner Versicherung, er würde sich als Heimbringerdienst zur Verfügung stellen, schafften alle, den auf einmal viel längeren Weg zurück zum Parkplatz.

Nach der Rückkehr zum Trillerhof, wo sich alle begeistert über Phillip`s super Verpflegung und persönlichen Service mit Hilde unterhielten, war es Zeit den Tag ausklingen zu lassen, um fürs morgige Training fit zu sein.

Die nächtlichen Störungen, weil eine Katze ihre Stimmübungen vor dem Hundestall absolvieren musste, oder der Zeitungszusteller um 4 Uhr früh, von 12 Hunden verbellt wurde, konnten, dank Gerhard, kurz gehalten werden. Mit seiner Präsenz überzeugt er auch die hartnäckigsten Unruhestifter besser die Klappe zu halten. Mancher musste erfahren, dass vor sintflutartigen Wassermassen weder geschlossene Räume noch geschützte Lebensräume (Box) Schutz bieten können. Nachdem die Vierbeiner von ihrem Irrtum – Wachhund Funktionen – übernehmen zu müssen kuriert waren, konnten sich alle (Menschen wie Hund) über eine ungestörte Nachtruhe freuen.

Freitags fuhren wir zum Training auf die Ochsenalm. Das steile Gelände verlangt Hunden und Hundeführer wieder einiges ab. Es galt die Umstellung von der gestrigen Wegsuche zur Flächensuche zu bewältigen. Damit es für die Hunde klarer wurde, was von ihnen verlangt wird, einigten wir uns bereits am Donnerstag auf das Kommando „Such“ für die Wegsuche. Wieder meisterten unsere Hunde die Aufgaben super und voller Arbeitsfreude.

Die wohlverdiente Mittagspause auf der Ochsenalm, beim Hüttenwirt Herfried, wurde von allen Hunden und Hundeführern entsprechend genossen. Besonders konnte bei der kurzen Siesta nicht genug Streicheleinheiten bekommen. Nach dem zweiten Durchgang, bei dem beide Gruppen, das jeweilige Trainingsgelände tauschten, ging es zurück zum Trillerhof. Zuerst wurden die Hunde versorgt und untergebracht – dann erst gönnten sich die Hundeführer ein Päuschen um anschließend die verschiedenen Themen der Gruppenarbeit auszuarbeiten.

Wie sich herausstellte, kamen die einzelnen Gruppen, unabhängig voneinander, trotzdem alle so ziemlich auf das gleiche Ergebnis. Es verdeutlichte wieder die herrschende Einigkeit bei bestimmten Themen und den Zusammenhalt der Gruppe. Auch bei „Knackpunkten“ flexibel und offen für Diskussionen zu sein, ohne starr auf einer Meinung zu beharren, ist ein wichtiger Aspekt, der von allen akzeptiert wurde.

Um sich das Abendessen auch zu verdienen gab es noch ein Spiel zur „Appetitanregung“ Ein Spielfeld wurde abgegrenzt, dreier Teams gebildet und 5 Bälle verteilt. Dem ersten Spieler wurden die Augen verbunden, ein weiterer musste dem dritten nur mit Handzeichen wo die Bälle lagen und der dritte Spieler instruierte den Blinden. Gefundene Bälle mussten im gleichen Verfahren in einer Kiste abgelegt werden. Nach viel Gelächter wurde das schnellere Team zum Sieger erklärt

Nach dem Abendessen starteten wir Richi`s Polterabend mit Extrem Activity. Er musste innerhalb jeweils 1 min verschiedene Begriffe, mündlich, durch Zeichnen oder durch Pantomime erklären um je 1 Puzzleteil zu ergattern. Da er überraschender Weise (zu leichte Aufgaben – oder zu kreativer Richi?) immer in der Zeit blieb, durfte er nach jeder Runde mit einem Teammitglied seiner Wahl Dani`s und Simone`s Zaubertrank verkosten.

Weiter ging es mit dem „Liliput – Spiel“ von Silke und Günther. Richi durfte im Sitzen entspannen, mit dem Kopf durch ein Leintuch, den Armen durch die angenähte Hose schlüpfen und die Hände in Turnschuhe stecken. Maria die hinter dem Leintuch blind war steckte ihre Arme durch die Hemdsärmel und los ging die Körperpflege. Vom Zähneputzen bis zum Rasieren. Natürlich kam auch Richi`s leibliches Wohl nicht zu kurz. Als Nachspeise kredenzte ihm Maria treffsicher Vanillepudding und Schwedenbomben.
Mit viel Gelächter auf allen Seiten endete das Poltern zu später Stunde.

Eine Wanderung durch die Silberkarklamm stand am Samstagmorgen auf dem Plan. Wir starteten pünktlich um 08.30 Uhr, nachdem wir wieder effizient Hunde und Hundeführer auf wenigst möglich Fahrzeuge verteilt hatten. Der größte Teil des Aufstieges in der Klamm lag im Schatten und war für alle leicht zu bewältigen. Trotzdem blieb uns die Sonne nicht ganz erspart und nachdem Gerhard glücklicherweise eine Abkürzung gefunden hatte, lockte der ersehnte Schatten als Belohnung. Auf dem schmalen Pfad, rechts der Berg und links der Abgrund war es oftmals etwas Schwierig mit 12 Hunden entgegenkommenden Wanderer auszuweichen. Mit nur einer leicht verletzen begannen wir mit dem Abstieg. Zurück beim Ausgangspunkt durften sich die Hunde beim Plantschen in der Klamm erholen. Wobei sich bei so manchen erschöpften Vierbeinern die Batterien schlagartig von 0 auf 100% aufluden.

Mit mehr oder weniger nassen, aber glücklichen Vier- und Zweibeinern ging es zurück zum Trillerhof. Eine ausgiebige Pause und Hildes köstliches Abendessen erlaubte es uns wieder mit vollem Tatendrang um ca. 21.Uhr zur Nachtsuche aufzubrechen. Norbert und Hilde schauten im Wald vorbei um die Hunde bei der Arbeit zu beobachten. Zuerst starteten die jüngeren Hunden noch bei Dämmerung die Wegsuche und ließen sich auch durch die einsetzen Dunkelheit nicht aus dem Konzept bringen. Bei den älteren Hunden war es bei der Suche schon stockfinster.

Lisa versprach, unter Androhung von drastischen Strafen, einen Kurs in Knotenkunde und langer Leinenhandhabung (aufwickeln und Pflege) zu absolvieren, damit Riley nicht immer aufs Frauchen solange warten muss. Wird in Zukunft laufend kontrolliert Lisa!! Jede verknotete Leine kostet dich eine Flasche Captain fürs Vereinsheim!! Somit dürfte der weitere Jahresvorrat gesichert sein.

Maria war leider bei der Nachtsuche nicht mehr dabei, sie fuhr nach dem Abendessen nach Hause um ihre trächtige Hündin Emma, bei der Geburt zu unterstützen. Wir gratulieren ihr und Emma zu sechs süßen Labiwelpen.

Der Sonntag startet für Coco äußerst unerfreulich mit Erbrechen und Durchfall. Sie musste mit Wasser und Durchfalltabletten versorgt werden, im Schatten eine Zwangspause einlegen und den anderen Hunden bei der Arbeit zu sehen. Auch ihr „bitte ich will aber auch mitmachen“ Blick half nichts, es war Schonung angesagt. Mit den anderen Hunden wurde wieder an der Wegsuche gearbeitet. Eine abschließende Besprechung über die Sicherheit in der Helferarbeit beendete das Training.

Nach einem weiteren köstlichen 3-gänge Menü von Hilde mussten wir ans Abschied nehmen denken.

Liebe Hilde, Lieber Norbert – wer „Urlaub bei Freunden“ sucht, sollte unbedingt bei euch vorbei kommen. Jedes Jahr freuen wir uns darauf das verlängerte Wochenende bei euch verbringen zu können. Auch unsere Hunde fühlen sich bei euch wie zu Hause und können es nicht erwarten im nächsten Jahr wieder zu kommen. Solltet ihr im „Gault-Millau“ durch einen Unterlassungsfehler noch nicht erwähnt sein, bekommt ihr von uns 12 von 10 möglichen Sternen.

Danke allen Teilnehmern für den tollen Zusammenhalt und ein besonderes Dankeschön gebührt Uschi und Gerhard, die immer wieder neue Überraschungen und Herausforderungen für uns parat haben. Wir freuen uns bereits auf eine Wiederholung 2016!!!

Trixi 2015

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Foto: Cityfoto
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