Pfarrer Wimmer über Weihnachten
"Wir sollten wissen, warum wir feiern"

- Pfarrer Hans Wimmer teilt seine Gedanken zum Weihnachtsfest.
- Foto: panthermedia net - Smileus
- hochgeladen von Michaela Klinger
Weihnachten steht vor der Tür: Pfarrer Hans Wimmer teilt einige Gedanken zum Fest der Geburt Jesu.
BAD SCHALLERBACH. Wimmer ist sein 2008 Pfarrer in Bad Schallerbach und verrät im Interview, was er über die Kommerzialisierung von Weihnachten denkt und was das Besondere am Weihnachtsgottesdienst ist.
Herr Pfarrer Wimmer, Was bedeutet Weihnachten für Sie?
Pfarrer Hans Wimmer: Weihnachten als Feier der Geburt Jesu heißt für mich: Der Mensch ist Gott so wichtig, dass er in Jesus einer von uns wird. Das Fest erinnert uns daran. Gott hat sich in das menschliche Leben mit all seinen Schattierungen, seiner Zerbrechlichkeit, seinem Leid und seinem Glück eingelassen. Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, sagt: „Es gibt keinen gottlosen Menschen, weil Gott keinen Menschen loslässt, wirklich keinen.“
Wie sollte man Weihnachten heuer verbringen?
Bei aller Vorsicht bezüglich des Coronavirus soll man der Freude, Gemeinschaft und Zuversicht Platz geben. Unsere Kreativität ist gefragt. Es gibt auch gute Gestaltungsvorschläge, aber ob es zu Weihnachten öffentliche Gottesdienste geben wird, kann ich zurzeit nicht sagen.
Wie unterscheidet sich der Weihnachtsgottesdienst vom Rest des Jahres?
In Bad Schallerbach feiern wir die Christmette um 23 Uhr. Für mich ist das Hineinfeiern in den 25. Dezember sehr berührend. Eine Feier in der Nacht hat eine eigene Qualität. Die Mette bei uns in Bad Schallerbach wird in der Regel von einem Bläserquartett der Marktkapelle und dem Kirchenchor mitgestaltet: Ein festlicher Gottesdienst und dennoch eher schlicht.
Stört Sie der Kaufrausch vieler Menschen?
Schlimm finde ich die Verwendung religiöser Lieder zur bloßen Kaufanregung. Geschenke sind in Ordnung für mich. Allerdings finde ich den Verlust des religiösen Hintergrunds von Weihnachten schade. Es ist wichtig zu wissen, warum wir feiern.
Was ist Ihre liebste Weihnachtstradition?
Mir ist wichtig geworden, Menschen in der Pfarre mit einem kleinen Geschenk für ihre Mitarbeit zu danken. Dabei haben sich bisher oft sehr gute Gespräche ergeben. Heuer wird das natürlich anders.
Wie feiern Sie den Heiligen Abend?
Am Nachmittag gibt es die Feier mit Kindern und ihren Eltern. Am Abend folgt das gemeinsame Gebet mit geistlichen Schwestern, eine gemeinsame Jause, das Auspacken von Geschenken und später die Christmette.


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