Jahresrückblick 2022
Diese Geschichten haben die Region Grieskirchen & Eferding bewegt
Getan hat sich einiges im Jahr 2022, und das auch in den Bezirken Grieskirchen und Eferding. Zeit, einen Blick zurückzuwerfen. Wir haben die meistgelesenen Storys 2022 für euch zusammengefasst.
GRIESKIRCHEN & EFERDING. Wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt, ist es Zeit zurückzublicken. Was hat die Hausruckviertler bewegt? Über welche Ereignisse werden wir noch über 2022 hinaus sprechen?
Sieben Jahre Haft für Ex-Bürgermeister
Die Verurteilung Jürgen Höckners war vermutlich der größte Aufreger des Jahres in der Region Grieskirchen und Eferding. Bereits im Herbst 2021 war der damalige Bürgermeister von Scharten wegen dreifacher Vergewaltigung, sexueller Übergriffe und Verleumdung der ehemaligen Amtsleiterin zu einer nicht rechtskräftigen Freiheitsstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt worden. Gegen das Urteil brachte er am Obersten Gerichtshof eine Nichtigkeitsbeschwerde ein, die im November 2022 jedoch abgewiesen wurde. Skurril: In der Zwischenzeit – nämlich im Oktober 2022 – wurde dem Beschuldigten von der oberösterreichischen Landesregierung unter ÖVP-Landesrätin Michaela Langer-Weninger eine Ehrenurkunde verliehen. Die Empörung war weit über Scharten hinaus groß. Ebenso empört zeigten sich viele über die Solidaritätskundgebung unter dem Titel "Im Zweifelsfall für den Angeklagten", an der rund 150 Personen teilnahmen, um "Jürgen Höckner moralisch zu unterstützen". "Jürgen ist kein Vergewaltiger" stand in großen Buchstaben auf dem Schild einer Teilnehmerin. Sowohl das Landesgericht Wels als auch der Oberste Gerichtshof und das Oberlandesgericht Linz waren anderer Meinung: Am 21. November wurde Höckner in Linz schließlich zu einer unbedingten Haftstrafe von sieben Jahren verurteilt.
Vertriebene finden Zuflucht
Als "klaren Völkerrechtsbruch" bezeichnete Ernst Hutterer, Honorarkonsul der Ukraine in Oberösterreich, im März 2022 den russischen Angriff auf die Ukraine und warnte vor Putin. Mit den schockierenden Nachrichten aus der Ukraine kam jedoch auch eine große Welle der Solidarität. Viele Menschen organisierten Spendenaktionen, manche Hausruckviertler öffneten sogar ihre Türen für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer. So etwa Jürgen und Lena Mair, die ihre ukrainische Verwandtschaft nach Waizenkirchen holten. Oder Gabriela Pfeferle, die in ihrem "House of Hope" in Aistersheim vier Familienverbände unterbrachte und Halt bot, wo er dringend notwendig war. Wiederum andere bewiesen Nächstenliebe und Mut, indem sie selbst in Kriegsgebiete reisten und vor Ort ihre Hilfe anboten. Der Geboltskirchner Andreas Hattinger etwa war mehrere Wochen lang als Notfallsanitäter in der Region um Mykolaiv im Einsatz.
Die Krise mit der Energie
Drastisch waren und sind auch die Auswirkungen des Ukrainekrieges auf die Energiekosten. Besonders ein Interview mit Maria Pachner, Bürgermeisterin von Grieskirchen, zeigte die Ausmaße auf. "Wir werden uns ab 2023 die Strom- und Gasrechnung nicht mehr aus eigenen Mitteln leisten können", berichtete sie im September 2022. Denn statt wie bisher 5 Cent je kWh müsse die Stadt Grieskirchen ab 2023 mit 80 Cent rechnen – was Mehrkosten von mindestens 1,1 Millionen Euro bedeutet hätte. "Entwarnung" gab die Bürgermeisterin im Dezember darauf: Die Mehrkosten durch gestiegene Energiepreise belaufen sich wohl "nur" auf rund 750.000 Euro. Um der Energiekrise entgegenzuwirken, gibt es in der Region Grieskirchen und Eferding zahlreiche Bemühungen zur Energiewende. So zum Beispiel in Waizenkirchen und Bad Schallerbach, wo im Jahr 2022 "Erneuerbare Energiegemeinschaften" gegründet wurden. "Wir machen uns unseren Strom selbst", sagte etwa der Bad Schallerbacher Bürgermeister Markus Brandlmayr. Wann noch weitere Gemeinden auf diesen Zug aufspringen, bleibt abzuwarten.
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