Projekt "Pollhamerhof"
Ein "Motor" für das Dorfleben in Pollham
Mit dem Projekt "Pollhamerhof" ist im 1.000 Einwohner-Ort Pollham ein Projekt auf die Beine gestellt worden, das die Belebung des Ortszentrums vorantreiben und den Zusammenhalt in der Gemeinde stärken soll. Rund drei Millionen Euro wurden dafür investiert.
POLLHAM. Eine Belebung für das Dorfleben und den Zusammenhalt in einer Gemeinde. Das war das Ziel, als in Pollham der Bau des "Pollhamerhofs" beschlossen wurde. Neben der Feuerwehr und dem Musikverein beherbergt das kürzlich in Betrieb genommene, moderne Multifunktionshaus ein neues Lokal. Der Gebäudekomplex mitten im Zentrum des Orts soll "gegen den Leerstand und den Verfall wirken", sagt Bürgermeister Ernst Mair (VP) im Gespräch mit der BezirksRundSchau. Relativ zügig wurde das Projekt in die Tat umgesetzt: Im November 2019 erfolgte der Abriss des alten Wirtshausgebäudes. Im darauf folgenden Juni wurde mit dem Neubau begonnen, und im September dieses Jahres zogen die Vereine in ihr neues Zuhause ein. "Das große Ziel war bereits in der Planung, Synergieeffekte im Pollhamerhof zu schaffen", erklärt Mair. "Es ist nicht im Sinne einer Gemeinde, für jeden Verein ein eigenes, großes Klubheim zu errichten. Jeder braucht seine Räumlichkeiten, klar. Aber es soll nicht zu einem eigenen Wirtshaus werden."
Die Wirtshauskultur müsse erhalten und gefördert werden. So wird beispielsweise der Schulungsraum im ersten Stock sowohl von der Feuerwehr als auch bei Bedarf vom Wirtepaar Stefan und Lisa Höfner genutzt. Das Musikheim ist wiederum durch einen gemeinsamen Windfang mit dem Wirtshaus verbunden. Die Wirtsleute waren zuvor im Gasthof Hotel Fischer in Marchtrenk als Köche tätig. Im Pollhamerhof steht Stefan Höfner zukünftig weiterhin in der Küche, während sich Lisa Höfner im Service um die Gäste kümmert. "Seit dem Start im Oktober wird unser Angebot super angenommen. Auch die Zusammenarbeit mit den Vereinen funktioniert außerordentlich gut", erzählen die beiden. Man sei sehr glücklich mit dieser Konstellation. "Es ist ein schönes Miteinander", sagt Lisa Höfner. "Wir mussten als kleine Gemeinde mit rund 1.000 Einwohnern versuchen, den Ortskern zu entwickeln und ihn weiterhin zu beleben", ergänzt Mair. Ein Gemeindezentrum ohne Gasthaus sei für ihn nicht vorstellbar. Deswegen wurde der Bürgermeister auch aktiv, als der ehemalige Wirt in Pollham plante, anstelle des alten Gebäudes Wohnungen zu errichten. Durch einen Grundstücktausch konnte dieses Vorhaben verhindert werden.
Qualität und Freude
Rund drei Millionen Euro wurden von der Gemeinde mit Unterstützung des Landes Oberösterreich für den anschließenden Bau des Pollhamerhofs investiert. "Ein Wirt ist ein Motor im Dorfleben. Für mich ist er in gewisser Hinsicht auch ein Nahversorger in der Gemeinde", stellt Mair klar. Für das Laufen des Motors sorgt das Wirtepaar. Es setzt in seinem Gasthaus auf ein regionales, saisonales Angebot mit vielen eigenen Kreationen. Zudem wartet der Pollhamerhof mit einem großen Angebot an Weinen auf. "Der Pollhamerhof soll für Qualität, Gemütlichkeit und Freude stehen", legen sich Stefan und Lisa Höfner fest. Auch wenn durch den Lockdown das Geschäft einen massiven Einschnitt erhalten wird, bleiben die Wirtsleute positiv gestimmt: "Wir haben für den Fall schon einen Abholservice geplant, wo man sich das Essen praktisch für Zuhause mitnehmen kann", bleiben die Höfners weiterhin optimistisch.
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