Wildunfall
Erhöhte Unfallgefahr in den Morgen- und Abendstunden

Überwiegend Rehwild, Hasen und Fasane, aber auch Füchse und Wildschweine fallen jährlich dem Straßenverkehr zum Opfer.  | Foto: Foto: GoranJakus/panthermedia
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  • Überwiegend Rehwild, Hasen und Fasane, aber auch Füchse und Wildschweine fallen jährlich dem Straßenverkehr zum Opfer.
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Die Tage werden kürzer und damit steigt die Gefahr von Wildunfällen auf unseren Straßen.

BEZIRKE GRIESKIRCHEN, EFERDING. Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KVF) ereignet sich in Österreich alle sieben Minuten ein Verkehrsunfall mit einem Wildtier. Alleine dem Straßenverkehr fielen in Oberösterreich laut Unfallstatistik des OÖ Landesjagdverbandes (OÖLJV) im vergangen Jagdjahr 15.107 Wildtiere zum Opfer. Besonders in der dunklen Jahreszeit und den nebligen Herbsttagen steigt die Gefahr eines Zusammenstoßes. Sehr häufig sind es Kollisionen mit Rehwild, aber auch Hasen, Fasane, Füchse und Wildschweine halten sich in den Übergangsbereichen zwischen Wald und Feld auf. Hier gilt für Fahrzeuglenker besondere Vorsicht in den frühen Morgen- und Abendstunden sowie in der Nacht.

„Neben dem Tierleid, dem wirtschaftlichen Schaden für Autobesitzer, Versicherungen und Jagdwirtschaft stellen Wildunfälle auch ein Verletzungsrisiko für die Verkehrsteilnehmer dar. Für mich als Jäger und Tierfreund gilt es, zielführende Projekte, welche Leid und Schäden mildern, nach Kräften zu unterstützen.“ Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner.

Nicht 100 Prozent sicher

Das Infrastrukturressort des Landes OÖ hat gemeinsam mit dem OÖ Landesjagdverband und durch Unterstützung von Versicherungsunternehmen das Projekt Wildschutz ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projektes werden jährlich rund 120.000 Euro in die Ausweitung der Warninfrastruktur investiert. Je nach Streckenabschnitt haben sich laut den Projektzuständigen die Wildunfälle bis zu 92 Prozent reduziert. Die Finanzierung ist bis 2024 gesichert. Auf diese Weise werden die gefährlichsten Straßenabschnitte nach und nach mit Wildwarnern ausgestattet und die Verkehrssicherheit nachhaltig gesteigert.

„Diese Wildwarngeräte sind sehr wirksam und effizient. Aber sie sind keine Garantie, dass in diesen Bereichen kein Wildwechsel stattfindet.“ Volkmar Angermeier, Bezirksjägermeister Eferding.

Er appelliert an die Autofahrer, durch angemessenes Verhalten im Straßenverkehr zur Unfallverhütung beizutragen. Für ihn zählt dazu insbesondere, in der Dämmerung und in den Nachtstunden das Tempo zu reduzieren, konzentriert zu fahren, die beiden Fahrbahnränder zu beobachten, Abstand zu halten und Schilder, die auf einen Wildwechsel hinweisen, zu beachten. „Wenn man damit rechnet, dass ein Tier die Straße quert, und entsprechend langsam fährt, verringert sich die Gefahr, sein Fahrzeug zu verreissen, weil man überrascht wird und im Reflex reagiert“, so Angermeier. Falls das Wild auf die Straße springt, kann abblenden, mehrmaliges Betätigen der Hupe in kurzen Abständen und, falls es die Situation ermöglicht, das sichere Abbremsen helfen.

Wenn es passiert

Lässt sich ein Zusammenstoß nicht verhindern, müssen einige Dinge beachtet werden. „Selbst wenn das Tier regungslos am Boden liegt heißt es nicht unbedingt, dass es verendet ist. Man sollte sich nicht nähern oder das Tier gar berühren“, warnt Angermeier. Die Reaktion eines verletzten Tieres ist nicht vorhersehbar. Es kann im Todeskampf möglicherweise aggressiv reagieren, was bei einem Wildschwein durchaus gefährlich ist. Es gibt auch keinen Grund, sich dem Tier zu nähern. „Tiere, egal welcher Größe, dürfen auf keinen Fall in das Auto geladen und zum Jäger gebracht werden“, sagt Versicherungsexperte und Jäger Franz Pichler.

„Es muss jeder Wildunfall sofort der Polizei gemeldet werden. Von dieser wird der zuständige Jäger informiert.“ Franz Pichler, Uniqua-Versicherung Grieskirchen

Das ist besonders wichtig, wenn nach dem Zusammenstoß das Tier nicht sichtbar ist. „Die Jagdhunde spüren ein verletztes Tier auf und der Jäger setzt dem Leiden, wenn notwendig, ein Ende.“ Die Polizei stellt nach der Meldung eine Bestätigung aus, mit dem Schäden durch Tiere – früher sogenannte Wildschäden – der Versicherung gemeldet werden. Ein Schaden ist allerdings nur gedeckt, wenn eine entsprechende Teil- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen wurde. "Wer viel in den Morgen- und Abendstunden unterwegs ist, hat ein höheres Risiko eines Wildschadens. Hier ist es ratsam, sich entsprechend zu versichern“, rät der Experte.

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