Europa stärkt den ländlichen Raum
Mit Millionengeldern aus Brüssel will man strukturschwache Räume fördern und weiterentwickeln.
BEZIRKE (raa). Das regionale Bewusstsein stärken und die Lebensqualität in der Region verbessern – diese Ziele haben sich die Leader-Regionen der beiden Bezirke auf ihre Fahnen geschrieben. In der Leader-Region Mostlandl-Hausruck sind mittlerweile 33 Gemeinden Mitglied. In der Leader-Region Eferding sind es 13 Gemeinden, die sich zusammengeschlossen haben.
Im Fördertopf von Mostlandl-Hausruck stehen den Verantwortlichen 2,7 Millionen Euro zur Verfügung, die sie bis 2020 für Projekte von Privatpersonen und Vereinen ausgeben können. Aktuell sind sieben Projekte durch das Auswahlgremium beschlossen, genehmigt und auch schon in Umsetzung. Mehrere Projekte aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft und Jugend befänden sich bereits in der Ausarbeitung, so Geschäftsführerin Ursula Kühberger. "Sie werden vom Projektauswahlgremium demnächst beschlossen." Finanziell entsprechen diese Projekte 17 Prozent des zur Verfügung stehenden Budgets. "Wichtig ist uns eine enge Zusammenarbeit mit der Bevölkerung", so Gerlinde Grubauer-Steininger vom Regionalverband.
Tourismus fördern
In der Leader-Region Mostlandl-Hausruck sind eben gerade regionale Produkte ein Schwerpunkt in der lokalen Entwicklungsstrategie. Schon in der Vergangenheit hat man Impulse gesetzt und beispielsweise mehr regionale Produkte in den Handel gebracht. Vereinsvorstand ist Michaelnbachs Bürgermeister Martin Dammayr. Er kann sich auf ein kompetentes Team im Verein verlassen. "Es leistet die Übersetzungsarbeit zur Administrative und den Projektgebern", so Dammayr. Die Region Eferding ist bekannt für Gemüse und Obst, die Schlögener Schlinge, die Donau, den Naturpark Obst-Hügel-Land und die Stadt Eferding. All diese Themen finden sich in der lokalen Entwicklungsstrategie der Leader-Region wieder. Vor allem setzt man sich in der aktuellen Förderperiode mit der für 2022 geplanten Landesausstellung auseinander, die gemeinsam mit Peuerbach durchgeführt wird. "Die Region wird sich noch stärker als Obst- und Gemüseregion, als Region, die den vollen Lebensmittelkorb zur Verfügung stellen kann, positionieren", so Susanne Kreinecker. "Das Thema wird sektorübergreifend bearbeitet und soll in den nächsten Jahren auch im Tourismus und in den Bildungseinrichtungen sichtbar werden."
Touristisch über die Gemeindegrenzen hinwegdenken, will man künftig in Peuerbach, Natternbach und St. Agatha. "Wir wollen weg vom Kirchturmdenken und gemeinsame Angebote nutzen", so Siegfried Sageder. Noch können Ideen eingebracht werden. Mit etwas Glück und der richtigen Strategie wird daraus vielleicht ein weiteres Erfolgsmodell, finanziert von der EU.
Kommentar zu dem Thema:
Hier kann jeder seine Ideen einbringen
Nicht immer ist alles schlecht, was von der vielgescholtenen EU geboten wird. Das Leader-Programm bietet gerade unseren Regionen viele Chancen und Möglichkeiten. Die Gemeindewohlstrukturen sollen gestärkt werden. Nicht zuletzt sollen auch die vielfach dahinsiechenden Ortskerne wieder belebt werden. Da werden Begegnungsräume geschaffen. Es sind Projekte von und für die Menschen vor Ort. Ein wichtiger Gedanke spielt bei vielen Projekten auch die Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft. Brauchtum und regionale Identität soll gefördert werden. Auch alternative Energieversorgungen rücken so in den Fokus der Öffentlichkeit. All das tut unseren Regionen gut, ist vielfach längst überfällig. Mit den Leader-Regionen haben auch Ideen Chancen, die sonst belächelt und niemals finanziert werden könnten.
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