Gemüse, Wasser und Astronomie

BEZIRK. Nun ist es fix: Peuerbach und Waizenkirchen sowie der Zukunftsraum Eferding haben sich offiziell um die Ausrichtung einer Landesausstellung im Zeitraum 2020 bis 2028 beworben. Peuerbach, die „Stadt der Sterne“, setzt auf das Thema Astronomie: „Wir hätten uns nicht beworben, wenn wir uns nicht gute Chancen ausrechnen würden“, gibt sich Bürgermeister Wolfgang Oberlehner selbstbewusst.
In Waizenkirchen werden große Hoffnungen in die Bewerbung zum Thema „Wasser“ gesetzt: „Als Ausstellungsort ist das Wasserschloss Weidenholz vorgesehen. Entlang des Leitenbachs könnte eine Fluß-ufersiedlung errichtet werden. Dies wäre dann etwas zum Angreifen und Erleben und hätte keinen musealen Charakter“, betont Bürgermeister Wolfgang Degeneve.
Viel Arbeit und Herzblut wurde auch in Eferding in die Bewerbung gesteckt. „Der gesamte Bezirk steht hinter diesem Projekt. Es gab viele einstimmige Beschlüsse“, erklärt der Obmann des Regionalentwicklungsverbandes (REGEF) Jürgen Höckner. Thematisch soll es um das Eferdinger Landl in all seinen Facetten gehen. Dazu zählen unter anderem die Donau, geschichtliche Hintergründe und Kultur sowie der Obst- und Gemüseanbau. „Es soll sich um die agrarische Entwicklung drehen. Beispielsweise gibt es heute Erntehelfer. Aber wie hat das früher ausgesehen? Solche Fragen sollen in der Ausstellung beantwortet werden“, verrät Höckner. Regionale Lebensmittel werden ebenfalls in den Blickpunkt gestellt: „Da möchten wir alles aufbereiten – über die Produkte aus dem Eferdinger Landl, Greißlerwirtschaft, Hausgärten, Ernährungstrends bis hin zum Konsumverhalten“, sagt REGEF-Geschäftsführerin Susanne Kreinecker.
Um den Bezirk Eferding bereits jetzt voll und ganz auf das Thema Gemüse einzustimmen, finden dazu laufend Veranstaltungen statt. Schon am 22. Juli gibt es die Tour „GemüseLust 2012“. Auf ausgewählten Routen öffnen Gemüsebauern und GemüseLust-Wirte ihre Türen.

Umfrage: Wie lautet das Konzept?
"Unsere Bewerbung ist ein Gemeinschaftsprojekt auf Eferdinger Bezirksebene. In den Unterlagen haben wir mehrere Titel für die Ausstellung vorgeschlagen. Einer davon lautet „Gemüse. Macht. Stadt“. Thematisch soll es um Natur und Umwelt, das Schloss Starhemberg, Stadt, Landl und unsere „Mittel zum Leben“ gehen. Dies betrifft den gesamten agrarischen Bereich.“
jürgen Höckner, REGEF-Obmann

„Waizenkirchen hat sich mit dem Thema „Wasser“ für die Ausrichtung einer Landesausstellung beworben. Es soll um die formenden Kräfte, aber auch Gefahren des Wassers gehen. Das ist ein komplexes Thema, das bisher bei einer Landesausstellung noch nie da gewesen ist. Man könnte mehrere Gemeinden miteinbeziehen, etwa auch das Naturschutzgebiet Koaserin.”
Wolfgang Degeneve, Waizenkirchen

„Unsere Bewerbung wurde zum Thema „Astronomie, Astrologie und Magie“ eingereicht. Das betrifft nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart und Zukunft. Als Ausstellungsgebäude sind das Melodium und das Schloss vorhanden. Hohe Investitionskosten würden daher nicht anfallen. Man könnte sich also bei der Vorbereitung stark auf die Exponate konzentrieren.“
Wolfgang Oberlehner, Peuerbach

Zur Sache:
Am 29. Juni endete die Bewerbungsfrist für die Ausrichtung der Landesausstellungen für die Jahre 2020 bis 2028. Die Ausstellungen finden im Zweijahresrhythmus statt.
Insgesamt wurden 15 Bewerbungen fristgerecht eingereicht. Zwei Bewerbungen stammen aus dem Bezirk Grieskirchen (Waizenkirchen und Peuerbach), drei aus dem Bezirk Gmunden, zwei aus dem Bezirk Perg und zwei aus dem Bezirk Vöcklabruck. Weiters kam je eine Bewerbung aus den Bezirken Eferding, Linz-Land, Kirchdorf, Steyr-Land sowie Steyr-Stadt und der Stadt Wels. Eine Jury befasst sich nun mit den Bewerbungen. Im Herbst wird bekannt gegeben, welche Gemeinden den Zuschlag für die Ausrichtung der Landesausstellungen bekommen werden.
Im Bezirk Grieskirchen fand zuletzt im Jahr 2010 die Landesausstellung „Renaissance und Reformation“ statt.