Gesunder Start für den Nachwuchs
Bewegung, Ernährung und Wohlbefinden stehen auf dem Plan unserer Gesunden Kindergärten.
GALLSPACH, WEIBERN (jmi). Was tun, wenn Kinder nicht genügend Wasser trinken? Der Gesunde Kindergarten Weibern hat einen einfachen Trick: „Wir läuten eine Glocke, um ans Wassertrinken zu erinnern“, erklärt Leiterin Christa Obritzberger. Neben ausreichend Flüssigkeit ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse ebenfalls ein Muss. Das bringt die nötige Energie für die obligate Bewegungseinheit – eine halbe Stunde täglich. Zusätzlich kommen die österreichweiten Bewegungsprojekte „Hopsi Hopper“ für Körperkoordination und Gleichgewichtssinn sowie „Dinospaß“ für das Wirbelsäulentraining zum Einsatz. Dieses nachhaltige Programm hat sich bereits ausgezahlt: Der Kindergarten hält seit 2015 die Auszeichnungen „Gesunder Kindergarten“ und „Gesunde Küche“, die beide bis 2019 gelten. „Wichtig ist, die Eltern mit ‚ins Boot zu holen‘“, weiß Obritzberger. „Wir informieren dazu beim Elternabend und in Newslettern. Es muss auch daheim ein Umdenken stattfinden, damit gesunde Ernährung auch außerhalb des Kindergartens fortgeführt wird.“ Das gelingt bei den Familien in Weibern ganz gut: Kinder bekommen stets „tolle Jausen wie Gemüsespieße oder Herzerl aus Karotten mit – Milchschnitte bleibt glücklicherweise eine seltene Ausnahme“.
Genauso steht Gesundheit im Kindergarten Gallspach im Mittelpunkt. Das Gütesiegel „Gesunder Kindergarten“ trägt die Einrichtung seit 2014. Auf dem Plan stehen ebenso Fortbildungen für die Pädagogen wie eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde, gesunde Ernährung und Bewegung. „Kinder müssen ein gutes Körpergefühl bekommen. Es ist wichtig, dass sie erkennen können, was ihrem Körper gut tut“, erklärt Leiterin Johanna Kofler. Darum geht es für die Kinder regelmäßig in den Wald und die Parks. Nicht nur Bewegung rückt in den Fokus, auch die Achtsamkeit vor der Natur wird dadurch spielerisch erlernt. „Die gesunde Einstellung muss den Kindern vorgelebt werden. Wir sind Vorbilder; das fängt bei passender Ernährung an und geht bei richtigem Verhalten untereinander weiter.“ Vorbilder sind auch die Eltern, die laufend über die Aktivitäten informiert werden. Damit die jungen Gallspacher diesen gesunden Weg die nächsten Jahre weitergehen, arbeitet der Kindergarten eng mit der benachbarten Volksschule zusammen. Kofler hofft, dass Gesundheit weiterhin ein großes Thema bleibt: „Die Kinder stellen viele Fragen rund um gesunde Themen. Das ist ein Wechselspiel der Generationen: So lernen auch wir Erwachsene wieder etwas von den Kindern.“
Zur Sache: Gesunde Kindergärten
Das Netzwerk Gesunder Kindergarten begann im Jahr 2011/2012 mit rund 70 Kindergärten, die zwei Jahre später die Auszeichnung „Gesunder Kindergarten“ erlangten. Zur Zertifizierung müssen Kindergärten bestimmte Kriterien erfüllen. Dazu zählen Ernährung, Bewegung und Wohlbefinden, Fortbildungen sowie die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Gesunden Gemeinde. Im Bezirk Grieskirchen sind die Kindergärten folgender Gemeinden als „gesund“ zertifiziert: Aistersheim, Bruck-Waasen, Gallspach, Gaspoltshofen, Grieskirchen (Ordenskindergarten sowie jener in Parz), Hofkirchen, Kallham, Kematen, Meggenhofen, Michaelnbach, Neumarkt, Pollham, Pötting, Rottenbach, St. Agatha, Schlüßlberg, Taufkirchen, Waizenkirchen, Wallern und Weibern. Im Bezirk Eferding sind jene in Aschach, Haibach, Hartkirchen, Scharten und Stroheim als „Gesunde Kindergärten“ ausgewiesen.
Kommentar: Im Zeichen der Gesundheit
von Julia Mittermayr
Auch wenn uns die Werbung das gerne weismachen möchte: In der Milchschnitte steckt sicher nicht die „Extraportion Milch“. Das wird dem Nachwuchs in den Gesunden Kindergärten bestens vermittelt. Nicht nur dort stehen gesunde Ernährung, Bewegung und Wohlbefinden im Mittelpunkt. Diese „gesunde Einstellung“ findet man längst bei vielen Vereinen, Unternehmen und Stammtischen. Gesundheit ist darum auch das große Thema dieser Ausgabe. Jedes Ressort der GesundheitsRundschau enthält „gesunde“ Artikel: Ob im Büroalltag, im Sport, im Gemeindeleben oder als Freizeitgestaltung. Warum? Damit holen wir Menschen, Aktionen und Initativen, die sich einem gesunden Leben verschrieben haben, vor den Vorhang. Denn: Mit Gesundheit kann man nie zu früh anfangen – wie die Kindergärten in unserer Titelgeschichte (rechts) beweisen.
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