„In Gremien mitreden“

Beate Zechmeister ist Bezirksobfrau der ÖVP-Frauen Eferding. Ihr Motto lautet: „Füreinander – beieinander – miteinander“. | Foto: Aichinger
  • Beate Zechmeister ist Bezirksobfrau der ÖVP-Frauen Eferding. Ihr Motto lautet: „Füreinander – beieinander – miteinander“.
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EFERDING. Im Interview spricht Beate Zechmeister über Probleme, die Frauen im Bezirk Eferding beschäftigen.

BezirksRundschau: Mit welchen Themen beschäftigen sich die ÖVP-Frauen derzeit im Bezirk Eferding?
ZECHMEISTER: Eine ganz wichtige Sache ist für uns die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Außerdem unterstützen wir die Jugendlichen im Bezirk und bemühen uns um die Integration von Frauen mit Migrationshintergrund.

Was will man tun, um Migrantinnen zu integrieren?
Wir haben das Gefühl, dass für diese Frauen bei uns im Bezirk nur wenig gemacht wird. Daher unterstützen wir sie bei Behördengängen. Oft ist für sie auch die Mobilität ein Problem. Sie wissen teilweise nicht, wie sie zum Sprachförderkurs oder zu den Elternsprechtagen in den Schulen kommen sollen, weil sie beispielsweise keinen Führerschein haben. Daher wollen wir da ein Unterstützungsnetzwerk schaffen.

Seit vier Jahren sind Sie die Chefin der ÖVP-Frauen im Bezirk Eferding. Was hat Sie damals dazu motiviert, diese Aufgabe zu übernehmen?
Ich bin eine starke Netzwerkerin, die gerne aktiv mitgestaltet. Mir gefällt es, wenn man Frauen helfen, motivieren und unterstützen kann. Ich halte es für besonders wichtig, dass Frauen dazu motiviert werden, wichtige Entscheidungsfunktionen in den Gemeinden und der Gesellschaft wahrzunehmen. Denn wenn in Diskussionsprozessen Dinge hinterfragt werden, dann stellen Frauen andere Fragen als Männer. Die Themen werden dann aus neuen Blickwinkeln gesehen.

Welches Thema liegt den Eferdinger Frauen am Herzen?
Auf mich kommen viele Mütter zu, die mir sagen, dass sie Schwierigkeiten mit dem Schülertransport haben. Im Familienlastenausgleichsgesetz steht, dass der Transport vom Hauptwohnsitz zur Schule und wieder zurück finanziert wird. Das Problem ist aber, dass viele Kinder am Nachmittag oft nicht zurück zum Hauptwohnsitz müssen, sondern zu den Großeltern oder Tagesmüttern. Das verursacht Probleme. Es gibt da dringenden Handlungsbedarf.

Was möchten Sie sonst noch unbedingt umsetzen?
Ich halte es für ganz wichtig, dass in den Firmen Betriebskrabbelstuben geschaffen werden. Auch die Beschäftigung von Betriebs-Tageseltern würde vielen berufstätigen Frauen bei der Vereinbarkeit von Job und Familie sehr helfen.

Welche Erfolge konnten Sie bisher erzielen?
Es ist uns gelungen in einigen Gemeinden Ortsgruppen der ÖVP-Frauen zu gründen. Es gibt viele engagierte Frauen. Daher halte ich es auch für sehr wichtig, dass in Fraham mit Christiane Raab derzeit eine Frau als Bürgermeisterin kandidiert. Ich hoffe sehr stark, dass sie die erste Bürgermeisterin im Bezirk Eferding wird.

Österreichweit liegt der Bürgermeisterinnenanteil bei nur fünf Prozent. In diesem Zusammenhang wird oft behauptet, dass Frauen in der Regel neben Job und Familie schlicht keine Zeit für politisches Engagement finden. Ist das nur eine Ausrede oder trifft das tatsächlich zu?
Ich glaube nicht, dass Frauen zu wenig Zeit haben. Bei den Abendveranstaltungen sind sie ja dabei. Nur stehen sie dann oft hinter dem Kuchenbuffet und lassen die Männer auf der Bühne reden. Das muss sich ändern. Frauen sollen sich trauen, Funktionen wahrzunehmen. Es ist wichtig, dass sie in den politischen Gremien mitreden und etwas zu sagen haben – auch im Bezirk Eferding.

Laufen Sitzungen von Frauen anders ab als jene von Männern?
Unsere Sitzungen sind effizienter. Wir sind in zwei Stunden fertig, weil manche Frauen kleine Kinder haben und dann wieder nach Hause müssen. Bei den Veranstaltungen schauen wir ebenfalls auf Effizienz. Bei uns müssen die Frauen keinen Kuchen für das Buffet backen, das haben wir bewusst abgeschafft. Sie sollen ja nicht zusätzlich mit solchen Tätigkeiten belastet werden.

Wer sind Ihre Vorbilder?
Maria Pachner ist als Bürgermeisterin einer Bezirkshauptstadt ein Vorbild für mich. Auch die deutsche Familienministerin Kristina Schröder hat Vorbildwirkung. Das, was Landesrätin Doris Hummer macht, finde ich auch gut. Sie verzichtet für die Karriere nicht auf Familie. Ihre Forderung, dass sich die Politik nach jungen Frauen richten muss, gefällt mir.

Zur Person:
Beate Zechmeister (37) ist verheiratet und wohnt in Alkoven. Die ausgebildete Volksschullehrerin arbeitet als Landesbedienstete in Linz. Zu ihren Hobbies zählen Lesen, Laufen, Kontakte knüpfen und das Organisieren von Veranstaltungen.

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