Strafmaß fix
Jürgen Höckner muss sieben Jahre ins Gefängnis
Jürgen Höckner wurde vom Oberlandesgericht Linz zu einer unbedingten Haftstrafe von sieben Jahren verurteilt.
SCHARTEN, LINZ. Nachdem die Nichtigkeitsbeschwerde des Ex-Bürgermeisters vom Obersten Gerichtshof abgewiesen wurde, ist das Urteil vom Oktober 2021 wegen dreifacher Vergewaltigung, mehrfacher sexueller Übergriffe und Verleumdung rechtskräftig. Heute, am 21. November, hat das Oberlandesgericht Linz nach rund 40 Minuten eine unbedingte Haftstrafe von sieben Jahren verhängt. Damit wurde das Urteil aus erster Instanz um ein halbes Jahr reduziert.
Weiter auf freiem Fuß
Positiv wurde die Zahlung der 7.000 Euro an die ehemalige Amtsleiterin berücksichtigt. Die Gründe der Staatsanwaltschaft für eine Straferhöhung haben nach Information von Höckners Rechtsanwalt Oliver Plöckinger nicht zugetroffen. Laut Plöckinger fertigt das Oberlandesgericht Linz nun das Urteil an, was einige Wochen in Anspruch nehmen wird. Danach geht der Akt zurück an das Landesgericht Wels, die eine Anforderung zum Haftantritt ausstellen. Bis dahin bleibt Jürgen Höckner auf freiem Fuß. Schartens Ex-Bürgermeister hat bei der Strafverhandlung in seiner Schlussrede nochmals seine Sicht der Dinge dargelegt und erneut betont, dass er diese Taten nicht begangen hat.
150 Personen solidarisierten sich mit Höckner
Gestern, einen Tag vor der endgültigen Verhandlung, hatte eine Bürgerinitiative noch zur Solidaritätskundgebung unter dem Titel "Im Zweifelsfall für den Angeklagten" in Scharten aufgerufen. Rund 150 Personen sollen daran teilgenommen haben, so berichtet Peter Inzinger, einer der Organisatoren. Er, seine Gattin und Altbürgermeister Johann Meyr sprachen zu den Teilnehmern. "Diese Kundgebung war nicht inszeniert, sondern sollte Jürgen Höckner moralisch unterstützen", betont er im Interview mit der BezirksRundSchau. "
Jürgen ist kein Vergewaltiger" stand in großen Buchstaben auf einem Schild geschrieben, das eine der Teilnehmerinnen in die Höhe hielt. Sowohl das Landesgericht Wels als auch der Oberste Gerichtshof und das Oberlandesgericht Linz sind anderer Meinung.
Ehrenurkunde verliehen
Trotz all der Beschuldigungen und eines erstinstanzlichen Urteils wurde Jürgen Höckner im Oktober 2022 von der oberösterreichischen Landesregierung unter ÖVP-Landesrätin Michaela Langer-Weninger eine Ehrenurkunde verliehen. Nach Bekanntwerdung war die Empörung darüber entsprechend groß.
Details zu den Vorwürfen und Beweisen
Im Oktober 2021 verurteilte das Landesgericht Wels Jürgen Höckner, nicht rechtskräftig, zu siebeneinhalb Jahren. Im Fokus stand am dritten Verhandlungstag das schriftliche Gutachten und Fragen rund um fehlende GPS-Daten, Bewegungsprofile sowie Google-Anfragen zum Löschen von Daten und Nachrichten. Sehr schwer wog ein Taschentuch mit Körperflüssigkeiten als Beweisstück.
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