Alkolenker Grieskirchen & Eferding
Kavaliersdelikt war einmal

Ein Alkolenker fuhr gegen den Rettungswagen. Fünf Menschen wurden verletzt, eine Frau starb später. | Foto: Matthias Lauber/laumat.at
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  • Ein Alkolenker fuhr gegen den Rettungswagen. Fünf Menschen wurden verletzt, eine Frau starb später.
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Alkolenker auf den Grieskirchner und Eferdinger Straßen? Keine Seltenheit, wie Einsatzkräfte schildern.

GRIESKIRCHEN & EFERDING. "Zusammenstoß zwischen zwei Alkolenkern" titelte die BezirksRundSchau erst Mitte April. An einer Kreuzung im Gemeindegebiet Natternbachs waren ein 19-jähriger Autolenker und ein 40-jähriger Traktorfahrer miteinander kollidiert – beide verletzt, beide alkoholisiert. Traurigerweise sind regelmäßig Alkolenker auf den Straßen in der Region unterwegs, wie Gerhard Groißhammer, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant und Verkehrsreferent, weiß. Denn während etwa die Zahl der Schnellfahrer im Zuge der Pandemie zurückgegangen ist, ist die Zahl der registrierten Alkolenker im Laufe der vergangenen Jahre konstant geblieben. Durchschnittlich jeden zweiten Tag erwischt die Polizei in den Bezirken Grieskirchen und Eferding einen Alkolenker, so Groißhammers Schätzung. Rund 100 Lenker müssen dabei ihren Führerschein abgeben.

"Don't Drink and Drive"

Und das hat einen Grund: Alkohol hemmt die Reaktionsfähigkeit und den Weitblick, während die Risikobereitschaft steigt. Groißhammer dazu: "Viele Autofahrer unterschätzen, wie sehr man durch Alkohol beeinträchtigt ist, und schenken dem zu wenig Beachtung." Das ist nicht nur für die Alkolenker selbst eine Gefahr, sondern auch für jeden anderen Verkehrsteilnehmer.

"Wir erwischen schätzungsweise zwischen 150 und 200 Alkolenker pro Jahr." – Gerhard Groißhammer

Dass es noch einiges an Aufklärungsarbeit braucht, davon ist Rene Mühlböck, Leiter der Aufgabengruppe Verkehrsrecht und -strafen bei der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen, überzeugt. "Don't Drink and Drive" lautet der Grundsatz. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Reihe von Konsequenzen rechnen. So kann im Falle der beiden Alkolenker die Staatsanwaltschaft etwa Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Unfallverursacher erheben. Kommen erschwerende Umstände – etwa grobe Fahrlässigkeit – oder schwerwiegende Folgen – etwa eine schwere Körperverletzung – hinzu, ist eine Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten möglich. Denn betrunken zu fahren, kann nicht nur Geld, den Führerschein oder die Freiheit kosten. Alkolenker riskieren Leben.

Frau starb nach Unfall mit Alkolenker

Welche Folgen Alkohol am Steuer haben kann, wird vielen Sanitätern des Rotes Kreuzes Grieskirchen schmerzlich in Erinnerung bleiben. Am 8. November raste ein Autofahrer auf der B137 frontal in einen Rettungswagen – mit 0,85 Promille im Blut. Beide Fahrzeuge wurden von der Fahrbahn geschleudert. Der 21-jährige Sanitäter am Steuer des Einsatzwagens musste schwer verletzt aus dem Wagen geschnitten werden, eine Patientin verstarb wenig später im Spital. "Das müsste nicht sein", ärgert sich Bezirksrettungskommandant Josef Zauner. "Solche Unfälle würden nicht passieren, wenn der Lenker volle Konzentration hätte." Unglücke im Zusammenhang mit Alkohol stehen beim Roten Kreuz an der Tagesordnung, ob im Straßenverkehr, im privaten Bereich oder im Nachtleben. Damit die Zahl solcher Einsätze zurückgeht, sei die gesamte Gesellschaft gefordert, glaubt Zauner.

"Jeder von uns ist gefragt, die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer zu sehen."

Nehmen wir uns selbst an der Nase

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Ein Alkolenker fuhr gegen den Rettungswagen. Fünf Menschen wurden verletzt, eine Frau starb später. | Foto: Matthias Lauber/laumat.at
Gerhard Groißhammer, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant und Verkehrsreferent: "Wir erwischen schätzungsweise zwischen 150 und 200 Alkolenker pro Jahr." | Foto: Auer
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