Institut Hartheim und Altenheime
Unterstützung aus den Philippinen
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer setzt für seine "Fachkräftestrategie Pflege" auf auswärtiges Personal.
BEZIRKE. Bis 2030 werden in Oberösterreich 1.500 neue Mitarbeiter für die Pflege gesucht. Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer setzt dabei auf die "Fachkräftestrategie Pflege", um Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen – speziell im Alten- und Pflegebereich.
Positives Feedback
Bereits 81 philippinische Pflegekräfte befinden sich in Österreich. Einige davon werden erstmals im Behindertenbereich eingesetzt – etwa im Bezirk Eferding: Jackielyn Junio, 33 Jahre alt, Jerlyn Reyes, 25 Jahre alt, und die 43-jährige Hirah Mae Japitana verstärken seit Anfang Oktober das Team der Pflegekräfte im Institut Hartheim. In ihrer Heimat waren die drei Frauen Krankenschwestern, für ihre neue Arbeit im Bereich der Behindertenbetreuung legten sie teilweise Ergänzungsprüfungen und aufbauende Deutschkurse ab.
"Sie sind sehr feinfühlig und gewissenhaft",
betont Philipp Jachs, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Instituts. "Die drei sind Pflegeassistentinnen und betreuen und pflegen unsere Bewohner", erläutert er. Zu den Aufgaben des Trios zählen etwa die Alltagsbetreuung und Hilfe bei der Körperpflege oder beim Kochen. "Bis jetzt ist unser Feedback recht positiv – von allen Seiten. Schwierigkeiten gibt es kaum, nicht einmal sprachlich", so Jachs. Den drei Philippinerinnen gefalle es hier gut, sie erleben die Österreicher als sehr freundlich und hilfsbereit, die Mitarbeiter würden sie gut integrieren. Die Arbeit unterscheide sich von der in ihrer Heimat – zu der sie beinahe täglich telefonieren –, indem sie weniger medizinisch sei.
"Teils gut, teils schwierig"
Christoph Schweitzer ist Obmann der Sozialhilfeverbände Grieskirchen und Eferding, die Träger mehrerer Alten- und Pflegeheime in den Bezirken sind. Er beschreibt die aktuelle Pflegesituation als "teils gut, teils schwierig. Wir haben einiges an Freistand, insbesondere in Gaspoltshofen. Da sind derzeit 38 Betten frei, was viel ist. In Grieskirchen, Kallham und Peuerbach geht es so halbwegs. In Hartkirchen und in Eferding tun wir uns in beiden Häusern schwer: Miteinander haben wir hier einen Freistand von 40 Betten." Grund dafür sei der Personalmangel. Um den zu lindern, werden in Hartkirchen und Gaspoltshofen bereits jeweils zwei philippinische Pflegekräfte eingesetzt. Im Dezember sollen in den Heimen noch einmal je zwei dazukommen.
Klares Ziel: attraktiv sein
Warum ausgerechnet Menschen aus den Philippinen in Österreich eingesetzt werden, erklärt Schweitzer anhand der Ausbildung bei Gesundheits- und Pflegeberufen: Sie sei in den beiden Ländern sehr ähnlich. Um in Österreich arbeiten zu können, muss die philippinische Ausbildung nach den hiesigen Standards anerkannt werden. Das Know-how sei kein Hindernis, so manches Mal jedoch die Sprache, meint Schweitzer. Um alle freien Betten wieder bewirtschaften zu können, hat Schweitzer ein klares Ziel vor Augen: "Wir müssen den Pflegeberuf so attraktiv wie möglich gestalten, und das ist nicht nur ein Thema des Verdienstes."
ZUR SACHE
Die Caritas bietet pflegenden Angehörigen psychosoziale, Online- und Videoberatungen an: Die Ansprechpersonen sind Martin Eilmannsberger für Grieskirchen, und Ute Maria Winkler für Eferding. Details unter: caritas-pflege.at
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