Erinnerungsarbeit
Zeitzeuge Harry Merl zu Gast an der NMS Hartkirchen

Harry Merl erzählte den Schülern der NMS Hartkirchen von den Schrecken des Nationalsozialismus. | Foto: Florian Groß
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„Es ist wichtig, dass Jugendliche mehr von dieser Zeit erfahren, damit so etwas nie wieder passiert!“, erklärte der Zeitzeuge Harry Merl bei seinem Besuch in der NMS Hartkirchen.

HARTKIRCHEN. 50 Schüler der 4. Klassen der Neuen Mittelschule Hartkirchen hatten die einmalige Gelegenheit, einen Zeitzeugen des Nationalsozialismus persönlich zu empfangen und Einblick in seine bewegende Lebensgeschichte zu gewinnen. Harry Merl kam in Begleitung seines Enkels Pascal Merl, der intensiv an der Lebensgeschichte seines Großvaters forscht und das Gespräch moderierte.

"Man hat gewusst, was passiert"

Der 84-jährige Merl, der die Gräuel des nationalsozialistischen Regimes zusammen mit seinen Eltern wie durch ein Wunder überlebte, erzählte sehr offen von den dramatischen Einschnitten in seine bis dato glückliche Kindheit. Beim Einmarsch der Nationalsozialisten in Wien war er vier Jahre alt, ab diesem Zeitpunkt änderte sich für ihn alles.

Die sehr authentischen Erzählungen über die zunehmende Normalität der Diskriminierung von Juden, aber besonders der Verlust vieler vertrauter Menschen berührten die Hartkirchner Schüler sehr. Man habe gewusst, was mit den Menschen passiert sei, die auf Lastwägen und in Möbelwägen abtransportiert wurden. Es sei klar gewesen, dass sie dem Tode geweiht waren, auch wenn darüber nicht offen gesprochen wurde, erzählte Merl.

Starker Eindruck bei den Schülern

Zahlreiche Fragen, die die jugendlichen Zuhörer offensichtlich stark beschäftigten, wurden von Merl im Anschluss an seinen Vortrag beantwortet. „Es hat mich sehr berührt, dass Harry Merls erste große Liebe eines Tages ins KZ kam und getötet wurde,“ meinte ein Schüler. Ein anderer erklärt: „Das Zeitzeugengespräch hat uns viel gebracht, weil wir jetzt mehr über diese schreckliche Zeit gelernt haben. So etwas darf auf keinen Fall wieder passieren."

Bei aller Betroffenheit und Erschütterung über das Gehörte erscheint folgender Umstand bemerkenswert: Merl hat Zeit seines Lebens als Psychiater und Psychotherapeut Menschen in Krisen auf ihrem Weg der Heilung begleitet und Hoffnung gespendet. Er gilt ganz nebenbei erwähnt als Begründer der Familientherapie in Österreich. Die zentrale Botschaft dieses Vormittags lautete: „Friede beginnt im Hier und Jetzt! Geht liebevoll und respektvoll miteinander um!“

Fotos: Florian Groß

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