Bürgermeisterkandidat Steiner
"Ich befürchte keine negativen Auswirkungen"

Vizebürgermeister Christian Steiner führt die Amtsgeschäfte derzeit interimistisch. | Foto: Erwin Wimmer
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Kommenden Sonntag findet die Neuwahl des Schartner Bürgermeisters statt. Im letzten Teil der BezirksRundSchau-Interviewserie kommt ÖVP-Kandidat und Vizebürgermeister Christian Steiner zu Wort.

SCHARTEN. Schon sei Oktober führt Steiner die Amtsgeschäfte der Gemeinde Scharten übergangsweise. Am 13. Februar möchte er die offizielle Legitimation der Schartner Wähler dafür erhalten. Mit welchen Themen er diese überzeugen will und inwieweit sich die Geschehnisse rund um Ex-ÖVP-Bürgermeister Jürgen Höckner auf die Entscheidung auswirken werden, erklärt Steiner im Interview mit der BezirksRundSchau.

Herr Steiner, Sie leiten derzeit als Vizebürgermeister übergangsweise die Amtsgeschäfte in der Gemeinde. Demnach haben Sie auch einen guten Einblick in die aktuelle Gemeindepolitik. Wo sehen Sie Ansätze zur Verbesserung?
Steiner: Über die nächsten Jahre hinweg wird es viele Herausforderungen geben. Speziell im Umweltbereich und in Sachen Klimaschutz sind Maßnahmen zu setzen. Ein konkretes Beispiel dafür ist die Retention (das Zurückhalten, Anm. d. Red.) von Oberflächenwasser. Wir sind eine sehr hügelige Gemeinde, wo dieses Vorhaben umso erforderlicher sein wird. Das haben auch die Starkregenereignisse in der vergangenen Zeit gezeigt. Außerdem ist es auch immer wieder eine Herausforderung, Verkehr und Mobilität in unseren zwölf Ortsteilen für die Familien sicher zu gestalten.

Ein weiteres aktuelles Thema ist auch der Neubau des Feuerwehrdepots in Scharten. Manchem dauert das schon zu lange. Wann ist hier mit einer Lösung zu rechnen?
Wir sind hier schon auf einem sehr guten Weg, was den Abschluss des Grundstückankaufs zur Ortserweiterung betrifft. Dieser sollte im März finalisiert werden. Anschließend nehmen die Dinge in den kommenden zwei Jahren ihren Lauf, um das Projekt umzusetzen. Spätestens 2024 beziehungsweise 2025 sollte es abgewickelt sein.

"Warum jetzt auch ein Parteiwechsel günstig sein soll, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass in der Gemeinde bislang gut gearbeitet wurde. Deswegen kann ich die Aussage von Sabine Ameshofer nicht nachvollziehen."

Blicken wir kurz in die Vergangenheit: Sie haben gemeint, das – noch nicht rechtskräftige – Urteil gegen Ex-Bürgermeister Jürgen Höckner nicht zu verstehen. Warum?
Wenn man viele Jahre in der Gemeinde tätig ist und eng mit einer Person zusammenarbeitet, kennt man einfach den Verlauf der Dinge und die ganze Situation besser. Es wurde ein Urteil gefällt, das nicht auf Tatsachen und Beweisen aufbaut. Das sehe nicht nur ich so, sondern auch viele andere. Während der Verhandlungen sind vielleicht Fehler passiert, die zu diesem Urteil geführt haben, das meiner Meinung nach einfach nicht richtig ist. Wir werden sehen, was die zweite Instanz bringt.

Haben Sie die Befürchtung, dass sich der Fall negativ auf Ihr Wahlergebnis auswirken könnte?
Die Hausbesuche anlässlich der Neuwahl haben gezeigt, dass ich grundsätzlich keine solche Befürchtung haben muss. Ich habe Jürgen Höckner schon bei der vergangenen Wahl intensiv unterstützt und bin hinter ihm gestanden. Dass sich das nicht negativ auswirken wird, haben die Gespräche schon gezeigt.

Inwieweit hat die ÖVP Scharten die Geschehnisse rund um Höckner verdaut?
Grundsätzlich war es ja so, dass wir nach der Wahl im September der Meinung waren, einen Bürgermeister zu haben. Viele Schartner hätten Höckner noch gerne im Bürgermeisteramt gesehen, der Lauf der Dinge hat das verhindert. Ich schaue aber nach vorne. Wir haben viele junge motivierte Akteure in unseren und auch in anderen Reihen im Gemeinderat, die für frischen Wind sorgen. Ich selbst werde mit der vollen Unterstützung der Partei zur Wahl antreten und versuchen, Bürgermeister zu werden.

Bislang stellte in Scharten nur die ÖVP den Bürgermeister. Sind Sie also zumindest schon sicher in der Stichwahl?
In der Politik sollte man nie davon ausgehen, dass etwas sicher ist. Sie ist nie planbar. Das hat man zuletzt nicht nur in unserer Gemeinde, sondern auch in der Bundes- und Landespolitik gesehen. Ich finde es schön, dass in Scharten erstmals vier Kandidaten antreten, was – soweit ich weiß – ein Novum ist. Das macht die Wahl natürlich interessant, weil die Bevölkerung noch nie so eine große Auswahl an Kandidaten hatte.

Sabine Ameshofer, Ihre Gegenkandidatin von der SPÖ, meint, es sei jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel an der Gemeindespitze gekommen – auch was die Partei betrifft. Was sagen Sie dazu?
Fakt ist, dass es einen neuen Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin geben wird. Warum jetzt auch ein Parteiwechsel günstig sein soll, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass in der Gemeinde bislang gut gearbeitet wurde. Deswegen kann ich die Aussage nicht nachvollziehen. Es liegt auf der Hand, die bisher erfolgreiche Arbeit fortzuführen. Die Bevölkerung soll aber selbst entscheiden, ob die geforderte Veränderung erforderlich ist oder ob die gute Arbeit in der Gemeinde weitergeführt wird.

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