Mangel an Fachkräften
"Attraktive Arbeitgeber" sind gefragt

Fachkräfte sind in fast jeder Branche der Region gesucht. | Foto: Monkeybusiness/PantherMedia
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Wie die aktuelle Lage in Sachen Fachkräftemangel in den Bezirken Eferding und Grieskirchen aussieht, wissen Alexander Schauer und Franz Reinhold Forster vom AMS sowie Hans Moser von der WKO.

BEZIRKE. "Es werden in allen Branchen Fachkräfte und Arbeitskräfte gesucht", weiß Alexander Schauer, Geschäftsstellenleiter vom Arbeitsmarktservice (AMS) Eferding. Auf die Frage, wie man dem Fachkräftemangel entgegentreten könnte, so führen laut Schauer mehrere Wege ans Ziel: Er zählt etwa Zuwanderung, den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, die konstante Förderung der Lehre oder Aus- und Weiterbildungen auf.

Keine Entspannung in Sicht

Eine Entspannung, was die Not an fachkundigem Personal betrifft, erwartet Schauer derzeit nicht: "Wir rechnen mit einem leichten Konjunkturabschwung, dieser wird aber den Fach- und Arbeitskräftemangel nicht beseitigen. Außerdem stehen ganz viele Pensionierungen an." Betriebe, die mit Fachkräftemangel zu kämpfen haben, müssen sich laut dem Experten auf Produktionsverluste, Innovationshemmungen, eine Qualitätsabnahme, Rekrutierungsschwierigkeiten und vieles mehr einstellen.

Diese Branchen suchen verstärkt

"Am stärksten ist der Fachkräftemangel im Bezirk Grieskirchen bei den Metallberufen, Berufen der maschinellen Metallbearbeitung und Elektroberufen", zählt Franz Reinhold Forster, Geschäftsstellenleiter vom AMS Grieskirchen, auf. Er nennt auch die Bau- und Holzbranche, Technikerberufe, das Gastgewerbe, Gesundheits- und Sozialberufe sowie viele weitere, die dringend nach Fachpersonal Ausschau halten. Was die "Kapazitäten" betrifft, so erläutert Forster: "Auf eine offene Stelle kommt nicht einmal eine arbeitslose Person, daher der Arbeits- und Fachkräftemangel."

Langfristige und nachhaltige Lösungen suchen

Die Innovation und Digitalisierung fördern, Fachkräfte im Ruhestand reaktivieren, die Erwerbsquote von Frauen erhöhen und die Teilzeitquote von Frauen senken oder geringfügige Beschäftigung in Vollzeitbeschäftigung überführen: Das sind einige der Vorschläge von Forster, wie man den Bedarf an Fachpersonal, bei dem auch er nicht so schnell ein Ende sieht, den Kampf ansagen könnte. Um eine langfristige und nachhaltige Lösung für das Fachkräfte-Problem zu finden, bedarf es laut dem Fachmann eine koordinierte Vorgehensweise von der Regierung, den Bildungseinrichtungen, dem AMS, Sozialpartnern sowie den Unternehmen.

Folgen des Fachkräftemangels

Als Konsequenzen des derzeitigen Fachkräftemangels sieht Forster unter anderem auf Unternehmensseite die Minderung der Wettbewerbsfähigkeit, eine stärkere Belastung der verbleibenden Mitarbeiter sowie die Einschränkung von Umsatz und Wachstum. Auch Seiten der Gesellschaft zeige sich der Mangel in Form von wirtschaftlichen Auswirkungen wie Inflation oder Teuerung, einer Diskrepanz zwischen der Work-Life-Balance und den betrieblichen Anforderungen oder eine vermehrte soziale Ungleichheit.

"Attraktive Arbeitgeber"

Um mehr Fachkräfte in die Unternehmen der Region zu holen, rät Hans Moser, Leiter der Wirtschaftskammer Grieskirchen und Eferding, folgendes: "Seit einigen Jahren empfehlen wir unseren Mitgliedsbetrieben sich als 'Attraktive Unternehmen, die ihre Mitarbeiter begeistern' zu positionieren. Dabei spielen Handlungsfelder wie 'Werte und Kultur', 'Moderne Arbeitswelt', 'Mitarbeiter finden' und 'Mitarbeiter halten' eine wichtige Rolle." Nachsatz:

"In den Bezirken Grieskirchen und Eferding unterstützen wir seit circa 15 Jahren, speziell unsere Lehr- und Arbeitgeberbetriebe, in ihrem Ansinnen Jugendlichen einen attraktiven Lehrplatz vor Ort anzubieten, durch Bezirkslehrlingsmessen, kleinregionale Lehrlingsgipfel sowie durch die Initiative ‚Firmenpatenschaften‘, bei der einzelne Lehrbetriebe die Patenschaft von Schulklassen ab der ersten Klasse Mittelschule übernehmen."

Eine Chance für regionale Betriebe sieht Moser beim Pendeln: Eine Chance, dass unsere Unternehmen wieder leichter Mitarbeiter finden, besteht darin, dass das Auspendeln immer zeitintensiver und teurer wird – daher auch hier ganz wichtig, sich als „Attraktiver Arbeitgeber“ zu positionieren!"

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