Lehre mit Zukunft
Digitalisierung prägt neue Lehrberufe

Um Programmierer zu werden, muss man nicht unbedingt studieren. Die Lehre zum Applikationsentwickler macht's möglich. | Foto: yacobchuk1/panthermedia
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  • Um Programmierer zu werden, muss man nicht unbedingt studieren. Die Lehre zum Applikationsentwickler macht's möglich.
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Die fortschreitende Digitalisierung schlägt sich auch in der Entstehung und Entwicklung von Lehrberufen nieder. Was macht etwa ein Applikationsentwickler oder wozu braucht es einen E-Commerce-Kaufmann? Wir haben bei Betrieben in der Region nachgefragt.

GRIESKIRCHEN & EFERDING. 19 Lehrlinge in den Bezirken Grieskirchen und Eferding befinden sich aktuell in sogenannten neuen Lehrberufen – Berufe, die man erst seit wenigen Jahren erlernen kann. Dazu gehören etwa der Fahrradmechatroniker und der Medizinproduktekaufmann. Wer E-Commerce-Kauffrau oder Applikationsentwickler werden möchte, wird auf der Suche nach einer Lehrstelle bei Unternehmen im Bezirk fündig. So etwa bei der IST ElektronikgesmbH in Neukirchen am Walde. Der 20-jährige Andreas Ranzmaier befindet sich dort in seiner Ausbildung zum Applikationsentwickler im dritten Lehrjahr.

Lehre zum Programmierer

Als "offiziellen Weg, Programmierer zu werden, ohne zu studieren" bezeichnet Thomas Kainz, Betriebsleiter bei IST ElektronikgesmbH, den Lehrberuf des Applikationsentwicklers. Dass der Elektronik- und Softwareentwicklungsbetrieb heute Lehrlinge in diesem Bereich ausbildet, ist nicht zuletzt Ranzmaier zu verdanken: Er fragte aus eigener Initiative heraus diese Lehre im Unternehmen an. "Mir hat Programmieren als Nebenfach in der HTL gut gefallen, ich wollte diese aber nicht fertig machen und studieren", erzählt der 20-Jährige. Seine Entscheidung bereut er bis heute nicht: Die Programmierung sei ein diverses und hochinteressantes Thema, und der Lehrberuf breit gefächert, erzählt er. Den praktischen Bezug, den etwa Studenten weniger haben, schätzt er besonders. "Es ist aber ein sehr spezifisches Lehrgebiet. Die wenigsten wissen etwas vom Programmieren, deshalb ist es schwierig zu erkennen, dass man diesen Lehrberuf machen möchte", gibt der Neukirchner zu bedenken.
Junge Menschen bereits in der Hauptschule in Freifächern wie Informatik an das Thema heranzuführen, sei laut Ranzmaier deshalb richtig und wichtig. "Programmierung ist ein Beruf, der nicht so schnell verschwinden wird", glaubt er. Betriebsleiter Kainz stimmt zu: "Wir sind aktuell sogar auf der Suche nach einem weiteren Lehrling im Bereich Applikationsentwicklung und wären sehr froh, wenn Andreas nach Abschluss der Lehre bei uns bleibt."

Onlinehandel im Vormarsch

E-Commerce-Kaufmann ist seit Mai 2020 ein unbefristeter Regellehrberuf. Zu einem der wenigen Betriebe, die diese Lehre anbieten, gehört das Unternehmen Seifried United Auto mit Sitz in Grieskirchen. "Ein ansprechender Onlineauftritt wird immer wichtiger, deshalb ist es ein sehr zukunftsträchtiger Lehrberuf", erklärt Tobias Linseder, Prokurist. Momentan wird ein Lehrling bei Seifried United Auto zum E-Commerce-Kaufmann ausgebildet. Er ist für den gesamten Onlineauftritt des Unternehmens zuständig und Experte im Umgang mit dem betrieblichen Webshop – eine Fertigkeit, die laut Linseder bald unverzichtbar sein wird. "Als klassischer Einzelhandelskaufmann oder -kauffrau wird man ohne die Kompetenz im Onlinehandel nicht recht weit kommen", glaubt Linseder.
Ein Blick auf die Lehrlingsstatistik zeigt: Mit dem Vormarsch des Onlinehandels ist auch eine steigende Nachfrage nach E-Commerce-Kaufleuten zu beobachten. 60 Lehrlinge wurden Ende Oktober des aktuellen Jahres in Oberösterreich ausgebildet, im Vorjahr waren es noch 45. Auch Linseder von Seifried United Auto schließt deshalb nicht aus, früher oder später weitere Lehrlinge in diesem Fachbereich in den Betrieb aufzunehmen.

Um Programmierer zu werden, muss man nicht unbedingt studieren. Die Lehre zum Applikationsentwickler macht's möglich. | Foto: yacobchuk1/panthermedia
Andreas Ranzmaier: "Der Vorteil dieser Lehre: Studenten haben den praktischen Bezug nicht." | Foto: Bilderwerkstatt Bischof
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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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