Charity Putz im Interview
„Jedes Möbel ist ein kleines Stück Liebe zur Region“

Charity Putz (r.) mit ihrem Mann Jochen. | Foto: Antje Wolm
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  • Charity Putz (r.) mit ihrem Mann Jochen.
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Charity Putz hat dieses Jahr mit ihrem Upcycling-Unternehmen „Chary Chic“ den Regionalitätspreis der BezirksRundSchau in der Kategorie Handwerk & Gewerbe gewonnen. Im Interview hat sie erzählt, was das Unternehmen so regional und heimatverbunden macht.

KEMATEN AM INNBACH. Das Unternehmen „Chary Chic“ ist der heurige Sieger des Regionalitätspreises Oberösterreich. Die BezirksRundSchau hat die Geschäftsführerin Charity Putz zu ihrer Verbindung zur Region befragt.

Was tun Sie Ihrer Meinung nach für Ihre Heimat?
Charity Putz: Mit unseren Upcycling- und Vintage-Möbeln versuchen wir unsere Heimat Kematen am Innbach auf eine kreative und umweltfreundliche Weise zu unterstützen.
Upcycling ist für uns eine Möglichkeit, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig einzigartige Einrichtungsgegenstände zu schaffen. Wir beziehen unsere Materialien so oft wie möglich aus regionalen Quellen. Dies reduziert Transportwege und unterstützt lokale Unternehmen. Alte Möbelstücke, Holzreste oder andere Materialien, die für andere vielleicht Abfall wären, werden von uns aufbereitet und wiederverwendet. 

Inwiefern schwingt die Liebe zur Region bei den Möbelstücken mit?
Die Liebe zur Region ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Upcycling-Möbelstücke und durchdringt fast jedes unserer Projekte auf vielfältige Weise. Wir durchforsten Flohmärkte und gehen auf Schatzsuche und suchen auf alten Dachböden oder in Scheunen nach alten Möbeln. Mittlerweile werden wir täglich von Familien aus umliegenden Gegenden kontaktiert und dürfen einige alte Möbelstücke besichtigen. Diese Stücke erzählen Geschichten, sie sind ein Teil der lokalen Geschichte und Kultur. Das Wiederverwenden und Aufwerten dieser Gegenstände ist unsere Art, die Wertschätzung für die Region und ihre Geschichte wiederzubeleben und aufrechtzuerhalten. Außerdem versuchen wir immer das lokale Erbe zu bewahren. Ein altes Stück, das vielleicht schon Generationen in einer Familie gedient hat, kann durch eine neue Funktion und einen frischen Look ein zweites Leben erhalten. Auf diese Weise tragen wir dazu bei, die Geschichte und die Erinnerungen zu bewahren und weiterzugeben. Jedes Möbelstück, das wir schaffen, ist ein kleines Stück Liebe zur Region, das mittlerweile auch in Länder wie Deutschland, Italien oder der Schweiz hinausgetragen wird.

Wie machen Sie auf sich bzw. Ihr Geschäft aufmerksam?
Wir machen auf unseren Social-Media-Kanälen so viel wie möglich auf uns aufmerksam. Aber natürlich ist uns der persönliche Kontakt sehr wichtig, daher veranstalten wir auch regelmäßig Events mit unseren Kooperationspartnern. Das Netzwerken, der Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen ist uns sehr wichtig. Weiters unterstützen wir immer wieder verschiedene Vereine und Projekte, sowie aktuell "StoP Wels" – ein Gewaltpräventionsprojekt des Frauenhaus Wels. Gemeinsam mit Freiwilligen und Personen aus dem öffentlichen Leben haben wir alte Möbel aufbereitet, welche wir bis 22. Oktober auf unserer Website versteigern. Der Reinerlös kommt StoP Wels zugute. 

Was sind die Reaktionen in der Gemeinde?

Es hat ein bisschen gedauert, bis die Ersten sich „getraut“ haben, unser Geschäft zu besuchen. Aber jetzt ist die Begeisterung immer sehr groß, wenn die Kundinnen und Kunden in unseren Shop kommen. 

Wie lange hat es gebraucht, um einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Region zu erreichen?
Es hat schon mindestens 2 Jahre gedauert, bis der Bekanntheitsgrad in der Region gestiegen ist. Komischerweise hatten wir zuerst außerhalb unserer Region einen „Namen“ aufgebaut. Aber in der Region, beziehungsweise im Ort, hat es etwas länger gedauert.

Sie bieten Workshops an, um das Handwerk selbst auszuprobieren. Was macht man in den Workshops und wann werden diese angeboten?
Seit Juni 2022 bieten wir auch Workshops zum Möbel-Upcycling an. Es gibt so viele alte Schätze, die darauf warten, aufgewertet und aufbereitet zu werden. In den Upcycling-Workshops bereiten wir gemeinsam mit unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Kleinmöbelstück auf. Es wird geschliffen, grundiert, lackiert, Shabby Schliff, geölt und gewachst. Der letzte Workshop für heuer findet am 20. Oktober statt und im neuen Jahren starten wir dann wieder im März mit den nächsten Upcycling-Workshops.

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