Schließung
KastlGreissler in St.Georgen und Aistersheim geschlossen
Mit Ende August hat sich Katharina Schmickl dazu entschlossen, ihre KastlGreissler-Läden in St. Georgen und Aistersheim - die einzigen Geschäfte dieser Art in ganz Oberösterreich - zu schließen. Im Interview mit der BezirksRundSchau verrät sie, was sie zu diesem Schritt bewogen hat.
BEZIRK GRIESKIRCHEN. Mit den KastlGreissler-Läden sollten Gemeinden ohne einen Nahversorger damit eine ähnliche Möglichkeit zum Einkaufen bekommen. Für Katharina Schmickl hat sich aber die Aufrechterhaltung eines solchen Shops aufgrund mehrerer Faktoren nicht mehr rentiert. Ein Grund für diese Entscheidung war ihre Familie: Mit einem kleinen Kind zu Hause war die Instandhaltung der Geschäfte zu zeitaufwändig für sie. Damit zusammenhängend, konnte sie nicht so präsent in den Läden sein, wie eigentlich vorgesehen: „Die Leute kommen mehr zu dir einkaufen, wenn sie einen Bezug zu dir haben“, erklärt die gebürtige Wallernerin.
"Qualität hat seinen Preis"
Zudem kommt noch die wirtschaftliche Seite hinzu: Teuerungen, wie man sie bei den Spritpreisen sieht, würden die Leute dazu bewegen, vermehrt in Supermärkten einzukaufen.
„Obwohl unsere Preise nicht oder nicht sehr gestiegen sind, können wir nicht mit einem Spar oder Billa mithalten“
, so Schmickl. „Wir hatten vorwiegend regionale Produkte, sie haben einen anderen Preis, waren aber auch nicht so teuer. Qualität hat einfach seinen Preis“. Ein weiterer Aspekt, der zur Schließung der Läden beitrug, war das Selbstbedienungskonzept, bei dem man die Kasse selber betätigen muss: „Vor allem die älteren Leute hatten Hemmungen davor“, erklärt sie.
Frische Produkte nicht erhältlich
Aufgrund der vorwiegend regionalen Waren in den KastlGreissler-Läden waren manche Produktgruppen nicht erhältlich: „Es kommt immer darauf an, was die Kundschaft möchte“, so Schmickl. Manche stellten sich diese Nahversorger-Option mehr wie einen kleinen Supermarkt vor - ein solches Sortiment konnte die ehemalige Shopbesitzerin aber nicht aufbringen. Insbesondere leicht verderbliche Lebensmittel stellten ein Problem dar: „Produkte wie Schlagobers, die direkt von einem Bauernhof kommen, halten nicht zwei, drei Wochen“.
Hinter den Kulissen
Die Erfahrung mit den Selbstbedienungsläden sei auf jeden Fall lehrreich gewesen, so hat sie auch viele neue Kontakte knüpfen können:
„Dass ich das ausprobiert habe, bereue ich überhaupt nicht, aber mir ist nun die Zeit mit meinem Kind einfach wichtiger. An den Läden hängt einfach mehr daran, als man sieht“
, erklärt sie. Zum Beispiel sollen immer alle Produkte vorhanden sein, es muss rechtzeitig nachbestellt werden die Buchhaltung muss gemacht werden, die Barcodes der Produkte und das Kassensystem müssen funktionieren und kontrolliert werden und noch vieles mehr. Was die Kasse betrifft, so berichtet Schmickl, war die Mehrheit der Kundinnen und Kunden beim Bezahlen ehrlich. Dennoch passierte es, dass sie etwa Batterien anstatt Geld darin vorgefunden hat.
Wer nicht auf die Produkte aus Schmickls Landwirtschaft verzichten möchte, kann sie unter anderem im Weinhaus Schmickl in Wallern weiterhin kaufen: Darunter fallen beispielsweise Kürbiskernöl, Popcorn, Leinsamenöl oder Einkornreis.
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