ÖGB Grieskirchen/Eferding
Wirtschaftswissenschafter kritisierte herrschende Theorien
Der ÖGB spricht sich für eine moralisch gemäßigte Wirtschaft aus und veranstaltete dazu einen Vortragveranstaltung.
EFERDING. Die Vortragsveranstaltung des ÖGB-Gremiums „Funktionsforum für Bildungs- und Zukunftsfragen“ fand kürzlich in der Arbeiterkammer Eferding statt. Den Ausführungen des Ökonomen Stephan Schulmeister folgten die interessierten Besucher zum Thema „Der Weg zur Prosperität - Märkte sind kein Schicksal“. Der österreichische Ökonom forschte bis 2012 am Wifo in Wien und arbeitet seither als selbständiger Wirtschaftsforscher und Universitätslektor. Sein neues Buch handelt davon, dass der Markt kein „höheres Wesen“ ist, wie die herrschende Wirtschaftstheorie vorgaukle.
Kritik am System
Die Wirtschaftsleistung hat sich in den vergangenen 45 Jahren fast verdreifacht. Aber gleichzeitig nahmen Arbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigung und Armut zu, der Sozialstaat wurde geschwächt, Millionen Menschen in Europa leiden Not und Angst. Wie konnte es zu dieser Polarisierung kommen? Diesen Fragen ging der Wirtschaftswissenschaftler und Analytiker Stephan Schulmeister in seinem Vortrag, mit Diskussionsmöglichkeit, in der Arbeiterkammer Eferding nach.
Er kritisiert den Neoliberalismus als Ideologie im Interesse des Finanzkapitals. Schulmeister meint: "In dieser Form des Kapitalismus werden keine realen Werte produziert, sondern nur noch versucht, Geldwerte zu vermehren. Die Realwirtschaft benötigte auch gutverdienende Menschen, die die Produkte kaufen können. In der neoliberalistischen Weltordnung erscheint der Arbeiter nur noch als Kostenfaktor, den es zu senken gelte. Dies führt zu einem Teufelskreis von zunehmender Arbeitslosigkeit, Staatsschulden und Sozialabbau." Er plädiert daher für eine moralisch gemäßigte Wirtschaft.
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