"Footloose"-Premiere
Tanzrebellion unter dem Güssinger Nachthimmel
Es mag prophetisch gewesen sein, als sich Intendantin Marianne Resetarits im Vorjahr entschied, "Footloose" als Stück für die Güssinger Musical-Produktion 2020 auszuwählen. Schließlich geht es in dem Pop-Musical aus den 1980ern um das Thema Einschränkung.
Vom Kulturzentrum auf die Burg
Während im Stück der junge Ren gegen das geltende Tanzverbot in der Kleinstadt Bomont rebelliert, stellt sich die Güssinger Produktion den aktuellen Einschränkungen, die das Covid-Virus öffentlichen Veranstaltungen auferlegt. Und das mit Bravour: Vom Kulturzentrum wurde die Produktion in den großen Burghof verlegt. Statt auf einer Tribüne nimmt das Publikum auf Stühlen oder Zweier-Sitzbänken Platz, die im weiten Burg-Rund verteilt sind. Pausenbüffet und Premierenfeier entfallen.
Der ganze Burghof als Bühne
Aber das macht die Inszenierung bei weitem wett, die den ganzen Burghof zur Bühne macht. Wie einst bei den Burgspielen werden die Auffahrt, der steile Aufgang zur Hochburg oder der Erker der Kapelle einbezogen. Auf Kulissenelemente kann weitgehend verzichtet werden, es stehen und liegen ohnehin Sitzgruppen und kleine Felsbrocken bereit. Die schnittigen Auto-Szenen wären in einem Saal sowieso undenkbar.
Ensemble begeistert
Dass Handlung und Inszenierung in dieser Natur-Arena bestens zur Geltung kommen, ist sämtlichen Mitwirkenden zu verdanken. Tamás Hompok als aufmüpfiger Ren McCormack singt, spielt und tanzt den Jung-Rebellen an allen Ecken und Enden des Bühnengeländes. Laura Preininger als gegen ihre Eltern revoltierende Pfarrerstochter Ariel rockt in "Holding out for a hero" und schwelgt in "Almost paradise". Florian Resetarits und Eva Maria Zankl als Ariels Eltern sorgen für gesangliche Höhepunkte. Lena Poglitsch, Tobias Winter und Thomas Schmidt verleihen ihren Nebenrollen Charakter und Stimme.
Tanz-Szenen
Als Tanzstück lebt "Footloose" zu einem guten Teil von der Choreographie, die Sophie Kubec schwungvoll, akzentuiert, abwechslungsreich und kreativ mit allen Mitwirkenden einstudiert hat. Die Begleitband unter der Leitung von Belush Korenyi spielt teils auf kleiner Bühne, teils auf den Ladeflächen parkender Autos.
Wer sich vom Titelhit "Footloose", von "Let's hear it for the boy" und von einer spektakulären Ensembleleistung mitreißen lassen will, hat dazu noch vier Gelegenheiten. Gespielt wird am 14., 15., 21. und 22. August um jeweils 19.30 Uhr (Kartentelefon: 03322/43129)
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